Gro­ßer Bud­dha in Bodhgaya

„Ich bin dann mal weg“ in Indien!

Für Chris­ten ist es der Jakobs­weg, für Bud­dhis­ten der Bud­dha-Trail in Indien.

Vor über 2.500 Jah­ren lebte und wirkte der his­to­ri­sche Bud­dha im heu­ti­gen Nepal und Nord­in­dien.

Über­ra­schen­der­weise ist der Bud­dhis­mus heute in sei­nem Hei­mat­land Indien fast ausgestorben.

Dafür haben alle bud­dhis­ti­schen Län­der in den letz­ten Jahr­zehn­ten wun­der­schöne Tem­pel in Indien gebaut.

In den 4 Haupt-Pil­ger­or­ten bist du immer umge­ben von Pil­gern, egal ob aus Thai­land, Sri Lanka oder Japan.

Komm mit auf eine bud­dhis­ti­sche Pil­ger­reise.

Tibe­ti­sche Frau, Thais und Inder in Bodhgaya

Der Buddha-Trail in Nordindien

Jeder bud­dhis­ti­sche Pil­ger besucht min­des­tens 4 wich­tige Orte im Leben Buddhas:

  1. Lum­bini: Geburts­ort des Buddhas
  2. Bodhgaya: Ort der Erleuchtung
  3. Sar­nath: Erste Pre­digt des Erleuchteten
  4. Kus­hi­na­gar: Tod des Buddhas

Dane­ben gibt es noch 7 wei­tere Pil­ger­orte in Nord­in­dien, die eben­falls von vie­len Pil­gern besucht werden.

Außer­dem hast du eine große Aus­wahl von sehens­wer­ten bud­dhis­ti­schen Monu­men­ten. Sie stam­men aus den ers­ten Jahr­hun­der­ten nach Bud­dha und lie­gen in Indien, Nepal und Sri Lanka.

Bud­dha-Trail und bud­dhis­ti­sche Monu­mente – in GROSS

Buddhismus für Anfänger

Ich bin kein Bud­dhist, son­dern Asien- und Tem­pel-Fan. Für spi­ri­tu­el­len Rat musst du woan­ders schauen. Hier geht es um sehens­werte Orte auf dem Buddha-Trail.

Ein biss­chen Inter­esse am Bud­dhis­mus oder Indi­ens Geschichte soll­test du aber mit­brin­gen. Sonst wird dich der Bud­dha-Trail wahr­schein­lich nicht interessieren.

Wenn du nur Bud­dhis­mus schnup­pern willst, besu­che Sar­nath als Tages­aus­flug von Var­a­nasi. Von den rest­li­chen Orten lohnt sich Bodhgaya am meisten.

Bud­dhis­mus ist dir egal? Ell­ora und Ajanta sind zwei bud­dhis­tisch-hin­du­is­ti­sche Monu­mente für jeden Indien-Rei­sen­den. Der Kailash-Tem­pel in Ell­ora ist beein­dru­cken­der als das Taj Mahal.

Hier fin­dest du mehr Infos zum Pil­gern auf dem Bud­dha-Trail. Weil es um Sehens­wer­tes geht, bekommt jeder Ort eine Tem­pel-Wer­tung nach Land.

Tibe­ti­scher Mönch mit Gebetstrom­mel in Bodhgaya

Arten von Pilgern auf dem Buddha Trail

Beim Rei­sen und Pil­gern sind beson­ders die Begeg­nun­gen inter­es­sant. Fast alle Pil­ger kom­men aus bud­dhis­ti­schen Län­dern in Asien. Als west­li­cher Tou­rist bist du eine Aus­nahme und wirst vie­len Fra­gen begegnen.

Die meis­ten Pil­ger sind Ther­avada-Bud­dhis­ten. Sie kom­men in gro­ßen Grup­pen vor allem aus Thai­land und Sri Lanka mit je ein paar Mön­chen. Ther­avada ist die ana­ly­ti­sche älteste Kon­fes­sion des Buddhismus.

Maha­yana-Bud­dhis­ten aus China, Viet­nam oder Japan tre­ten eher ver­ein­zelt oder in Paa­ren auf. Maha­yana ist die ange­wandte und all­tags­nahe Kon­fes­sion des Bud­dhis­mus. Es gibt im Maha­yana keine so große monas­ti­sche Struktur.

Am meis­ten fal­len die tibe­ti­schen Bud­dhis­ten auf. Vajra­yana ist die beson­ders ritu­elle Kon­fes­sion im Bud­dhis­mus. Du siehst aller­lei Gebetstrom­meln, Gebets­ket­ten und Auf-Den-Boden-Gewerfe.

Tibe­tisch-stäm­mige Bud­dhis­ten sind meis­tens in Indien wohn­hafte Exil­ti­be­ter. Indien ist ihre Hei­mat und sie blei­ben län­ger. Ther­avada- und Maha­yana-Bud­dhis­ten machen oft nur einen kur­zen Besuch.

Ver­ein­zelt triffst du sogar indi­sche „Neo-Bud­dhis­ten“ aus Mum­bai und Maha­rash­tra. Ghandi wollte das Hindu-Kas­ten­we­sen refor­mie­ren, aber Ambedkar wollte es abschaf­fen. Dazu kon­ver­tier­ten er und Hun­dert­tau­sende Unbe­rühr­bare ganz prag­ma­tisch zum Buddhismus.

Ambedkars Nava­yana-Bud­dhis­mus kommt ganz ohne Mön­che aus. Die 7 Mil­lio­nen Nava­yana-Bud­dhis­ten sind all­er­gisch gegen „Aber­glau­ben“ wie Wie­der­ge­burt, Karma und Nir­vana. Nava­yana ist die welt­li­che bud­dhis­ti­sche Konfession.

Ther­avada-Mas­sen­me­di­ta­tion unter dem Bodhi-Baum in Bodhgaya

Zere­mo­nie von chi­ne­si­schen Maha­yana-Mön­chen in Bodhgaya

Bodhgaya: Wo Buddha erleuchtet wurde

Bodhgaya ist der wich­tigste Ort auf dem Bud­dha-Trail. Hier fand Bud­dha seine Erleuch­tung unter dem Bodhi-Baum.

Ein Able­ger des Bau­mes wurde nach Sri Lanka expor­tiert und reimpor­tiert. Heute steht er unter dem Haupt­tem­pel und spen­det den Medi­tie­ren­den Schatten.

Auf dem gro­ßen Tem­pel­ge­lände kannst du einen gan­zen Tag ver­brin­gen. Es ist fas­zi­nie­rend die Pil­ger aus ver­schie­de­nen Län­dern und Kon­fes­sio­nen zu beobachten.

In den Win­ter­mo­na­ten kom­men viele Tibe­ter und Bhu­ta­ne­sen aus den Ber­gen um in Bodhgaya zu über­win­tern. Es gibt dann einen tibe­ti­schen Markt und viele tibe­ti­sche Zelt-Restau­rants. Tashi Delek!

Am meis­ten los ist im Januar zum Kal­ach­akra. Man­che Jahre kommt sogar der Dalai Lama. Auch im Dezem­ber habe ich in nur einer Woche eine große und meh­rere klei­nere bud­dhis­ti­sche Ver­samm­lun­gen erlebt.

Viele Pil­ger machen einen Aus­flug zur Dun­geshwari Höhle, wo sich Bud­dha fast zu Tode gefas­tet hat. Kannst du machen, wenn du viel Zeit in Bodhgaya hast, muss aber nicht sein.

Japa­ni­scher gro­ßer Bud­dha in Bodhgaya

Thai Tem­pel Metta Bud­dha­ram in Bodhgaya

Bodhgaya: Tempel-Wertung

  • 5 Thai­land [Ther­avada]
  • 4 Japan [Maha­yana] 4 Bhu­tan [Vajra­yana] 4 Tibet [Vajra­yana]
  • 3 Viet­nam [Maha­yana] 3 Myan­mar [Ther­avada]
  • 2 Mon­go­lei [Vajra­yana] 2 Laos [Ther­avada] 2 Sri Lanka [Ther­avada] 2 China [Maha­yana]
  • 1 Tai­wan [Maha­yana] 1 Korea [Maha­yana] 1 Kam­bo­dscha [Ther­avada] 1 Nepal [Vajra­yana] 1 Ban­gla­desch [Maha­yana] 1 Sik­kim [Vajra­yana]

(5: Must See – 1: weglassbar)

Thai­land ist sehr reli­giös und das reichste Land des Ther­avada-Bud­dhis­mus. Beson­ders krass siehst du das in Bodhgaya. Es gibt 5 große Thai Tem­pel mit Bau­sti­len aus ver­schie­de­nen Regio­nen Thai­lands. Beson­ders gelun­gen ist der Metta Bud­dha­ram Tem­pel. Er erin­nert an das sil­berne Wat Sri Suphan in Chiang Mai. Es ist einer der schöns­ten, wenn nicht der schönste Tem­pel in Bodhgaya.

Japan hat einen rie­si­gen Bud­dha zwi­schen seine 2 Tem­pel gebaut. Die Sta­tue ist zum Wahr­zei­chen für Bodhgaya gewor­den und ist zu recht „die Sehenswürdigkeit“.

Der bhu­ta­ne­si­sche Tem­pel in der Stadt hat den schöns­ten Innen­raum mit Diora­men an der Wand. Das große bhu­ta­ne­si­sche Klos­ter außer­halb ist bei indi­schen Besu­chern sehr beliebt – keine Ahnung warum.

Tibet hat 7 Tem­pel in Bodhgaya, davon einen direkt vor der Dun­geshwari Höhle. Kei­ner der tibe­ti­schen Tem­pel ist über­ra­gend schön, die 4 Punkte gibt’s für Quantität ;)

Viet­nam hat einen hüb­schen Tem­pel, der aber nicht für Besu­cher geöff­net ist. 2 wei­tere älte­rere Tem­pel lie­gen am Fluss und nahe der tibe­ti­schen Zelt­stadt. Myan­mar unter­hält 4 Tem­pel, der neu­este davon bei der Dun­geshwari Höhle.

Kanal­boot in Lumbini

Geburts­tem­pel in Lumbini

Lumbini: Wo Buddha geboren wurde

Lum­bini gilt als Geburts­ort Bud­dhas. Das kleine Dorf Lum­bini Bazaar liegt nur wenige Kilo­me­ter von der indi­schen Grenze in Zen­tral­ne­pal. Kul­tu­rell bist du schon in Indien.

Extra für Pil­ger wurde der Frie­dens­park ange­legt, ein rie­si­ges Gelände mit 5 km x 1,6 km. Zwi­schen ver­ein­zel­ten Tem­peln über­wiegt die Natur. Das ist per­fekt für eine Fahrradtour.

Es geht um eini­ges ruhi­ger zu als in Bodhgaya. Natür­lich ver­tei­len sich die Leute auch bes­ser. Nur um den Geburts­tem­pel und den Vajra­yana-See begeg­nest du über­haupt Menschengruppen.

Die Tem­pel der bud­dhis­ti­schen Kon­fes­sio­nen sind streng sor­tiert. Im Osten sind die Ther­avada-Län­der, im Süd­wes­ten die Maha­yana-Län­der und im Nord­wes­ten um einen See die Vajrayana-Länder. 

Das schi­zo­phrene Nepal hat gleich einen Theravada‑, einen Maha­yana- und zwei Vajra­yana-Tem­pel. Aus­glei­chend gibt es über­ra­schend wenige Tibeter.

Ganz im Süden liegt der Geburts­tem­pel und ganz im Nor­den thront die japa­ni­sche Frie­dens­stupa. Zwi­schen Süden und Nor­den fährt auf einem Kanal ein Pas­sa­gier­boot. Außer­dem kannst du Fahr­rä­der lei­hen oder eine Rik­scha nehmen.

Deut­scher Tem­pel in Lumbini

Thai Tem­pel und Baby-Bud­dha in Lumbini

Lumbini: Tempel-Wertung

  • 5 Deutsch­land [Vajra­yana]
  • 4 Nepal [Vajra­yana] 4 Kam­bo­dscha [Ther­avada]
  • 3 Japan [Maha­yana] 3 Thai­land [Ther­avada]
  • 2 Myan­mar [Ther­avada] 2 Viet­nam [Maha­yana] 2 Korea [Maha­yana] 2 Sri Lanka [Ther­avada] 2 China [Maha­yana]
  • 1 Frank­reich [Vajra­yana] 1 Öster­reich [Vajra­yana] 1 Kanada [Vajra­yana] 1 Sin­ga­pur [Vajra­yana] 1 Tibet [Vajra­yana]

(5: Must See – 1: weglassbar)

Der schönste Tem­pel in Lum­bini ist – halt dich fest – der deut­sche! Die Drikung Sekte des Vajra­yana Bud­dhis­mus scheint in Deutsch­land beliebt zu sein. Sie haben in Lum­bini eine Lotus-Stupa auf ein Tem­pel­dach gebaut. Die Wand­ma­le­reien im Innen­gang und die Skulp­tu­ren im Außen­be­reich las­sen dich den Tem­pel mehr­mals umrunden.

Nepal trumpft im eige­nen Land auf. Das World Cen­ter for Peace and Unity am Vajra­yana-See mit nepa­le­si­scher Stupa auf dem Dach ist gelun­gen. Noch schö­ner ist der neue Tem­pel im Newari-Stil schräg gegen­über. Er bie­tet eine gute Kost­probe von Bhak­ta­pur oder Patan.

Kam­bo­dscha hat an allen ande­ren Orten die ein­falls­lo­ses­ten Tem­pel, aber nicht in Lum­bini. Am kam­bo­dscha­ni­schen Tem­pel wird zwar aktu­ell noch gebaut. Die zukünf­tige Schön­heit lässt sich aber schon erahnen.

Die japa­ni­sche Sekte Nip­pon­zan-Myōhōji baut seit dem 2. Welt­krieg über­all auf der Welt Frie­dens­pa­go­den. Mehr als 80 gibt es schon. Viel­leicht kennst du die in Mün­chen oder die in Wien. Eine große Frie­dens­pa­gode steht auch in Lumbini.

Der thai­län­di­sche Tem­pel in Lum­bini ist von den 4 Haupt­or­ten der unspek­ta­ku­lärste. Das große, kom­plett weiße Gebäude erin­nert ein wenig an das Wat Rong Khun in Chiang Rai. Den Akzent setzt der gol­dene Baby-Bud­dha davor. Thai­land hat auch den grö­ße­ren Baby-Bud­dha an der ewi­gen Flamme des Frie­dens gestiftet.

Gar­den of Spi­ri­tual Wis­dom in Sarnath

Kir­chen­för­mi­ger Haupt­tem­pel in Sarnath

Sarnath: Wo Buddha seine erste Predigt hielt

In Sar­nath hielt Bud­dha nach der Erleuch­tung seine erste Rede vor 4 Jün­gern. Er ver­kün­dete die 4 edlen Wahr­hei­ten und den acht­fa­chen Pfad. Leben heißt Leiden.

Sar­nath ist der ein­zige der vier Pil­ger­orte, wo du außer Pil­ger auch Tou­ris­ten siehst. Sar­nath kannst du als Aus­flug vom 10 Kilo­me­ter ent­fern­ten Var­a­nasi besu­chen (und umgekehrt).

Neben den Län­der­tem­peln siehst du in Sar­nath 2 antike Stu­pas aus der Zeit von König Ashoka. In den ande­ren Orten sind wenn über­haupt nur Fun­da­mente von anti­ken Stu­pas übrig. 

Neben der Chauk­handi Stupa liegt bei­nahe unbe­ach­tet der wun­der­schöne Gar­den of Spi­ri­tual Wis­dom. Mache die Kurz­ein­füh­rung in den Bud­dhis­mus oder erhole dich von den Touristen-Gruppen.

Viet­na­me­si­scher Rie­sen­bud­dha in Sarnath

Thai Rie­sen­bud­dha in Sarnath

Sarnath: Tempel-Wertung

  • 4 Thai­land [Ther­avada] 4 Viet­nam [Maha­yana] 4 Tibet [Vajra­yana]
  • 3 Sri Lanka [Ther­avada]
  • 2 Japan [Maha­yana] 2 Kam­bo­dscha [Ther­avada] 2 Myan­mar [Ther­avada]
  • 1 China [Maha­yana] 1 Korea [Maha­yana]

(5: Must See – 1: weglassbar)

Thai­land setzt nor­ma­ler­weise auf Anmut und Ein­fach­heit. In Sar­nath haben sie aber einen rie­si­gen ste­hen­den Bud­dha hin­ge­stellt. Egal, es funk­tio­niert und der Thai-Tem­pel ist der beliebteste.

Keine Spur dezen­ter ist Viet­nam mit einem sit­zen­den Rie­sen­bud­dha. Wäh­rend der Thai Tem­pel über­lau­fen ist, hast du den viet­na­me­si­schen Tem­pel für dich alleine. Er liegt nörd­lich etwas außerhalb.

Tibet hat kei­nen Rie­sen­bud­dha, aber einen gro­ßen Tem­pel. Vajra Vidya ist das Zen­tral­in­sti­tut für tibe­ti­sche Stu­dien. Der gol­dene Tem­pel könnte auch im Hima­laya ste­hen. Wei­tere tibe­ti­sche Tem­pel sind über Sar­nath verteilt.

Sri Lanka hat in Sar­nath einen alten Tem­pel und einen Able­ger des Bodhi-Bau­mes. Der Baum steht umge­ben von Gebets­müh­len neben dem kir­chen­för­mi­gen Haupttempel.

Schla­fen­der Bud­dha am Todes­ort in Kushinagar

Maha­yana-Mön­che vor Ther­avada-Gruppe aus Sri Lanka in Kushinagar

Kushinagar: Wo Buddha starb

In Kus­hi­na­gar soll Bud­dha mit 80 ins Pari­nir­vana über­ge­gan­gen sein. Das heißt er starb und konnte als Erleuch­te­ter seine erneute Wie­der­ge­burt ver­hin­dern. Das ist das Ziel jedes Buddhisten.

Das kleine Dorf Kus­hi­na­gar wirkt viel ärmer als die ande­ren 3 Pil­ger­orte. Denke dir die Tem­pel weg und du bist mit­ten im länd­li­chen Indien. Es gibt Pfer­de­kar­ren und du kannst sehen wie eine fünf­köp­fige Fami­lie zusam­men auf ein Fahr­rad passt.

Kus­hi­na­gar ist der unwich­tigste von den 4 Haupt-Pil­ger­or­ten. Das merkst du an der Anzahl der Tem­pel und Pil­ger. Du kannst alle Tem­pel in einem hal­ben Tag sehen und wenn nicht ver­passt du auch nichts.

Es ist schon inter­es­sant, daß im Chris­ten­tum der Tod des Reli­gi­ons­grün­ders so eine große Rolle spielt. Das Kreuz wurde sogar zum Sym­bol für die Religion.

Im Bud­dhis­mus ist die Erleuch­tung das wich­tigste Ereig­nis. Das bud­dhis­ti­sche Sym­bol ist das Lebens­rad. Das wurde bei der ers­ten Pre­digt in Sar­nath in Gang gesetzt.

Bur­me­si­sche Pagode in Kushinagar

Tem­pel von Viet­nam und China in Kushinagar

Kushinagar: Tempel-Wertung

  • 4 Viet­nam-China [Maha­yana]
  • 3 Myan­mar [Ther­avada] 3 Thai­land [Ther­avada]
  • 2 Japan [Maha­yana]
  • 1 Tibet [Vajra­yana] 1 Korea [Maha­yana] 1 Sri Lanka [Ther­avada] 1 Kam­bo­dscha [Ther­avada]

(5: Must See – 1: weglassbar)

Viet­nam hat sich mit China zusam­men­ge­tan und einen moder­nen Tem­pel hin­ge­stellt. Das zwei­stö­ckige Haupt­ge­bäude könnte so auch in China oder Viet­nam ste­hen. Sehens­wert sind die Nach­bil­dun­gen von Haupt­tem­peln aus den ande­ren Pilgerorten.

Myan­mar hat mit Sri Lanka die ältes­ten Tem­pel. Der in Lum­bini ist trotz­dem beein­dru­ckend mit einer schö­nen Kopie der Shwe­d­a­gon Pagode in Ran­gon. Die gibt es zwar auch in Lum­bini, aber hier ist sie frei­ste­hend an der Haupt­straße und wirkt besser.

Thai­land hat wie immer einen gro­ßen Tem­pel mit weit­läu­fi­gem Gar­ten. Das Haupt­ge­bäude erin­nert an das Wat Kaew in Krabi Town. Eines der Neben­ge­bäude erin­nert mit gol­de­nen Glo­cken an das Wat Tri Thots­a­thep in Bangkok.

Thai-Grup­pen pil­gern auch nach Nalanda

Seil­bahn zur Frie­dens­stupa in Rajgir

Rajgir / Nalanda: Wo das erste Konzil war

Kurz nach Bud­dhas Tod kamen in Raj­gir etwa 400 v.Chr. hoch­ran­gige bud­dhis­ti­sche Mön­che zum 1. bud­dhis­ti­schen Kon­zil zusam­men. Hier wur­den die 3 wesent­li­chen bud­dhis­ti­schen Schrif­ten der Tri­pit­aka zusammengetragen.

Nalanda war 500 n.Chr. die erste Uni­ver­si­tät der Welt und die größte der Antike. Mehr als 1.000 bud­dhis­ti­sche Pro­fes­so­ren lehr­ten vor mehr als 10.000 Stu­den­ten. Die Bibi­li­o­thek in einem der neun­stö­cki­gen Gebäude galt als legendär.

Raj­gir und Nalanda sind keine der 4 Haupt­orte, aber wer­den eben­falls von Pil­gern besucht. Vor allem Thais kom­men hier­her. Das liegt sicher auch an der ein­fa­chen Erreich­bar­keit von Bodhgaya. 

Nalanda ist auch heute noch ein Ehr­furcht ein­flö­ßen­der Ort. Du läufst durch die Rui­nen des ältes­ten Uni-Cam­pus und stellst dir das stu­den­ti­sche Leben damals vor.

In Raj­gir sind von der frü­he­ren Größe nicht viel mehr als Fun­da­mente der Stadt­mauer übrig. In den Hügeln im Süden sind Höh­len aus Bud­dhas Zei­ten, dar­un­ter die in der das bud­dhis­ti­sche Kon­zil stattfand.

Inter­es­san­ter sind die Tem­pel der Jain auf den Gip­feln ober­halb einer hei­ßen Quelle. Es ist ein Vor­ge­schmack auf die jai­nis­ti­sche Stadt der Tau­send Tem­pel Pali­tana in Guja­rat. Maha­vira, der Grün­der des Jai­nis­mus war Zeit­ge­nosse von Bud­dha. Schau dir auch das Veera­ya­tan Jain Museum an.

Chi­ne­si­sches Denk­mal für Xuan­zuang in Nalanda

Frie­dens­pa­gode ober­halb vom Vulture’s Peak in Rajgir

Rajgir / Nalanda: Tempel-Wertung

  • 3 Japan [Maha­yana] 3 China [Maha­yana] 3 Thai­land [Ther­avada]
  • 2 Myan­mar [Ther­avada]
  • 1 Kam­bo­dscha [Ther­avada] 1 Tibet [Vajra­yana] 1 West Ben­gal [Maha­yana]

(5: Must See – 1: weglassbar)

Bitte erwarte nichts Groß­ar­ti­ges von den Tem­peln in Raj­gir und Nalanda. Die bei­den Neben­ort sind aber ins­ge­samt sehens­wer­ter als der Haupt­ort Kushinagar.

Der japa­ni­sche Tem­pel bei den hei­ßen Quel­len ist der sehens­wer­teste in Raj­gir. Natür­lich gibt es auch eine japa­ni­sche Frie­dens­pa­gode. Sie ist sehr schön gele­gen, ver­gleich­bar mit der in Pokhara. Eine Seil­bahn ver­süßt den Aufstieg. 

China hat in Nalanda einen schö­nen gro­ßen Tem­pel als Denk­mal für den chi­ne­si­schen Pil­ger Xuanzang gebaut. Der chi­ne­si­sche Mönch pil­gerte ca. 650 n. Chr. durch Indien und stu­dierte 2 Jahre in Nalanda.

Thai­land über­treibt es wie­der mit einem Tem­pel in Nalanda und einem halb­fer­ti­gen Tem­pel in Raj­gir. Beide Tem­pel sind nichts Beson­de­res. Die „Wat Thai“ sind ein­fach eine ange­nehme Zuflucht.

Stupa im moder­nen Bud­dha-Park in Patna

7 Neben-Pilgerstätten

Außer Raj­gir und Nalanda gibt es noch 5 wei­tere Neben-Pil­ger­stät­ten für Liebhaber:

  • Patna
    Pata­li­pu­tra wurde nach Raj­gir die Haupt­stadt der Mau­rya. Hier war Sitz von Kai­ser Ashoka, der den Bud­dhis­mus in Indien und Sri Lanka pro­fi­lierte. Spä­ter fand hier das 3. bud­dhis­ti­sche Kon­zil statt. Heute ist Patna eine häss­li­che 2‑Mil­lio­nen-Stadt mit einem moder­nen Buddha-Park.
  • Shra­va­sti
    Shra­va­sti war Bud­dhas Wahl­hei­mat. Hier ver­brachte er die Regen­zei­ten in einem Klos­ter. Davon und von vie­len ande­ren Stät­ten aus Bud­dhas Zeit sind Rui­nen übrig. Es gibt einige Län­der­tem­pel, drun­ter Thai­land, Korea, Sri Lanka und Myanmar. 
  • Vais­hali
    Bud­dha kam oft nach Vais­hali und hielt hier angeb­lich seine letzte Pre­digt vor dem Tod. Spä­ter fand das zweite bud­dhis­ti­sche Kon­zil hier statt. Es sind einige Fun­da­mente von Stu­pas und einem Klos­ter übrig. Die Japa­ner haben eine Frie­dens­pa­gode gebaut und die Thais einen Tempel. 
  • Kes­a­riya Stupa
    Hier über­gab Bud­dha seine Almo­sen­schale vor sei­nem Tod. Die Über­reste der Stupa ähneln in Form und Größe Boro­bo­dur in Indo­ne­sien. Die Kes­a­riya Stupa ist aber viel weni­ger bekannt – und viel schlech­ter erhal­ten. Es gibt natür­lich einen Thai Tempel. 
  • Kapi­la­va­stu
    Bevor Sid­dha­rta zum Aske­ten und dann zum Bud­dha wurde war er 29 Jahre lang Prinz der Shak­yas in Kapi­la­va­stu. Die genaue Lage von Kapi­la­va­stu ist nicht ganz klar. Ein mög­li­cher Ort liegt in Nepal. Zu sehen gibt es ein paar Rui­nen und einen Thai Tempel. 

Maha­yana Pil­ger in Bodhgaya

Praktische Tipps für den Buddha-Trail

Der Bud­dha-Trail ist sehr ein­fach auf eigene Faust zu berei­sen. Du bist aber schon abseits der nor­ma­len Indien-Tou­ris­ten­run­den. Nur in Sarnath/Varanasi gibt es wirk­lich Tou­ris­ten und ver­ein­zelt in Lum­bini und Bodhgaya. In den untou­ris­ti­schen Orten fin­dest du Wifi immer­hin im Thai-Tempel ;)

In jedem Ort fin­dest du viele Guest­hou­ses, auch ohne zu buchen. Du kannst außer­dem in man­chen der Tem­pel gegen eine kleine Spende schla­fen. Ich habe in Sar­nath im chi­ne­si­schen und in Kus­hi­na­gar im viet­na­me­si­schen Tem­pel über­nach­tet. In Bodhgaya habe ich kei­nen Platz bekom­men. Pil­ger-Unter­künfte sind recht rus­ti­kal. Ein Mos­ki­to­netz soll­test du unbe­dingt mitnehmen.

Mache am bes­ten ein elek­tro­ni­sches Visum für Indien. Du kannst damit ein­mal aus- und wie­der ein­rei­sen. Gehe z.B. über die Land­grenze in Sonauli nach Lum­bini in Nepal und zurück nach Gorakh­pur. In Nepal bekommst du ein Visum on Arri­val für 15 oder 30 Tage.

Die Tem­pel in den tou­ris­ti­sche­ren Orten bie­ten auch Tou­ris­ten­pro­gramme an. So hat der Thai Tem­pel in Sar­nath einen mehr­tä­gi­gen Basis­kurs für Vipas­sana-Medi­ta­tion. Natür­lich fin­dest du das auch über­all in Thailand. 

Mehr prak­ti­sche Infos gibt es wie immer auf Wiki­voyage.

Bur­me­si­sche Mön­che in Bodhgaya

Transport auf dem Buddha-Trail

Lau­fen wie auf dem Jakobs­weg würde ich nicht. In Indien sind schon die loka­len Busse hard­core genug für ein Karma-Plus.

Ich bin von Kolk­ata nach Gorakh­pur mit Spi­ce­jet rein­ge­flo­gen für Kus­hi­na­gar und Lum­bini. Dann folg­ten Sar­nath, Bodhgaya, und Rajgir/Nalanda über Land. Vais­hali und Kes­a­riya gehen als Aus­flug von Patna. Am Ende bin ich von Patna nach Kolk­ata mit Indigo raus­ge­flo­gen. Das geht genauso mit Delhi statt Kolkata.

Von Gorakh­pur (Kushinagar/Lumbini) nach Var­a­nasi (Sar­nath) und wei­ter nach Gaya (Bodhgaya) fährt die Eisen­bahn. Die klei­ne­ren Orte erreichst du mit loka­len Bus­sen. Ein­fach nach­fra­gen, in Indien spricht man viel Englisch.

Wenn du unbe­dingt willst und alles per­fekt durch­ge­plant ist, kannst du den Bud­dha-Trail in 10 Tagen abrei­ßen. Ich würde mir aber min­des­tens 2 Wochen Zeit neh­men, unge­fähr so:

  • 2 Tage Lumbini
  • 1 Tag Kushinagar
  • 1 Tag Sarnath
  • 3 Tage Bodhgaya
  • 1 Tag Raj­gir und Nalanda
  • 1 Tag Vais­hali und Kesariya

Dazu kom­men Tran­sit-Tage. Plane zusätz­lich etwas Zeit für einen der fas­zi­nie­rends­ten Orte der Welt ein: Var­a­nasi. Ich bin dies­mal gleich eine Woche dort hän­gen­ge­blie­ben und das war schon mein 3. Besuch ;)

Kai­ser Ashoka rechts und seine Löwen-Säule in Sarnath

Ashoka und der historische Buddha Trail

Als Pil­ger auf dem Bud­dha Trail stehst du in einer lan­gen Tra­di­tion. Mil­lio­nen bud­dhis­ti­sche Pil­ger sind vor dir durch Nord­in­dien gezogen.

Der bekann­teste frühe Pil­ger war Kai­ser Ashoka. Nach einer beson­ders blu­ti­gen Schlacht mit hun­dert­tau­sen­den Toten bekannte sich der Kai­ser 263 v.Chr. zum Buddhismus.

Er suchte dar­auf­hin die wich­ti­gen Orte im Leben Bud­dhas. Dort errich­tete er tau­sende Stu­pas und seine Säu­len. Die vier sti­li­sier­ten Löwen auf einer der Säu­len sind heute Sym­bol für Indien.

Nicht weni­ger inter­es­sant ist die Geschichte der chi­ne­si­schen Pil­ger. Der Bud­dhis­mus ver­brei­tete sich über die Sei­den­straße nach China und fasste etwa um Christi Geburt Fuß.

399 n.Chr. brach der chi­ne­si­sche Mönch Faxian (Fa-Hien) zu Fuß nach Indien auf um die bud­dhis­ti­schen Ori­gi­nal­texte zu lesen. 13 Jahre war er ent­lang der Sei­den­straße, in Nord­in­dien und in Indo­ne­sien unter­wegs. Er führte ein genaues Reisetagebuch.

629 n.Chr. ver­ließ der Mönch Xuanzang (Hiuen-Tsang) China. Er reiste 17 Jahre durch Zen­tral­asien und ganz Indien. Er hielt oft um zu stu­die­ren, allein 2 Jahre in Nalanda. Auch er führte ein genaues Reisetagebuch.

Der Bud­dhis­mus war in Indien im 7. Jahr­hun­dert schon im Ver­fall. Die Unter­schiede zwi­schen blü­hen­den Städ­ten und rie­si­gen Klös­tern bei Faxian und teil­weise ver­las­se­nen Orten bei Xuanzang sind bemerkenswert.

Für eine tie­fer gehende Ein­füh­rung kann ich das kos­ten­lose eBook Bud­dhist Pil­grimage von Chan Khoon San emp­feh­len. Es ist sehr kurz­wei­lig und geht auch auf die chi­ne­si­schen Pil­ger und die Geschichte des Bud­dhis­mus ein.

Aus dem Fels gehaue­ner lie­gen­der Bud­dha in Ajanta

Buddhistische Monumente in Südasien

Auch über den Bud­dha-Trail hin­aus gibt es viele sehens­werte bud­dhis­ti­sche Monu­mente in Süd­asien. Hier mein per­sön­li­ches Ranking:

  • 5 Ell­ora-Höh­len
  • 4 Ajanta-Höh­len
    4 Boudha­nath (Nepal)
    4 Anu­rad­ha­pura (Sri Lanka)
    4 Polon­na­ruwa (Sri Lanka)
  • 3 Mihin­tale (Sri Lanka)
    3 Swa­yambh­u­nath (Nepal)
  • 2 Sanchi
    2 Nagarjunakonda
    2 Dam­bulla-Höh­len (Sri Lanka)
  • 1 Lali­ta­giri
    1 Udayagiri
    1 Ratnagiri
    1 Pandavleni-Höhlen
    1 Barabar-Höhlen

(5: Must See – 1: weglassbar)

Am ein­fachs­ten las­sen sich die nepa­le­si­schen Monu­mente mit dem Bud­dha-Trail ver­bin­den. Boudha­nath und Swa­yam­bu­nath sind nur die Spitze des Eis­bergs. Das Kath­mandu-Tal ist kul­tu­rell ein­zig­ar­tig und vol­ler Geschichte. 

Fliege dazu nach Kath­mandu statt nach Gorakh­pur. Von Kath­mandu ist es eine lange und rum­pe­lige Bus­fahrt bis Lumbini.

Boudha­nath: Kath­mandu wants you!

Hast du Lust bekom­men auf den Bud­dha-Trail oder kennst du ihn schon?

Cate­go­riesIndien Nepal
  1. Anna says:

    Hallo, vie­len lie­ben Dank für die­sen Bei­trag! Ich bin aktu­ell am hadern, ob ich den Bud­dha-Trail alleine als Frau (Anfang 30) bewerk­stel­li­gen kann oder ob es zu gefähr­lich sein könnte. Habt Ihr even­tu­ell Erfah­run­gen damit? Rei­sen Frauen durch diese Region alleine? In den . Medien fin­det man einige Hor­ror­sze­na­rien… Manch­mal sind nei­gen die Medien jedoch zu Über­trei­bung und viel­leicht bekomme ich bei Euch aus ers­ter Hand eine valide Aus­sage darüber

    Vie­len Dank und Grüße,
    Anna

    1. Hi Anna,

      in tou­ris­ti­schen Orten wie Bodhgaya, Lum­pini und Varanasi/Sarnath sehe ich abso­lut keine Pro­bleme. Ich habe selbst allein­rei­sende Frauen getrof­fen in Bodhgaya und Var­a­nasi. Die meis­ten Pil­ge­rin­nen sind aber in rie­si­gen Grup­pen unterwegs.

      Kus­hi­na­gar und andere kleine Käf­fer in loka­len Bus­sen usw.? Keine Ahnung! Kann ich lei­der als allein­rei­sen­der Mann nicht beur­tei­len. Even­tu­ell würde es sich loh­nen für die­sen Stre­cken­ab­schnitt einen Fah­rer anzuheuern.

      Ich glaube gene­rell wer­den die Ein­zel­fälle von Gewalt gegen weib­li­che Rei­sende in Indien eher über­be­wer­tet. Aber die Gefahr ist kei­nes­falls erfun­den und es ist Vor­sicht geboten.

      Grüssle,
      Florian

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