Weil Kerala »God’s own country« ist

Kera­la – von der indi­schen Tou­ris­mus­in­dus­trie als »God’s own ­coun­try« ver­mark­tet – liegt im äußers­ten Süden der West­küs­te Indi­ens und bedeu­tet »Land der Kokos­pal­men«. Land­schaft­lich ist der Bun­des­staat, der sich ent­lang der Süd­west­küs­te erstreckt, so traum­haft schön, dass der Slo­gan kaum über­trie­ben scheint. Über­all kommt man sich vor wie in einem blü­hen­den Gar­ten. Kokos­pal­men säu­men die Küs­ten und Was­ser­we­ge, und die meis­ten Gewür­ze stam­men von hier.

Das Kli­ma ist tro­pisch warm mit gerin­gen Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen über das Jahr. Der Mon­sun beherrscht zwi­schen Juni und Okto­ber das Wet­ter, und in die­ser Zeit reg­net es ergie­big. Den Rest des Jah­res ist es über­wie­gend tro­cken, abge­se­hen von der ganz­jäh­rig hohen Luft­feuch­tig­keit.

Kera­la besteht aus einem schma­len Küs­ten­strei­fen, der sich ent­lang des Ara­bi­schen Mee­res zieht und an sei­ner brei­tes­ten Stel­le nur 120 Kilo­me­ter misst. Im Lan­des­in­nern schließt sich hüge­li­ges Land an, das bis zu den bewal­de­ten Gebirgs­ket­ten der Westghats reicht.

In den Hoch­la­gen wur­den grö­ße­re Tee­plan­ta­gen ange­legt. Kera­la gehört gemein­sam mit dem Nach­bar­staat Tamil Nadu neben Assam, Dar­jee­ling und der Kan­gra-Regi­on am Fuße des Hima­la­ya zu den wich­tigs­ten Anbau­ge­bie­ten für (Schwarz-)Tee in Indi­en. An den Hän­gen der Hügel und Ber­ge der Westghats fin­det er genü­gend Nähr­stof­fe und den rich­ti­gen Mix aus Son­ne und Mon­sun­re­gen, um präch­tig zu gedei­hen. Die Tee­pro­duk­ti­on ist neben den Gewür­zen und dem boo­men­den Tou­ris­mus mit sei­nen Ayur­ve­da-Kli­ni­ken eine wich­ti­ge Ein­kom­mens­quel­le. Wie anders­wo in Indi­en auch geht der Tee­an­bau in Kera­la auf die bri­ti­sche Herr­schaft zurück. Natür­lich woll­ten die Bri­ten auch hier nicht auf ihre »Tea time« ver­zich­ten. Ähn­lich wie im Nor­den ent­stan­den auch in Kera­la »Hill sta­ti­ons« wie Mun­nar, die sich sonst vor allem im indi­schen Hima­la­ya – etwa in Dha­ramsa­la – fin­den. An die­sen Orten lie­ßen sich auch die extre­men Tem­pe­ra­tu­ren in der Tro­cken­zeit aus­hal­ten. Noch immer gibt es in Kera­la aus­ge­dehn­te Wald­ge­bie­te, in denen vie­le Wild­tie­re leben. Gro­ße Flä­chen wur­den als Natur­schutz­ge­bie­te aus­ge­wie­sen.

An den Küs­ten wird in alter Tra­di­ti­on gefischt © Eva Gros­sert

Heu­te spielt der Tou­ris­mus eine zuneh­mend wich­ti­ge Rol­le. Sechs Mil­lio­nen Inder aus ande­ren Bun­des­staa­ten kom­men jedes Jahr nach Kera­la, und auch die Zahl der aus­län­di­schen Besu­cher steigt sprung­haft an, schließ­lich locken eine Rei­he groß­ar­ti­ger Strän­de.

Impres­sio­nen aus der Umge­bung von Verka­la © Eva Gros­sert

Ein wei­te­rer Grund für den stei­gen­den Tou­ris­mus ist, dass der süd­li­che Teil des Sub­kon­ti­nents deut­lich ein­fa­cher zu berei­sen ist als der oft hek­ti­sche Nor­den. Die Infra­struk­tur ist bes­ser, und es ist deut­lich sau­be­rer und orga­ni­sier­ter als im Nor­den. Kera­la ist aber auch aus ande­ren Grün­den ein Son­der­fall. Zwar sind auch hier die Hin­dus mit 55 % in der Mehr­heit, aber auch Mus­li­me (27 %; der Islam ist mit den ara­bi­schen Händ­lern nach Kera­la gelangt) und Chris­ten (18 %) stel­len gro­ße Antei­le der Bevöl­ke­rung Kera­l­as. Mit über sechs Mil­lio­nen Chris­ten leben in Kera­la mehr als in jedem ande­ren Bun­des­staat. Abge­se­hen von der Regi­on um Kann­ur im Nor­den des Bun­des­staa­tes sind Kon­flik­te unter den Reli­gio­nen in Kera­la sel­ten.

Obwohl Kera­la zu den am dich­tes­ten bevöl­ker­ten Bun­des­staa­ten gehört, sucht man Slums ver­geb­lich. Er bie­tet mit 94 % Alpha­be­ti­sie­rungs­ra­te gute Bil­dungs­chan­cen für sei­ne Bür­ger. Der Gesamt­durch­schnitt Indi­ens liegt 20 Pro­zent­punk­te dar­un­ter. Dafür sor­gen etwa 12.000 Schu­len (über 60 % Pri­vat­schu­len), über 100 Col­leges und sie­ben Uni­ver­si­tä­ten. Auch die Frau­en sind weit­aus weni­ger benach­tei­ligt, als das in den meis­ten ande­ren Regio­nen Indi­ens der Fall ist. Dadurch strah­len sie auch ein ganz ande­res Selbst­be­wusst­sein aus. Im Gegen­satz zum Groß­teil Indi­ens über­steigt die Zahl der Frau­en die der Män­ner, was dar­auf hin­deu­tet, dass das Abtrei­ben weib­li­cher Föten im Gegen­satz zu wei­ten Tei­len Indi­ens nicht weit ver­brei­tet ist.

Die Säug­lings­sterb­lich­keit ist stark gesun­ken und die Lebens­er­war­tung zehn Jah­re höher als im Durch­schnitt Indi­ens! Selbst die Kor­rup­ti­on spielt in Kera­la kei­ne über­ge­ord­ne­te Rol­le.

1956 ent­stand der Bun­des­staat in sei­nen jet­zi­gen Gren­zen, aus­schlag­ge­bend war die Sprach­gren­ze des Mala­yal­lam, das von fast 97 % der Bevöl­ke­rung gespro­chen wird. Es gehört zu den dra­vi­di­schen Spra­chen, ist mit dem Tamil ver­wandt, stark vom Sans­krit beein­flusst und hat auch sei­ne eige­ne Schrift.

Bei den ers­ten frei­en Wah­len 1957 gewann dort die Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei. Bis heu­te stellt sie im Wech­sel mit der Kon­gress­par­tei die Regie­rung in Kera­la. Das sorg­te dafür, dass die Land­re­for­men, auf die der Groß­teil der indi­schen Land­be­völ­ke­rung ver­geb­lich war­tet, dort durch­ge­führt wur­den. So besitzt ein Groß­teil der Bau­ern Kera­l­as ein eige­nes Stück Land. Die­se Sicher­heit führ­te dazu, dass das Bevöl­ke­rungs­wachs­tum in dem Bun­des­staat gestoppt wer­den konn­te und inzwi­schen ähn­lich wie in West­eu­ro­pa sta­gniert. Gleich­zei­tig ent­wi­ckel­te sich in Kera­la eine aus­ge­präg­te Streik­kul­tur mit star­ken Gewerk­schaf­ten, und die dor­ti­gen Bewoh­ner lie­ben den poli­ti­schen und phi­lo­so­phi­schen Dis­put. Für den Wohl­stand Kera­l­as sorgt auch die Tat­sa­che, dass vie­le Arbeit in den Golf­staa­ten fin­den und von dem dort Ver­dien­ten einen Groß­teil nach Hau­se schi­cken. Grund dafür ist auch die kaum vor­han­de­ne Indus­trie, was zu einer etwas höhe­ren Arbeits­lo­sen­quo­te führt als im Lan­des­schnitt.

Die Früh­ge­schich­te Kera­l­as reicht min­des­tens 3.000 Jah­re zurück. Von der anti­ken Hafen­stadt Muzi­ris sol­len die frü­hen Che­ra regen Han­del mit Ägyp­ten, Baby­lo­ni­en, den Assy­rern und spä­ter den Römern (unter ande­rem bei Clau­di­us Pto­lo­mä­us und Pli­ni­us dem Älte­ren beschrie­ben) und Phö­ni­zi­ern betrie­ben haben. Spä­ter wur­den die Chi­ne­sen und Ara­ber zu den wich­tigs­ten Han­dels­part­nern der Herr­scher von Kera­la.

Hier war es auch, wo sich die ers­ten syrisch­stäm­mi­gen Chris­ten auf indi­schem Boden ansie­del­ten. Ob der Apos­tel Tho­mas tat­säch­lich bereits 52 n. Chr. dort­hin gelang­te, ist aber sehr umstrit­ten. Die ers­ten christ­li­chen Gemein­den sind aus dem 4. Jahr­hun­dert n. Chr. belegt.

Christ­li­che Kir­chen sind ein prä­gen­des Ele­ment in Kera­la © Mor­ten Hüb­be und Rochs­sa­re Nero­mand-Soma

Sicher ist, dass in Kera­la auch Juden nach dem Fall von Jeru­sa­lem Asyl fan­den. Sie bil­de­ten eine frucht­ba­re Sym­bio­se mit den ange­stamm­ten Händ­lern und sorg­ten dafür, dass vor Ort viel Tole­ranz herrsch­te (und noch heu­te herrscht). Heu­te leben jedoch nur noch weni­ge Juden in Kera­la. Nach der Grün­dung Isra­els emi­grier­ten die meis­ten in das »Gelob­te Land«.

Im 11. Jahr­hun­dert ent­stan­den nach dem Fall des spä­ten Che­ra-­Reichs ein­zel­ne König­rei­che, von denen die drei wich­tigs­ten Zamo­r­in (heu­te Cali­cut) im Nor­den, Cochin (heu­te Kochi) im Zen­trum und Venad (heu­te Koll­am) im Süden von Kera­la waren, die in Riva­li­tät stan­den. Berich­te über die edlen Gewür­ze der Mala­bar­küs­te mach­ten in Euro­pa nun erneut die Run­de, beson­ders begehrt waren Pfef­fer, Kar­da­mom, Nel­ken und Vanil­le. Die Gewür­ze wur­den in Gold auf­ge­wo­gen.

1498 lan­de­te Vas­co da Gama an der Küs­te, doch die Ara­ber und Zamo­r­in wit­ter­ten Gefahr für ihren Han­del und unter­sag­ten den Por­tu­gie­sen, sich nie­der­zu­las­sen. Beim Riva­len in Cochin stie­ßen sie hin­ge­gen auf offe­ne Ohren, und ihnen wur­de erlaubt, eine Han­dels­nie­der­las­sung zu grün­den. 1503 ent­stand mit Fort Cochin die ers­te euro­päi­sche Fes­tungs­an­la­ge in Indi­en. 1524 starb Vas­co da Gama auf sei­ner drit­ten Indi­en­fahrt in Cochin. Im 16. Jahr­hun­dert erober­ten die Por­tu­gie­sen einen gro­ßen Teil der indi­schen West­küs­te und kon­trol­lier­ten damit den extrem lukra­ti­ven Han­del. 1602 lan­de­ten die Hol­län­der in Cali­cut, 1663 nah­men sie Cochin­chi­na ein und ver­trie­ben die Por­tu­gie­sen aus Kera­la.

1741 wur­den die Hol­län­der vom König­reich Tra­van­co­re besiegt. Doch Tra­van­co­re geriet schon ab 1764 unter den Druck des König­reichs Myso­re. Der Herr­scher von Tra­van­co­re bat die Bri­ten um Hil­fe, die Cali­cut nach der Nie­der­la­ge der Por­tu­gie­sen 1664 besetzt hat­ten. Doch der Preis für Tra­van­co­re war die Unab­hän­gig­keit. Bis zur Unab­hän­gig­keit ver­tra­ten die Fürs­ten von Tra­van­co­re die Inter­es­sen der bri­ti­schen Kolo­ni­al­macht.

In Kera­la gibt es auch eine Rei­he von Beson­der­hei­ten zu ent­de­cken, etwa den Kampf­sport Kala­rip­pa­yat, der zu den ältes­ten Kampf­küns­ten Asi­ens zählt. Die Bewe­gun­gen sind ähn­lich denen des klas­sisch indi­schen Tan­zes. Zugleich sind die Kämp­fer auch als Dorf­arzt für Ayur­ve­da tätig und beherr­schen das Yoga. Manch­mal tra­ten zwei Kala­rip­pa­yat-Kämp­fer gegen­ein­an­der an, um stell­ver­tre­tend einen Kampf zwi­schen zwei Dynas­tien aus­zu­fech­ten und unnö­ti­ges Blut­ver­gie­ßen zu ver­mei­den.

Abbil­dung einer Mas­ke aus dem Tanz­dra­ma Katha­ka­li © Eva Gros­sert

Auch das Katha­ka­li-Tanz­dra­ma ist eine Beson­der­heit Kera­l­as und wird seit dem 17. Jahr­hun­dert auf­ge­führt. Es ent­stand aus noch älte­ren Tem­pel­tän­zen, die 2.000 Jah­re alt sind. Mit Mas­ken, Kos­tü­men und Schmin­ke stel­len die Tän­zer klas­si­sche Mythen nach. Das Ritu­al­thea­ter Tey­yam ist eine ähn­li­che Tra­di­ti­on, in der Vish­nu, Shi­va und Shak­ti ver­ehrt wer­den. In man­chen Tra­di­tio­nen dür­fen nur Brah­ma­nen die Rol­len beset­zen. Noch span­nen­der ist die Tra­di­ti­on, bei der sich Dalit mit­hil­fe von Schmin­ke, schwe­ren Mas­ken und tie­fer Trance in tem­po­rä­re Göt­ter ver­wan­deln. Die­sel­ben Men­schen, denen im All­tag kaum Ach­tung ent­ge­gen­ge­bracht wird, sind wäh­rend der Auf­füh­run­gen selbst für die Brah­ma­nen Göt­ter. Auch hier fin­det, ähn­lich wie an Holi, eine voll­stän­di­ge Umkeh­rung des All­tags statt.

Bei mei­nem Aus­flug nach Kera­la habe ich erle­ben kön­nen, wie bes­se­re Bil­dung, mehr Gleich­stel­lung und Land­re­for­men, auf die ein gro­ßer Teil der indi­schen Bevöl­ke­rung noch immer ver­zwei­felt war­tet, um end­lich ihrer (Schuld-)Knechtschaft zu ent­kom­men, Impul­se für eine lebens­wer­te Zukunft geben kön­nen. Beson­ders span­nend an der Ent­wick­lung fin­de ich, dass Kera­la die­sen Weg ohne nen­nens­wer­te Groß­in­dus­trien geschafft hat. Es ist für mich ein Modell, das Hoff­nung für Indi­en und die gan­ze soge­nann­te Drit­te Welt macht.

 

Weil die Backwaters ein einzigartiges
Ökosystem sind

 

Die Back­wa­ters sind eine Land­schaft, die die Mala­bar­küs­te von Kera­la und ihr Hin­ter­land zwi­schen Cochin im Nor­den und Koll­am im Süden ent­schei­dend prägt. Es han­delt sich um ein weit ver­zweig­tes Netz von Was­ser­stra­ßen mit ins­ge­samt 1.500 Kilo­me­tern Län­ge, das aus natür­li­chen Was­ser­läu­fen (44 Flüs­se, die haupt­säch­lich dem Meer zuflie­ßen), künst­lich ange­leg­ten Kanä­len, 29 grö­ße­ren Seen und Lagu­nen besteht. Schon immer waren sie bedeu­ten­de Ver­kehrs- und Trans­port­we­ge.

© Mor­ten Hüb­be und Rochs­sa­re Nero­mand-Soma

Durch­bro­chen sind die Kanä­le von win­zi­gen Pal­men­in­seln.

Einst war das Öko­sys­tem geprägt von Feucht- und Man­gro­ven­wäl­dern. Der Mensch hat dar­aus eine amphi­bi­sche Gar­ten­land­schaft ent­wi­ckelt, indem er vie­le Wald­flä­chen abge­holzt und in Acker­land ver­wan­delt hat, auf dem haupt­säch­lich Reis, Kau­tschuk, Kokos­pal­men, Bana­nen­stau­den, Pfef­fer, Cur­ry­blatt, Chi­li, Ing­wer, Zimt sowie Cas­hew­nuss, Man­go und Papa­ya gedei­hen.

Die Fische­rei spielt eben­so wie Fisch- und Gar­ne­len­zucht eine wich­ti­ge Rol­le. Außer­dem gibt es Muschel­samm­ler und Krab­ben­jä­ger. Die Men­schen, die sich hier ange­sie­delt haben, leben zumeist in Holz­hüt­ten am Rand der Was­ser­stra­ßen.

Ver­ein­zelt fin­den sich tra­di­tio­nel­le chi­ne­si­sche Fischer­net­ze. Sie sind fest­ste­hend, und die tra­pez­för­mi­gen Net­ze wer­den an Holz­ar­men abge­las­sen und spä­ter mit Fang wie­der ein­ge­holt. Sie wur­den von Händ­lern des Kai­sers von Chi­na, Kub­lai Khan, ein Enkel Dschin­gis Khans, in Kera­la ein­ge­führt.

Die größ­te Rol­le für die Back­wa­ters spielt heu­te der Tou­ris­mus. Die tra­di­tio­nel­len Last­käh­ne (Ket­tu­val­lam) mit etwa 15 Metern Län­ge wur­den seit Anfang der 90er-Jah­re mit Auf­bau­ten in Haus­boo­te ver­wan­delt. Dar­aus ent­wi­ckel­te sich ein regel­rech­ter Boom, sodass es heu­te über 1.000 Haus­boo­te gibt.

Präch­tig gestal­te­te Haus­boo­te in den Back­wa­ters © Mor­ten Hüb­be und Rochs­sa­re Nero­mand-Soma

Vor allem auf den wich­tigs­ten Ver­bin­dun­gen herrscht wäh­rend der Haupt­sai­son zwi­schen Okto­ber und März gro­ßes Gedrän­ge, und es lohnt sich, auf ande­re Stre­cken aus­zu­wei­chen. Bil­lig ist eine Tour mit den Haus­boo­ten ohne­hin nicht, sie gehört zu den im Ver­hält­nis teu­ren Ange­bo­ten im indi­schen Tou­ris­mus. Es lohnt sich daher, sich vor­ab mit ande­ren Rei­sen­den zusam­men­zu­schlie­ßen. Schließ­lich bekommt man dafür auch eini­ges gebo­ten: Die Holz­auf­bau­ten sind mit schö­nen Schnit­ze­rei­en ver­edelt, das Mobi­li­ar ist aus Rat­tan oder edlen Tro­pen­höl­zern geschnitzt und die Küche Kera­l­as deli­kat. Eine Beson­der­heit ist auch, dass vie­le Kon­struk­tio­nen kom­plett ohne Metall­nä­gel aus­kom­men.

© Mor­ten Hüb­be und Rochs­sa­re Nero­mand-Soma

Das größ­te High­light bleibt jedoch die Land­schaft, eine Welt aus Grün und Blau, in der sich Kor­mo­ra­ne, Eis­vö­gel und Kra­ni­che wohl­füh­len. Die Zika­den sor­gen für die pas­sen­de Geräusch­ku­lis­se, die Kro­ko­di­le gel­ten inzwi­schen als aus­ge­rot­tet.

Auch Shi­ka­ras (Stak­boo­te, die ent­fernt vene­zia­ni­schen Gon­deln ähneln) sind häu­fig anzu­tref­fen.

© Mor­ten Hüb­be und Rochs­sa­re Nero­mand-Soma

Das erin­nert an den Dal-See in Kasch­mir, der wohl auch Vor­bild für die tou­ris­ti­sche Nut­zung war.

Kos­ten­güns­ti­ge Alter­na­ti­ven zu den Haus­boo­ten bie­ten die regu­lä­ren Fäh­ren, die sehr güns­tig sind und eben­falls einen Ein­blick in das ein­zig­ar­ti­ge Öko­sys­tem bie­ten. Seit Mit­te des 19. Jahr­hun­derts ist das Öko­sys­tem auf ein Drit­tel sei­ner Flä­che geschrumpft, was vor allem durch die Tro­cken­le­gung für die Land­wirt­schaft und das Ver­schwin­den der Wäl­der bedingt ist, die zuvor Was­ser bes­ser spei­chern konn­ten.

Ein Aus­flug in das Geflecht der Was­ser­stra­ßen hin­ein führt in ein grü­nes Dschun­gel-Para­dies, das wegen sei­ner Voll­kom­men­heit fast unwirk­lich erscheint.

Weil Ayurveda eine der ältesten
Heilkünste der Menschheit ist

 

Das Ayur­ve­da ist eine der ältes­ten Phi­lo­so­phien und Heil­küns­te der Mensch­heit. Es bezeich­net das »Wis­sen vom lan­gen Leben«. Haupt­ziel sind ein Leben im Ein­klang mit den Geset­zen des Kos­mos und die Ein­heit von Kör­per und Geist.

Die indi­sche Phi­lo­so­phie basiert auf einer zykli­schen Vor­stel­lung, in der sich hel­le und dunk­le Zeit­al­ter abwech­seln. Nach die­ser Vor­stel­lung gab es in vor­ve­di­scher Zeit ein »gol­de­nes Zeit­al­ter«, wäh­rend wir uns aktu­ell im Kali­yug, dem »dunk­len Zeit­al­ter«, befin­den.

Als die Men­schen began­nen, die Natur zu unter­wer­fen und die Koexis­tenz ein­sei­tig auf­zu­kün­di­gen, sol­len die ers­ten Krank­hei­ten aus­ge­bro­chen sein, und die Rishis Indi­ens, in Medi­ta­ti­on und Yoga erfah­re­ne Meis­ter, denen sehe­ri­sche und magi­sche Fähig­kei­ten zuge­spro­chen wur­den, ver­sam­mel­ten sich im Hima­la­ya, um sich zu bera­ten. Durch gemein­sa­me Medi­ta­ti­on brach­ten sie den Göt­ter­kö­nig Indra dazu, ihnen das Wis­sen um die Unsterb­lich­keit zu ent­hül­len – Indra schick­te Dhan­vant­a­ri als Königs­sohn in Kashi auf die Erde und mit ihm das Wis­sen über das Ayur­ve­da.

Noch zen­tra­ler ist der Ursprung des Ayur­ve­da inner­halb des Mythos vom »Quir­len des Milch­oze­ans«, den ihr schon im Kapi­tel über die Kumbh Mela ken­nen­ge­lernt habt. Der »Arzt der Göt­ter« Dhan­vant­a­ri trug den Krug mit dem Lebens­exi­lir Amri­ta aus dem Milch­oze­an her­aus. Der »Nek­tar der Unsterb­lich­keit« sym­bo­li­siert auch das Ziel des Ayur­ve­da, ein lan­ges (in mytho­lo­gi­scher Sicht unend­li­ches) Leben.

Cha­ra­ka, der um 78 n. Chr. gelebt haben soll, war der ers­te bekann­te Arzt des Ayur­ve­da und ver­fass­te die Schrift Cha­ra­ka-Sam­hi­ta, in der er die Grund­la­gen des Ayur­ve­da nie­der­leg­te. Etwa 200 Jah­re spä­ter wur­de das Wis­sen um das Sushru­ta-Sam­hi­ta erwei­tert.

Eine beson­de­re Rol­le für die Aus­brei­tung des Wis­sens um das Ayur­ve­da spielt die Herr­schaft Kai­ser Asho­kas. Wohl­ha­ben­de Fami­li­en lie­ßen Kran­ken­häu­ser errich­ten, und Ärz­te sowie Pfle­ger wur­den in dem alten Wis­sen neu geschult. Damals ent­stand das ers­te städ­ti­sche Gesund­heits­sys­tem. Die Armen, Wai­sen, Wit­wen, kin­der­lo­sen Alten, Kran­ken und behin­der­ten Men­schen wur­den hier ver­sorgt. Was für ein Gegen­satz zum heu­ti­gen Indi­en, in dem das Gesund­heits­sys­tem extrem pre­kär ist und sich oft nur Rei­che eine ange­mes­se­ne medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung leis­ten kön­nen!

Auch für die bud­dhis­ti­schen Mön­che wur­de das Heil­wis­sen zum Rüst­zeug, und mit ihrer Mis­sio­nie­rung ver­brei­te­te sich die Heil­kunst über ganz Indi­en und in ande­re Län­der Asi­ens. Schließ­lich ver­ein­te das im 7. Jahr­hun­dert n. Chr. ent­stan­de­ne Astan­ga­hr­da­ya das Wis­sen der dama­li­gen Zeit aus Indi­en, Chi­na und Tibet.

Die Theo­rie und Pra­xis des Ayur­ve­da war in Indi­en bis ins 19. Jahr­hundert unan­ge­foch­ten. Erst danach wur­de die west­li­che Schul­me­di­zin durch die Bri­ten ver­brei­tet. Heu­te bestehen in Indi­en bei­de Sys­te­me neben­ein­an­der und wer­den oft kom­bi­niert. Umge­kehrt inte­griert auch die west­li­che Medi­zin zuneh­mend Erkennt­nis­se und Ele­men­te aus dem Ayur­ve­da.

Laut der Vor­stel­lung der Ayur­ve­da-Phi­lo­so­phie besteht das Uni­ver­sum aus fünf »Wur­zel­for­men der Mate­rie« (Pan­cha Bhoota). Die­se Ele­men­te sind Feu­er, Wind, Erde, Was­ser, Äther. Der Mensch ist ein Abbild des Uni­ver­sums und besteht aus der­sel­ben Mate­rie. Dar­aus lei­ten sich drei Doshas ab: Pita (Hitze/​Feuer), Kapha (Erde/​Wasser) und Vata (Luft/​Äther). Dabei vari­iert die Ver­tei­lung der Ele­men­te, jedes Indi­vi­du­um wird mit einer eige­nen Kon­sti­tu­ti­on (Pra­kri­ti) gebo­ren. Abhän­gig ist sie von der Kon­sti­tu­ti­on der Eltern sowie vom Zeit­punkt der Geburt sowie ande­ren Fak­to­ren.

Ziel des Ayur­ve­da ist es, die­sen indi­vi­du­el­len Ide­al­zu­stand wie­der zu errei­chen, wenn die Doshas aus dem Gleich­ge­wicht gera­ten sind. Daher steht die Bestim­mung des indi­vi­du­el­len Gleich­ge­wichts am Anfang der Behand­lung. Ayur­ve­da kon­zen­triert sich auf die Ursa­chen des Ungleich­ge­wichts und nicht auf Sym­ptom-Behand­lung.

Grün­de für eine Erkran­kung sind in ers­ter Linie Gift­stof­fe, Stress, fal­sche Ernäh­rung und Bewe­gungs­man­gel, die zu Ver­stei­fung der Mus­keln, zu Schlaf­stö­run­gen und Müdig­keit und men­ta­len und kör­per­li­chen Über­las­tun­gen füh­ren.

Trotz des alten Wis­sens um das Ayur­ve­da und die pas­sen­de Ernäh­rung für den jewei­li­gen Typ sind moder­ne Zivi­li­sa­ti­ons­krank­hei­ten wie Dia­be­tes, Herz- und Kreis­lauf­erkran­kun­gen, Über­ge­wicht und Krebs in Indi­en mas­siv auf dem Vor­marsch. Gera­de die Mit­tel­schicht fre­quen­tiert ger­ne Fast­food-Ket­ten und genießt über­zu­cker­te Geträn­ke, das Übri­ge erle­di­gen der Bewe­gungs­man­gel (selbst klei­ne­re Stre­cken wer­den von vie­len nur ungern zu Fuß zurück­ge­legt) und die neu­en Büro­jobs. Zu Hau­se wird die Arbeit im Haus­halt häu­fig von Dienst­mäd­chen erle­digt. Gera­de für die­se neu­en Krank­heits­bil­der ist Ayur­ve­da wie geschaf­fen.

Beson­ders wirk­sam sind Ayur­ve­da-Kuren auch gegen Rheu­ma, Arthri­tis, par­ti­el­le Läh­mun­gen, Rücken­schmer­zen, Kreis­lauf­pro­ble­me, Migrä­ne, Schlaf­lo­sig­keit oder Schup­pen­flech­te. Ande­re erhof­fen sich eine »Ver­jün­gung« oder betrei­ben regel­mä­ßig Vor­sor­ge. Ide­al ist solch eine Behand­lung auch nach einem Burn-out. Lei­der wird im Wes­ten das Ayur­ve­da häu­fig als Kos­me­tik, Well­ness oder blo­ßer Trend miss­ver­stan­den, der sich höchs­tens im Spa-Bereich durch­setzt.

Ayur­ve­da ist hin­ge­gen nur sinn­voll in einer indi­vi­du­el­len Zusam­men­stel­lung ver­schie­de­ner The­ra­pien über eini­ge Wochen. Häu­fig fin­det sie in einer Kli­nik statt und beginnt mit einer Darm­spü­lung, die den Kör­per von Gif­ten rei­ni­gen soll. Wich­tig ist ein regel­mä­ßi­ger Tages­ab­lauf, der bereits früh­mor­gens beginnt. Zu Beginn steht die Ent­gif­tung im Vor­der­grund. Die Ein­rei­bun­gen mit Öl sol­len den Ener­gie­fluss ver­bes­sern und dem Kör­per hel­fen, Schla­cken abzu­trans­por­tie­ren. Beson­ders wich­tig ist auch die Ernäh­rung (Anna­yo­ga – »rich­ti­ges Essen«), die indi­vi­du­ell auf den jewei­li­gen Pati­en­ten abge­stimmt ist. Gera­de der Ver­dau­ung wird eine zen­tra­le Bedeu­tung zuge­mes­sen. Fleisch, Zucker, Weiß­mehl und Alko­hol oder Dro­gen sind tabu, auch Toma­ten, Kar­tof­feln und Pil­ze wer­den nicht ver­wen­det und Gewür­ze nur sehr spar­sam. Auch Ablen­kun­gen durch Fern­se­hen, Bücher und Com­pu­ter sol­len ver­mie­den wer­den.

Bei sol­chen Aus­bli­cken lässt sich der All­tag (leicht) ver­ges­sen © Git­ti Mül­ler

Teil der Behand­lung ist die Umge­bung, die sich mög­lichst stark vom All­tag des Pati­en­ten unter­schei­den und auf die sich der Pati­ent mög­lichst inten­siv ein­las­sen soll. In aller Regel sind die Geschlech­ter bei der Behand­lung strikt getrennt.

Beson­ders ange­nehm für den Pati­en­ten sind die Mas­sa­gen mit erwärm­tem Öl und Essen­zen. Häu­fig erklingt im Hin­ter­grund klas­si­sche indi­sche Musik. Die Kom­bi­na­ti­on erzeugt eine tie­fe Ent­span­nung, die an sich schon heil­sam ist. Die hei­ßen Öle beför­dern zudem das Schwit­zen. Neben der klas­si­schen ayur­ve­di­schen Kör­per­mas­sa­ge gibt es spe­zi­el­le Tie­fen-Mas­sa­gen, Reflex­zo­nen­mas­sa­gen an Hän­den und Füßen oder Kopf­mas­sa­gen.

Auch der Spa­zier­gang durch den Heil­kräu­ter­gar­ten ist eine Wohl­tat. Hier wach­sen  Kräu­ter und Pflan­zen, die sich für die Ayur­ve­da-Behand­lung eig­nen © Git­ti Mül­ler

Bei schwe­ren Rücken­schmer­zen kann der Pati­ent auch mit den Fuß­soh­len mas­siert wer­den. Der Mas­seur hängt an einem Seil von der Decke und kann so den Druck auf den Pati­en­ten ide­al dosie­ren. Bei der Shirod­ha­ra-Behand­lung wer­den medi­zi­ni­sche Öle auf die Stirn gegos­sen, was beson­ders bei Stress­er­kran­kun­gen, Schlaf­lo­sig­keit und Kopf­schmer­zen oder Migrä­ne hilft. Piz­hi­chil ist ein medi­zi­ni­sches Ölbad – die Öle wer­den je nach den Doshas zusam­men­ge­stellt. Dabei wer­den die Blut­zir­ku­la­ti­on und das Ner­ven­sys­tem ange­regt. Bei Nasyam wer­den Öle, Kräu­ter­säf­te und medi­zi­ni­scher Puder gemischt und durch die Nase ver­ab­reicht, um Kopf­schmer­zen sowie Stirn- und Neben­höh­len­ent­zün­dun­gen zu behan­deln. Es gibt auch spe­zi­el­le Nacken- und Wir­bel­säu­len­be­hand­lun­gen. Ein guter Arzt bespricht mit dem Pati­en­ten am Anfang einen indi­vi­du­el­len The­ra­pie­plan.

Kräu­ter spie­len im Ayur­ve­da eine wei­te­re zen­tra­le Rol­le für die inne­re Anwen­dung. Sie gedei­hen im Kli­ma Kera­l­as, dem Her­kunfts­land des Ayur­ve­da, her­vor­ra­gend. Vie­le ande­re stam­men von den Hän­gen des Hima­la­ya. Beson­ders in Kera­la sind Ayur­ve­da-Apo­the­ken weit ver­brei­tet, in denen aus­schließ­lich Heil­mit­tel auf pflanz­li­cher Basis ange­bo­ten wer­den. Nach uralten Rezep­ten wer­den hier Kräu­ter­mi­schun­gen zusam­men­ge­stellt.

Die Apo­the­ke in einer Ayur­ve­da-Kli­nik © Git­ti Mül­ler

Das Ayur­ve­da-Stu­di­um ist äußerst kom­plex und dau­ert genau wie das indi­sche Medi­zin­stu­di­um fünf­ein­halb Jah­re. Zuvor muss ein zwei­jäh­ri­ges Grund­stu­di­um absol­viert wer­den, und es folgt ein Aner­ken­nungs­jahr nach Abschluss. Ayur­ve­da wird an 250 Uni­ver­si­tä­ten gelehrt, den­noch sind die Plät­ze äußerst umkämpft. Auf 200.000 Bewer­ber ent­fal­len gera­de ein­mal 3.000 Stu­di­en­plät­ze. Im Stu­di­um wer­den inzwi­schen sowohl schul­me­di­zi­ni­sche als auch ayur­ve­di­sche Inhal­te inten­siv gelehrt, zudem ist die Unter­richts­spra­che neben Eng­lisch das klas­si­sche Sans­krit.

Gera­de durch die rela­ti­ve Nähe zu Goa mit sei­nen Aus­stei­gern wur­de die Medi­zin aus Kera­la auch zuneh­mend im Wes­ten bekannt. In Goa betrei­ben Ayur­ve­da-Ärz­te klei­ne The­ra­pie­ein­rich­tun­gen, in denen Mas­sa­gen, Ölbe­hand­lung und Ernäh­rungs­be­ra­tung ange­bo­ten wer­den. Dabei gibt es jedoch erheb­li­che Qua­li­täts­un­ter­schie­de. Von erst­klas­si­gen Hei­lern bis zur bösen Tou­ris­ten­fal­le fin­det sich ein gro­ßes Spek­trum an Ange­bo­ten.

Man soll­te vor­sich­tig sein, Ayur­ve­da als »All­heil­mit­tel« zu ver­ste­hen, aber es ist ein guter Grund­stein für ein Leben in Har­mo­nie und Gleich­ge­wicht. Tat­säch­lich sieht man den Unter­schied nach einer Ayur­ve­da-Kur auf den ers­ten Blick – vie­le Pati­en­ten sehen nach einer mehr­wö­chi­gen Kur zehn Jah­re jün­ger aus.

 

Beson­de­rer Dank für die Erlaub­nis zur Ver­wen­dung ihrer Bil­der geht an mei­ne Kol­le­gen von den Rei­se­de­pe­schen:

 

Eva Gros­sert (Hid­den Gem)

Git­ti Mül­ler (Come­back mit Back­pack)

Mor­ten Hüb­be und Rochs­sa­re Nero­mand-Soma

Mor­ten & Rochs­sa­re haben auch auf den Rei­se­de­pe­schen einen Arti­kel über die Back­wa­ters ver­öf­fent­licht:

Mit dem Haus­boot durch die Back­wa­ters von Kera­la

 

Es fin­den sich selbst­ver­ständ­lich vie­le wei­te­re Grün­de im Buch den Süden Indi­ens zu lie­ben. Hier eine Aus­wahl:

 

  • Weil Bom­bay einen Blick in Indi­ens Zukunft bie­tet
  • Weil Indi­en mit 7000 Kilo­me­tern Küs­te geseg­net ist
  • Weil Goa zu einem Sehn­suchts­ort der Hip­pies wur­de
  • Weil die Rui­nen­stadt Ham­pi in einer bizar­ren Fels­land­schaft liegt
  • Weil in Madu­rai Tau­sen­de Jah­re alte Ritua­le leben­dig sind
  • Weil der Ein­fluss der Cho­la bis nach Süd­ost­asi­en reich­te
  • Weil die Anda­ma­nen und Niko­ba­ren ein­zig­ar­ti­ge Insel­ar­chi­pe­le sind

 

»111 Grün­de, Indi­en zu lie­ben« ist erschie­nen im Schwarz­kopf & Schwarz­kopf Ver­lag in Ber­lin und umfasst 336 Sei­ten. Pre­mi­um-Paper­back mit zwei far­bi­gen Bild­tei­len

Bereits zuvor auf den Rei­se­de­pe­schen erschie­nen:

 


Antwort

  1. Avatar von Michael Wagner
    Michael Wagner

    Ganz gut getrof­fen. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt. Kera­la hat erheb­li­che wirt­schaft­li­che Pro­ble­me und kann vie­len Jugend­li­chen, die oft gut qua­li­fi­ziert sind, kei­ne adäqua­ten Arbeits­plät­ze bie­ten, wes­we­gen vie­le aus­wan­dern, nicht nur in die Golf­staa­ten. Die wirtschft­li­che Situa­ti­on derer, die kein Fami­li­en­mit­glied im Aus­land haben, ist eher nicht so gut, weil das Preis­ge­fü­ge z.B. für Land total und für land­wirt­schaft­li­che Arbei­ter aus dem Ruder gelau­fen ist. So sind inzwi­schen die Prei­se auch für Woh­nun­gen und Häu­ser von Ein­hei­mi­schen kaum bezahl­bar.
    Ein wei­te­res gro­ßes Pro­blem ist die über­all sicht­ba­re Umwelt­zer­stö­rung und Ver­schmut­zung, die über die 40 Jah­re, seit ich hier­her­kom­me, über­all zuge­nom­men hat und inzwi­schen – für mich jeden­falls hin­sicht­lich Plas­tik- uner­träg­lich ist. Alles in allem, ein Land, das ich in mein Herz geschlos­sen habe, das mich aber auch zum nach­den­ken bringt.

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