Spontan habe ich mich in Mostar entschieden, nicht weiter an die kroatische Küste zu fahren, sondern weiter südlich nach Montenegro vorzustoßen. Der Grund? Keine Lust. Ist das nicht schön, dass das schon reicht? :D
Auf dem Weg von Sarajewo nach Mostar. Durch die grünfelsige Landschaft winden sich die Bahngleise am türkis glitzernden Fluß Neretva entlang, durch über hundert Tunnel rumpeln die wenigen Waggons. Mal direkt am Wasser, mal hoch oben an der Schlucht.
Es ist komisch, wie wenig ich über die Kriege im Balkan weiß. Irre ich mich, oder wurden im jahrelangen Nazidelirium im Geschichtsunterricht diese Themen weitgehend ausgespart? Vielleicht hab ich auch zuviel gemalt.
Ich liebe Zugfahren. Vor allem, wenn ich ein ganzes, mit hellblauem Plüsch gepolstertes Abteil für mich allein habe. Die Fenster tatsächlich öffnen kann. Kaffee von..
Aschgrau. Schlammgrau. Grüngrau. Asphaltgrau. Braungrau. Dunstgrau. Gelbgrau. Mausgrau. Manchmal ein wunderbar düsteres Anthrazit. Um die Ecke strahlt ein warmer Beigeton. Eine ungeahnte Vielfalt in den Nuancen, die ich nicht ansatzweise in Worte kleiden kann!
Um eins am Anfang klar zu stellen: Budapest ist eine tolle Stadt. Insbesondere wenn die Sonne scheint, man lustige Menschen trifft und im Großen und Ganzen keinen Plan hat...
... diese Sonne. Gekommen ist sie schließlich trotzdem, pünktlich zu Pfingsten. Sehr aufmerksam, wie ich finde. Die anfänglichen Wolken waren der Stimmung aber nicht weiter abträglich, einen besseren Start hätte ich mir nicht wünschen können!
Unwirklich. So fühlt es sich an, dass es in ein paar Wochen schon losgehen soll. So lange geträumt, gespart, recherchiert, geredet – und jetzt soll's echt losgehen?