Reisen zum Mars

Die Erde ist dir zu tou­ris­tisch und die Rei­se zum Mond ist ein alter Hut? 10 Grün­de war­um der rote Pla­net Mars per­fekt für dei­nen nächs­ten Urlaub ist.

Erde vs. Mars – © NASA

»Ruhe bit­te« ist der neue Tou­ris­mus-Slo­gan von Finn­land. Aber die Fin­nen sind ganz schö­ne Krach­ma­cher gegen die galak­ti­sche Ruhe auf unse­rem Nach­bar­pla­ne­ten Mars.

Einen Tou­ris­mus-Slo­gan gibt es für den roten Pla­ne­ten nicht und eine Rei­se zum Mars steht noch auf kaum einer Bucket­lis­te.

Mit ande­ren Wor­ten, ein Mars­be­such ist ein ech­ter Geheim­tipp!

Zuge­ge­ben, die Anrei­se ist etwas beschwer­lich – aber es lohnt sich.

Hier sind 10 gute Grün­de unse­ren klei­nen Bru­der zu besu­chen, bevor die Tou­ris­ten­hor­den kom­men…

Galak­ti­sche Ruhe auf dem Mars – © NASA/­JPL-Cal­tech/­Cor­nell

1. Mache Digital Detox für Fortgeschrittene

Ruhe ist nicht das ein­zi­ge, was der Mars zu bie­ten hat. Du kannst auf dem roten Pla­ne­ten so rich­tig abschal­ten. Es gibt kei­ne Han­dy­mas­ten, kaum Satel­li­ten und nicht­mal ein Magnet­feld.

Der Mars ist zwi­schen 4 Licht­mi­nu­ten und 24 Licht­mi­nu­ten von der Erde ent­fernt. Bei Ant­wort­zei­ten von 8 bis 48 Minu­ten kommst du gar nicht erst in Ver­su­chung Zeit im Inter­net zu ver­schwen­den.

Höchs­ter Berg Olym­pus Mons – © NASA/​PICS/​USGS

2. Ersteige den größten Berg des Sonnensystems

Als Wan­de­rer wirst du dich auf dem Mars sehr wohl füh­len. Auf der Süd­halb­ku­gel wech­seln sich Gebir­ge mit aus­ge­trock­ne­ten Fluss­tä­lern ab. Val­les Mari­ne­ris ist so groß wie 5 Grand Can­yons. Nimm genug Was­ser mit!

Für ambi­tio­nier­te Berg­stei­ger gibt es ein beson­de­res High­light. Olym­pus Mons (21.230 m) ist der höchs­te Berg unse­res Son­nen­sys­tems und gut dop­pelt so hoch wie Mount Ever­est (8.848 m). Ein Sau­er­stoff­ge­rät kann nütz­lich sein.

Mars Son­nen­un­ter­gang – © NASA/­JPL-Cal­tech/MS­S­S/­Te­xas A&M Univ.

3. Bewundere einen blauen Sonnenuntergang

Nicht nur vom Olym­pus Mons kannst du einen blau­en Mars-Son­nen­un­ter­gang bewun­dern. Der Mars­him­mel ist tags­über rot und wird zum Son­nen­un­ter­gang blau, also umge­kehrt wie bei uns. Trin­ke als Sun­dow­ner einen Blue Cura­cao.

Die rot­gol­de­ne Far­be unser Erd-Son­nen­un­ter­gän­ge kommt von unse­rer dich­ten Atmo­sphä­re. Die Mars-Atmo­sphä­re ist sau­be­rer und nicht mit Gasen wie Stick­stoff und Sau­er­stoff ver­schmutzt.

Eis auf dem Mars – © ESA/​DLR/​Freie Uni­ver­si­tat Ber­lin

4. Genieße den extra langen Frühling und Sommer

Mars-Jah­re dau­ern 687 Tage, also bei­na­he 2 Erd-Jah­re. Auch Früh­ling und Som­mer sind auf dem Mars dop­pelt so lang. Der Win­ter ist wegen des ellip­ti­schen Orbit um die Son­ne mit Abstand die kür­zes­te Jah­res­zeit auf der Nord­halb­ku­gel:

  • 7 Mona­te Früh­ling
  • 6 Mona­te Som­mer
  • 5 Mona­te Herbst
  • 4 Mona­te Win­ter

Es ist also fast immer eine gute Rei­se­zeit für den Mars.

Mars-Gesich­ter – © NASA/​JPL & NASA/­JPL-Cal­tech/MS­SS

5. Entdecke marsianische Kunst

Schau dir die loka­le Bau­kunst auf dem Mars an. Das Mars-Gesicht wur­de 1976 von den Viking-Son­den ent­deckt und genießt seit­dem Kult­sta­tus. Es befin­det sich in Cydo­nia, nicht weit von eini­gen Pyra­mi­den.

Wenn du in der Gegend bist, soll­test du dir auch den Smi­ley vom Mars anschau­en. Der Smi­ley ist ein gigan­ti­sches Street­art Werk der Mar­sia­ner.

Fil­me und Video­spie­le auf dem Mars

6. Erkunde marsianische Filmschauplätze

Apro­pos Kar­tof­feln, der Mars war Schau­platz vie­ler Fil­me und TV-Seri­en, dar­un­ter der Klas­si­ker Total Recall (1990) und der Erfolgs­film Der Mar­sia­ner (2015) mit sei­ner Kar­tof­fel­farm.

Auch vie­le Com­pu­ter­spie­le spie­len auf dem Mars. Dar­un­ter sind eini­ge bahn­bre­chen­de Games um 1990 wie Doom (1993), UFO (1994) und natür­lich Zak McK­ra­cken and the Ali­en Mind­ben­ders (1988).

Mars und Mil­ky Way – © Mars Cho­co­la­te

7. Iss dich durch marsianische Spezialitäten

Mar­sia­ner mögen es süß. Ein belieb­ter Snack ist der Mars-Scho­ko­rie­gel*, dicht gefolgt vom Mil­ky Way* (Milch­stra­ße). Pro­bie­re auch die Varia­tio­nen, z.B. mit Man­deln. Wenn dir das zu süß ist, nimm einen Orbit Kau­gum­mi.

Das sons­ti­ge Essen neben den Snacks ist ein Instant-Hit auf Insta­gram. Wie wäre es mit Gras­hüp­fer in einem Sud aus Algen und Pil­zen und natür­lich Kar­tof­feln? Auf dem Mars isst man platz­spa­rend. Nimm Vit­ami­ne mit.

Mars Schwer­kraft – © NASA

8. Erlebe ultimative Wellness auf dem Mars

Der Mars ist nicht für sei­ne Spas und Well­ness-Resorts bekannt. Trotz­dem wirst du dich hier unbe­schwer­ter füh­len als auf der Erde. Bei nur 38% Erd­schwer­kraft wirst du statt 70 kg nur noch 27 kg wie­gen.

Abge­se­hen davon wirst du dich wie Super­man füh­len und drei­mal so schwe­re Gewich­te heben. Toll ist auch die dün­ne Atmo­sphö­re und feh­len­de Ozon­schicht für schnel­le­res Braun­wer­den.

Grü­ne Männ­chen

9. Lerne die Marsianer kennen

Von den Mar­sia­nern wis­sen wir seit­dem Baron von Münch­hau­sen 1915 mit sei­ner Kano­nen­ku­gel auf dem roten Pla­ne­ten gelan­det ist. Du kennst die grü­nen Männ­chen aus Büchern, aus dem Fern­se­hen und aus zahl­lo­sen Ver­schwö­rungs­theo­rien.

Aber reicht es wirk­lich unse­re Nach­barn nur vom Hören­sa­gen zu ken­nen? Die loka­le Bevöl­ke­rung ken­nen­zu­ler­nen gehört zu den High­lights einer jeden Rei­se und lässt uns enger zusam­men­wach­sen. Mar­sia­ner sind auch nur Men­schen!

Mars­mon­de Pho­bos und Dei­mos – © NASA

10. Gehe off the beaten path auf den Marsmonden

Wenn dir selbst der Mars noch zu tou­ris­tisch ist, schau doch ein­mal bei sei­nen bei­den Mon­den vor­beo. Pho­bos und Dei­mos sind extrem off the bea­ten path, selbst für den Rover »Path­fin­der«.

Bei Pho­bos soll­test du dich beei­len. Der grö­ße­re Mars­mond stürzt lang­sam auf den Mars und wird in etwa 50 Mil­lio­nen Jah­re auf­pral­len oder aus­ein­an­der­bers­ten. Besu­che Pho­bos, bevor es zu spät ist!

Mars mit Can­yon Val­les Mari­ne­ris – © NASA/­JPL-Cal­tech

Tipps und Infos für deinen Marsbesuch

Eine Rei­se zum Mars hat vie­le Vor­tei­le. Es gibt kei­ne Kri­mi­na­li­tät, kei­ne Ein­tritts­gel­der und kei­ne reli­giö­sen Kon­flik­te. Die Ein­rei­se geht ohne Visum und ohne Rei­se­pass. Schwu­le und les­bi­sche Rei­sen­de sind auf dem Mars will­kom­men. Weder Den­gue, Gelb­fie­ber noch Mala­ria sind ein Pro­blem.

Nach­tei­le gibt es auch. Die Ver­brei­tung von Geld­au­to­ma­ten ist ein Pro­blem. Trink­was­ser kommt nicht aus der Lei­tung. Die tou­ris­ti­sche Infra­struk­tur ist noch im Auf­bau. Nimm Win­ter­klei­dung mit, die som­mer­li­che Tages­tem­pe­ra­tur schwankt zwi­schen 20°C und ‑80°C. Wenn du ger­ne Sau­er­stoff atmest, nimm ein Sau­er­stoff­ge­rät mit.

Hilf­reich ist der aktu­el­le Mars Wet­ter­be­richt und statt Goog­le Earth ver­wen­dest du bes­ser Goog­le Mars.

Von der Erde zum Mars – © NASA

Wie kommst du zum Mars?

Rea­lis­tisch gese­hen ist eine Anrei­se nur alle 2 Jah­re sinn­voll, dann ist die Distanz zwi­schen Erde und Mars am kür­zes­ten. Schau in den kos­mi­schen Fahr­plan Erde – Mars für alle Daten. Das nächs­te Zeit­fens­ter ist Last Minu­te am 30. April 2018, mit Ankunft am 15. Janu­ar 2019. Der NASA Insight Lan­der wird die­sen Start neh­men.

Lei­der fliegt noch kei­ne Air­line zum Mars, nicht ein­mal Vir­gin Galac­tic. Geplan­te bemann­te Flü­ge zum Mars sind:

Die geplan­ten Flü­ge sind One Ways, ohne Rück­flug. Du musst aber kein Wei­ter­flug­ti­cket vor­wei­sen 😉

Mars needs you – © NASA/​KSC

Wenn dir das auch alles zu lan­ge dau­ert, frag doch mal bei der Indie-Rock-Band 30 Seconds to Mars, wie sie das in nur 30 Sekun­den schaf­fen.

Wor­auf war­test du noch? auf zum Mars!

*Affi­lia­te-Link

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Antworten

  1. Avatar von Gabriele Campbell

    Psst, mach doch nicht soviel Wer­bung, sonst ist der Mars in 10 Jah­ren so über­lau­fen wie Bali. Und wenn es erst mal Free Wifi Workspaces gibt, wird sich das mit der lang­sa­men Über­tra­gung von Daten auch bes­sern und dann ist nix mehr mit Digi­tal Detox. 🙂

  2. Avatar von G
    G

    Da gibt es so vie­le offe­ne Fra­gen:
    Wo fin­de ich eine Kar­te mit 7‑E­le­ven-Filia­len auf dem Mars?
    Wie viel Auf­preis kos­tet in der Rake­te ein Sitz mit mehr Bein­frei­heit am Not­aus­gang?
    Reicht es, eine Stun­de vor­her am Che­ckin zu sein?

    Ich glau­be ich rei­se erst mal in die Innen­er­de. Das die Erde hohl ist, wis­sen ja noch nicht so vie­le und des­halb soll es da auch noch nicht so über­lau­fen sein.

    1. Avatar von Florian Blümm

      Du hast natür­lich recht. Die gan­zen SEO-Arti­kel zum Mars sind schon geplant mit Infos zur »bes­ten Mars SIM-Kar­te«, »Rake­ten­flug für Anfän­ger« und natür­lich der »Mars Pack­lis­te«.

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