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Und sie spra­chen: Wohl­auf, laßt uns eine Stadt und einen Turm bauen, des Spitze bis an den Him­mel rei­che, daß wir uns einen Namen machen!

„Und der Herr fuhr herab, um die Stadt und den Turm anzu­se­hen, die die Men­schen­kin­der bau­ten. Und der Herr sprach: Siehe, ein Volk sind sie, und eine Spra­che haben sie alle, und dies ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts unmög­lich sein, was sie zu tun ersinnen.“

Ich schwanke. Ekel oder Bewun­de­rung – ich kann mich nicht ent­schei­den. Dubai – zwei Nächte Sto­po­ver: Ein Tag Sight­see­ing, und nach­dem ich kei­nen Plan (im wahrs­ten Sinne des Wor­tes) habe, ver­laufe ich mich kom­plett in den Groß­bau­stel­len der unzäh­li­gen Sky­scra­per. In sen­gen­dem Son­nen­schein und wider­li­cher Schwüle ist das kein Spaß! Den Rest des Tages ver­bringe ich im unter­kühl­ten Shop­ping-Mekka der Dubai Mall (natür­li­che größte Mall der Welt, was sonst). Ich habe noch nie der­ar­ti­gen Luxus gese­hen, und ehr­lich gesagt, es lang­weilte mich sehr schnell. Liegt viel­leicht an mei­ner unpas­sen­den Geld­beu­tel­größe. Das rie­sige Aqua­rium mit diver­sen Haien, Bar­schen, Rochen und jeder Menge Getier (etwa 33.000 Stück) hat mich aller­dings doch fas­zi­niert: Man kann sogar Tauch­gänge buchen, mit Füt­te­rung… *Kopf­schüt­tel*

Die Schei­che bas­teln sich Super­la­tive und ver­kau­fen diese als Vision. Im Grunde wirkt das aber alles wie ein feuch­ter Traum eines halb­star­ken Neu­rei­chen. Aber so war das wahr­schein­lich bei fast allen alten, heute bewun­der­ten Sehens­wür­dig­kei­ten die­ser Welt. Irgend­wie geil, aber auch eklig. Kann mich nicht entscheiden…

Der Blick vom dies­jäh­rig eröff­ne­ten weit­aus höchs­ten Wol­ken­krat­zer die­ser schö­nen Erde, dem Burj Kha­lifa (828 Meter, 1.000.000.000 Euro Bau­kos­ten), war nice. Die Insze­nie­rung aller­dings noch bes­ser, ein gei­les Logo, Sci­ence-Fic­tion-Uni­for­men, zur Aus­sicht­platt­form im 124. Stock­werk gings mit 36 km/​h hoch…

Alles andere kön­nen euch die Fotos zei­gen… es geht für mich wei­ter nach Jordanien.

(Und: Ja, ich bin geflo­gen. Shiraz – Shar­jah, Dubai – Amman. Bil­lig. Alles andere wäre ein Rie­sen­um­weg gewe­sen, und ich will recht schnell nach Afrika jetzt. Genug Mittle East bald für mich, ich spüre es.)











Und ab in die Mall… mit Stil natürlich.







Ciao, Dubai.

 

Johannes Klaus

Johannes Klaus hängte seinen Job als Grafikdesigner an den Nagel, um 14 Monate um die Welt zu reisen. Seine Website Reisedepesche wurde 2011 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. In unbeobachteten Momenten streichelt er den Preis zärtlich, besteht ansonsten aber darauf, dass ihm so was völlig egal sei.

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  2. Lule says:

    … m Grunde wirkt das aber alles wie ein feuch­ter Traum eines halb­star­ken Neu­rei­chen. Aber so war das wahr­schein­lich bei fast allen alten, heute bewun­der­ten Sehens­wür­dig­kei­ten die­ser Welt. Irgend­wie geil, aber auch eklig …

    Ich bewun­dere und ver­misse Dei­nen Fähig­keit Dinge von zwei Sei­ten zu betrach­ten. Ver­ur­tei­len ja, aber auch ver­ste­hen, dass man es auch anders sehen kann.

  3. Susie Wise says:

    Johan­nes, ich kann deine Hal­tung exakt ver­ste­hen. Aber die Bil­der von den Wol­ken­krat­zern sind superb geschos­sen, ganz egal, wer die warum gebaut hat. Schon deine Bil­der schaf­fen einen Daseins­grund. MERCI !!

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