Autor: Sebastian Haas
Ankommen
Der Weg ist das Ziel. Und er war lang, dieser Weg. Mit dem Fahrrad 14.500 Kilometer von der fränkischen Provinz in den fernen Osten. Eineinhalb durchquerte Kontinente, zwölf Länder, unzählige Begegnungen, unvergessliche Erlebnisse. Und nun ging diese Reise zu Ende. Immer näher kam ich meiner imaginären Ziellinie an der Küste Vietnams.
Desert Life
Die Durchquerung einer der größten Trockenwüsten der Erde mit dem Fahrrad – das klingt sehr abenteuerlich. In Wirklichkeit ist es aber vor allem eintönig. Da passt es, dass ich gerade im Buch eines Zen-Mönches gelesen habe, man solle vermeiden, sich immer nach dem Sinn seiner Tätigkeiten zu fragen um das Glück im Moment zu finden. Derart erleichtert von der Verantwortung für die Sinnhaftigkeit meines Tuns lebe ich befreit das einfache Wüstenleben.
Wind, Schlaglöcher und ein Hauch von Zen
Die Voraussetzungen waren simpel: Die xenophobe turkmenische Regierung gewährte mir die Gnadenfrist von fünf Tagen in Form eines sogenannten Transitvisums, mit dem ich ohne den für längere Aufenthalte benötigten Reiseführer ihr Land von Iran nach Usbekistan durchradeln durfte. Fünf Tage für knapp 500 Kilometer - das klang angesichts meines üblichen Tagesschnitts von 100 Kilometern durchaus machbar; ich würde schon nicht fünf Tage Gegenwind haben, dachte ich.
Wie mich eine Reifenpanne meine Gesichtsbehaarung kostete
Anatolien - dieses riesige Stück Türkei östlich von Istanbul - ist ein Land voller schneebedeckter Berge und Hochebenen. In den Städten und Dörfern, die in diesen wilden Weiten liegen, sitzen Menschen vor Tee-Stoevchen und freuen sich über vorbeifahrende Radreisende. Und auch der Radreisende freut sich; findet er in Anatolien doch neben freundlichen Menschen, schönen Landschaften und ruhigen Straßen auch viele kleine Abenteuer.
Rumänien – wie nett!
Rumänien - das ist doch die Heimat von Dieben und Sozialschmarotzern, die zu uns nach Deutschland kommen um Hartz 4 und Kindergeld zu beantragen um es dann durch Ladendiebstahl aufzubessern. Vorurteile sind dazu da um abgebaut zu werden und glaubt man Mark Twain ist Reisen für sie tötlich. Und so hatte ich eine Mission für meine Radtour entlang der rumänischen Donau.
Der Matsch ist dein Feind!
Ich war am Anfang meiner Reise und heiss auf Abenteuer. Nach der kühlen Eintönigkeit Ungarns hoffte ich es in meinem nächsten Land endlich zu finden: Rumänien - das klang doch geheimnisvoll und vielversprechend. Tatsächlich verzeichnete ich keine 48 Stunden nach meiner Einreise zwei Ostereier, meine erste Hundeattacke und ein verschlammtes Fahrrad auf der Habenseite.