Megalonissos – der griechische Kontinent II

Tag 3

Der Aus­ritt mit dem All­rad ist heu­te nur von kur­zer Dau­er. Ent­lang der tür­kis far­be­nen Mira­bel­lo Bucht, die Stras­se läuft hier immer wie­der par­al­lel zur Küs­te, ist unser Ziel der klei­ne Fischer­ort Plá­ka.

Kre­ta hat auch in die­sem Teil der Insel so vie­le schö­ne Bade­mög­lich­kei­ten, dass man immer wie­der ver­führt ist den Tages­plan zu ver­wer­fen, an einer der unzäh­li­gen Taver­nen ein­zu­keh­ren und gedan­ken­ver­lo­ren auf die blau schim­mern­de, grie­chi­sche See zu star­ren.

DSC_0002 (1)

Doch wir schla­gen uns bis zum ers­ten Ziel durch. 1000 m Luf­li­ni­nie vor uns liegt die Fes­tungs­in­sel Spi­nalón­ga. Von den Vene­zia­nern erbaut, lan­ge Zeit von Tür­ken okku­piert, beschloss die Grie­chi­sche Regie­rung 1903 die Kali­don Insel als Ghet­to für Lepra­kran­ke ein­zu­rich­ten. Das Ghet­to, mit eige­ner Infra­struk­tur, exis­tier­te bis 1957.

Am Anle­ger für die Spi­nalón­ga Fäh­re, mit den schö­nen, klei­nen Taver­nen, deren Ter­ras­sen einen guten Blick auf die Insel­fes­tung frei­ge­ben, tref­fe ich auf die bei­den Fischer­män­ner Niko Sfi­ra­kis (69) und Mani­las Kou­kou­ra­kis (74).

Stolz zei­gen sie mir ihr Boot und ihre ins­ge­samt 8 km lan­gen Fang­net­ze, von denen sie oft täg­lich 3,5 km aus­wer­fen. Frü­her sei­en sie oft mit über 60 Kilo zurück gekehrt, berich­tet der Fischer Prä­si­dent der Gemein­de, Niko. Heu­te käme man oft nur mit 6–10 Kilo heim.

DSC_0007Fischer Niko

DSC_0019 (1)Fischer Mani­las

DSC_0025

DSC_0030

DSC_0012 (1)Muham­med aus Ägyp­ten 

Mani­las gerät schnell ins Schwär­men, wenn er vom Fisch­fang spricht: „Es ist eine Kunst, die man nie voll­stän­dig beherr­schen wird“, erzählt er und unter­streicht damit, war­um es ihn nach wie vor zur See zieht.

DSC_0058Niko prä­sen­tiert den Tages­fang vor sei­ner Taver­ne

DSC_0061

Mit einer klei­nen Rei­se­grup­pe wage ich mich dann selbst aufs Was­ser. Die am Anle­ger gepark­ten Dis­co­veries wer­den immer klei­ner, bis sie am Hori­zont nur noch als leuch­ten­de Punk­te zu erken­nen sind.

Der Kata­ma­ran glei­tet über das tür­kis schim­mern­de Mit­tel­meer, vor dem dop­pel­ten Bug, kom­men wir der Fes­tungs­in­sel jetzt sehr nah, auf der sich dut­zen­de Tages­aus­flüg­ler tum­meln.

IMG_6325Siche­rer Abstand zur eins­ti­gen Leprain­sel

Ein wenig bekommt man jetzt ein Gefühl dafür, wie es hier noch vor 60 Jah­ren aus­ge­se­hen haben muss. Der sym­pa­thi­sche, weit­ge­reis­te slo­we­ni­sche Kapi­tän Janes Zupan­cic steu­ert mit uns ent­le­ge­ne Buch­ten an, bevor es dann ent­lang der Küs­te bis in die Hotel­bucht geht.

DSC_0090Weit­ge­reist: Kapi­tän Janes, aus Slo­we­ni­en

Mor­gen geht es über 2000 m hohe Gebirgs­päs­se in den mitt­le­ren Süden der Insel. Geplant ist eine Über­nach­tung am Strand.

 

Tag 4

Der Wecker klin­gelt wie immer zu früh. Ein Blick in das Tages­pro­gramm aber stimmt zuver­sicht­lich. Ent­lang der tou­ris­tisch erschlos­se­nen Nord­küs­te, geht es erst ein­mal über die Schnell­stras­se bis nach Hera­klion, dem Meer den Rücken keh­rend von dort im Land­ro­ver Kon­voi, in das men­schen­lee­re Hin­ter­land.

IMG_6381

IMG_6374 (1)

IMG_6403

Der Dis­co­very wird nun im „Schot­ter und Schnee Modus“ betrie­ben. Auch an den steils­ten Hän­gen füh­len wir uns damit unbe­sieg­bar. „Kön­nen wir damit auch einen Über­hang bezwin­gen?“, den­ke ich mir groß­spu­rig.

Christos&Team

Kre­ta trägt jetzt dick auf, plötz­lich taucht der schnee­be­deck­te Berg Psil­orí­tis (2.456 m) im Ida-Gebir­ge vor uns auf, und wirkt bei 27 Grad Luft­tem­pe­ra­tur wie eine Fata Mor­ga­na. Ent­lang der Schot­ter­pis­ten, tau­chen immer wie­der Zie­gen und Scha­fe auf, die eigent­li­chen Bewoh­ner der Hoch­ebe­ne und lie­fern mit ihren Hals­glo­cken den Sound­track zum Trip. Hin­ter der nächs­ten Kup­pe über­rascht dann schon wie­der ein kom­plett ande­res Land­schafts­bild. Das Gleich­nis, von Kre­ta als Kon­ti­nent, wie es die Ein­hei­mi­schen bis­wei­len in ihren Lie­dern besin­gen, wird ein um das ande­re mal bestä­tigt.

ImLandrover

Abwech­selnd wäh­ne ich mich in einem Spa­ghet­ti Wes­tern oder auf den rol­len­den Hügeln Irlands, schön wie die Asso­zia­tio­nen hier unko­or­di­niert aus­schla­gen, wäh­rend wir zum Teil nur noch mit drei Rädern auf Boden­füh­lung gehen und damit die inof­fi­zi­el­le Land­ro­ver Rei­fe­prü­fung bestehen.

Offroad

NicosBucht

Rauch­zei­chen wei­sen uns den Weg an die Süd­küs­te, wo uns der alte Kre­ter Nikos in sei­ner ein­sa­men Bucht erwar­tet. In sei­nem schö­nen Stein­ofen garen Fleisch und Kar­tof­feln, auf einer sepa­ra­ten Feu­er­stel­le berei­tet er ein gro­ßes Kar­tof­fel­ome­lette zu.

IMG_0070

In der Abend­däm­me­rung spielt der alte Mann mit den freund­li­chen, blau­en Augen und den vie­len Lach­fal­ten, die Lyra. Ein drei sei­ti­ges Streich­in­stru­ment, typisch für die Insel.

DSC_0103

Vom Rakí beschwingt tan­zen wir Arm in Arm den Pen­to­za­lis, wäh­rend Nikos die Man­tina­des anstimmt. Eine Steh­greif­dich­tung, die oft eine Moment­auf­nah­me wider­gibt. So besingt der 77 jäh­ri­ge mit einem kecken Lächeln das Meer und den Him­mel, in den Augen einer Rei­se­ge­fähr­tin. Spät nach Mit­ter­nacht, fal­len wir dann in unse­re Zelt­bet­ten.

DSC_0123

Die ERV ist Part­ner des Land­ro­ver Adven­ture Greece


Antworten

  1. Avatar von Anna N.

    Kre­ta ist ein ver­träum­ter Rei­se­ziel!

  2. Avatar von Fernanda Ciribelli
    Fernanda Ciribelli

    Gre­at job Phil­ipp! Te feli­ci­to!!! Beso gran­de

  3. Avatar von andi

    Das sieht doch mal nett aus.
    Was ist mit dem Wagen pas­siert?
    Darf ich fra­gen was so eine TOur kos­tet?

    Gruß

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert