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In den letzten drei Wochen ist ziemlich viel passiert. So viel passiert, dass ich meine verwirrten Gedanken erst ein mal ordnen musste.
Die Stunde 0: Wo anfangen und wo aufhören?
Das Thema, dass mir am meisten unter den Fingernägel brennt: Unser neuer VW-Bus.
Wir haben es tatsächlich getan: Wir haben uns einen zweiten VW-Bus gekauft. Das findet ihr etwas übertrieben? Stimmt. Wir auch. Aber: Warum? Wieso? Weshalb?
Das könnt ihr gerne hier nachlesen → Pfützenspringen, Kopfschwirren und VW-Bus Gedanken.
Es war Donnerstag, der 27.10.2016. Daniel hat seinen Freien-Freitag gegen einen Besuch auf dem «Swiss Caravan Salon» eingetauscht. Unsere Mission war ganz klar: Die Gehirnwindungen von kompetenten Bus-Ausbauern anzapfen. Um für uns das ideale Reisemobil zu finden. Um all unsere Fragezeichen bzgl. Gebrauchtwagenkauf zu klären.
Fragen für den Kauf eines Gebrauchten VW-Busses hatten wir noch so einige:
VW oder lieber eine andere Automarke?
Wenn VW. Dann: T3 oder T4?
Und welches Grundmodell (Transporter, Caravell etc.)?
Bereits ausgebaut oder komplett «nackt»?
Langer oder kurzer Radstand?
Wieviele Kilometer wären das Maximum?
Diesel oder Benziner?
…
Den ganzen Tag liessen wir uns von den unterschiedlichen Camperausbauern inspirieren. Geduldig beantworteten sie all unsere Fragen. Die Antworten waren nur leider nicht immer die gleichen. Trotzdem begann sich das Bild von unserem «Neuen zu Hause unterwegs» so langsam zu konkretisieren:
Ideal wäre wohl eines der alten Bundeswehr Fahrzeuge.
12 Stunden später: Ein alter VW-Bus der Schweizer Armee. Am besten innen komplett «nackt».
Aber… langer Radstand, Allrad, Standheizung, wenige Kilometer. Kaum Rost. Unfallfrei. Viele konkrete Wünsche. Fast zu viele. Solche Bundeswehr Fahrzeuge sind sehr rar…
Völlig erschöpft und mit Informationen beladen schlief ich an diesem Abend mit den Kindern um kurz nach 20 Uhr ein. Daniel nicht… Daniel war angestachelt von dem Gedanken, eines dieser perfekten Bundeswehr Fahrzeuge für uns zu finden. Die halbe Nacht verbrachte er vor dem Computer. Und tatsächlich. Um 9 Uhr morgens stammelte er etwas von: «Ich hab eines gefunden. Eines der Bundeswehr Fahrzeuge. Schau mal in deine Mails».
24 Stunden später:
Etwas grummelig und verärgert, dass der Herr immer noch im Bett lag, habe ich anfangs gar nichts verstanden. Nicht verstanden was er von mir überhaupt will. Ich öffnete geduldig mein Mail-Program. Spam, Spam, Spam…
…aber was war das… Wohoooo!!!
Eines der moosgrünen, wunderschönen Bundeswehr Fahrzeuge lächelte mich aus meinem Computer an. Ein Armee Reserve-Fahrzeug. Ein Funkerwagen. T4. Syncro. Zuschaltbare Differrenzialsperre. 81 KW. Langer Radstand. Standheizung. Baujahr 1995. 2.5 l Benziner. 5‑Zylinder. Nur knapp über 10.000 km. Wie geht den so etwas? Das Ding sah aus wie neu! Da muss aber jemand die Hohe Kunst der Bildretusche gut beherrschen, um all den Rost entfernt zu haben. Und nur so wenige Kilometer? Ein Fake? Das kann gar nicht echt sein.
46 Stunden später…
… und nach einem kurzen Telefonat sassen wir zu fünft im Zug. Im Zug Richtung Wallis um dieses tolle Exemplar der Bundeswehr Fahrzeuge zu besichtigen.
Als es dann live vor uns Stand, ging die Sonne auf. Kein Rost. Weder an den typischen Stellen der Karosserie, noch am Motor. Nirgends. Ausgespritze Radlager. Absolut kein Verschleiss und kaum Gebrauchsspuren im Innenraum. Und das Beste: 2 Schiebetüren. Auf jeder Seite eine! Das konnte man auf den Fotos im Internet gar nicht erkennen.
48 Stunden später: Daniel und ich wurden langsam nervös…
… langsam ist gut gesagt. Wir schlichen immer wieder um den Bus herum. Vielleicht entdeckten wir ja doch noch eine Schwachstelle. Eigentlich waren wir fix und fertig mit den Nerven. Unser Gehirn kam gar nicht mehr hinterher.
Nach einer Probefahrt haben wir unterschrieben.
Eine Anzahlung übergeben und erst einmal ein Eis gegessen (ein Schnaps wäre wohl besser gewesen). Wahnsinn. Was war das denn??? Glück, Zufall, Schicksal? Egal. Hauptsache KEIN Traum.
Ja, das war jetzt vor fast 3 Wochen. Ich kann es immer noch kaum glauben. Und möchte mit diesem passenden Zitat schliessen
Spontanität setzt Naivität oder Mut voraus.
© Claudio Michele Mancini (*1945), italienischer Schriftsteller, Satiriker und Romanautor
Erschienen am
Antworten
Hallo.
Super Bericht , musste schon ziemlich schmunzeln bei euren Vorstellungen. Beim Lesen habe ich immer gedacht, dass bekommen die beiden niemals. Wo soll es denn noch so einen Bulli geben ? Eher bekommt man einer 6er im Lotto. Und TADAA, ihr habt ihn doch gefunden und gekauft ! Glückwunsch ! Ich bin auch einige Klassen durch, von T3 bis T6. Und ständig damit unterwegs, ob zum Angeln, Reisen, Surfen usw usw. Ich kann mir einfach keinen anderen zuverlässigeren Partner vorstellen !
Vielen Dank Lars! Das freut uns natürlich, dass dir unser Blog gefällt. Dieser Kauf war tatsächlich etwas ganz besonderes für uns 🙂
Liebe Grüsse
TinaToller Blog. Ein kauf ist immer was besonderes. Schließlich belohnt man sich ja irgendwie damit.
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