Autor: Ricarda Rausch
Die Provinz Valencia – ein Paradies für Wanderfreunde, Naturliebhaber und Entdecker
Verführerisch grüßt das Blau des Mittelmeer beim Anflug auf Valencia, der schillernden Metropole an der Ostküste Spaniens, berüchtigt für ihre malerischen Strände, ihr reiches Kulturleben und die feierfreudigen Bewohner. Doch für mehr als ein kurzes "Hallo" ist keine Zeit, denn meine Reise führt hinaus aus der Stadt, hinein in das Hinterland der Region Valencia. Ich suche Ruhe, Natur und habe meine Wandersandalen im Gepäck.
Wo die Menschen Trachten tragen
Kaiserwetter. Blau-weiß strahlt der Himmel bei meiner Überfahrt auf die Fraueninsel im Chiemsee. Es ist Wochenende und da herrscht Hochbetrieb auf dem "bayrischen Meer". Und wie schick sich alle gemacht haben. Völlig unironisch tragen die Bayerin und der Bayer die feinste Tracht. Ein bunt-kariertes Heer zu Dirndln und Krachledernen wohin das Auge schaut, von den ganz Kleinen bis zu den adretten älteren Herrschaften. Was mich anderswo wahrscheinlich schwer irritieren würde, macht hier irgendwie Sinn.
Im Hopfenwunderland
Bei Craft Beer denkt man gleich an die hippen Metropolen der Welt, New York, Berlin, Amsterdam, nicht zwangsläufig an die bayrische Provinz. Aber weit gefehlt. Hopfen, der Stoff, der Micro-Brewer weltweit zur Verzückung bringt, das nicht zu ersetzende Multitalent unter den Bierzutaten, wächst hier in rauen Mengen, mitten in der idyllischen Hallertau, dem geographischen Zentrum Bayerns.
Mother of Pesto
Hinter mir liegen weder eine gescheiterte Ehe, noch weiß ich meinen Appetit im Alltagsleben besonders gut zu zügeln und ein ganzes Jahr kann ich mir auch nicht zu Selbstfindungszwecken freischaufeln. Aber mit der Wahl Italiens als dem Land um kulinarische Erweckungserlebnisse zu feiern, bin ich zu 100% einverstanden. Auf geht es gen Süden. Das Motto meiner Reise lautet allerdings: Eat Eat Eat – Fünf Tage lang will ich mich durch die Höhepunkte der ligurischen Küche futtern.
Mit dem Oldtimer durch Marche
Eine Schönheit nach der anderen fährt auf der Piazza Enrico Mattei, dem Marktplatz Aqualagnas, vor. Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: ein Avis TA 14, aus dem Jahre 1947, gefolgt von einem Avis TA 21-Cabrio, Baujahr 53, einem traumhaften cremefarbenen Bentley, einem schnittigen Alfa Romeo Spider und dem Kultauto schlechthin, dem VW-Bulli T1. Die Oldtimer sind top in Schuss und liebevoll gepflegt. Samt schnieker Chauffeure werde ich die nächsten zwei Tage durch die Region Marche, zu deutsch Marken, fahren.
Operation Phoenix
Aus der Asche steigt er empor, schöner denn je. Und was bereits verloren schien, erstrahlt in neuem Glanze.
Passender hätte er kaum gewählt werden können, der Codename für eines der größten und vielleicht verrücktesten Wildlife-Umsiedlungs- und Renaturierungsprojekte der Welt: Operation Phönix.