18 Länder. 20 Monate. 73 ganz persönliche Erkenntnisse.

01  /​/​  Die Ent­schei­dung, die­se Rei­se zu tun, war die bes­te Ent­schei­dung unse­res Lebens.

02  /​/​  Plas­tik­tü­ten und ‑fla­schen sind mit die schreck­lichs­ten Erfin­dun­gen der Mensch­heit.

03  /​/​  Seit wir Quell­was­ser mit unse­rem UV-Stick behan­deln, haben wir den Erwerb von PET-Fla­schen fast auf null redu­ziert.

04  /​/​  Deut­sche Büro­kra­tie ist eigent­lich gar nicht so schlecht. Wenigs­tens ist vie­les trans­pa­rent!

05  /​/​  Der deut­sche Reichs­kanz­ler von 1933–45 hat in unse­ren Rei­se­län­dern ver­mut­lich den meis­ten Ein­druck hin­ter­las­sen. Sein Name ist lei­der der am häu­figs­ten genann­te beim Stich­wort „Ger­ma­ny.“

06  /​/​  Wenn es kei­nen Strom gibt, ist die Welt nachts sehr dun­kel.

07  /​/​  Die indi­sche Hoch­zeits­sai­son hat Aus­wir­kun­gen auf den glo­ba­len Gold­preis.

08  /​/​  Man­che Bana­nen haben Ker­ne.

09  /​/​  Kaum betritt man mos­le­mi­sche oder bud­dhis­ti­sche Gegen­den, sind die Men­schen durch und durch freund­lich und hilfs­be­reit!

10  /​/​  Jun­ger Reis stinkt.

11  /​/​  Der Behaup­tung vie­ler Over­lan­der, Duck­tape sei der treus­te Freund des Rei­sen­den, möch­ten wir wider­spre­chen: für uns ist es die Sili­kon­pis­to­le!

12  /​/​  Spi­ti Val­ley war für uns eines der größ­ten High­lights die­ser Rei­se.

13  /​/​  Der Satz „Da war eine Schlan­ge auf dem Klo!“ bekommt in fer­nen Län­dern eine ganz neue Bedeu­tung.

14  /​/​  Man kann Klei­dung tat­säch­lich „auf­tra­gen“!

15  /​/​  Wir ken­nen uns seit März 2012 und waren noch nie zusam­men im Kino.

16  /​/​  „Wir lesen in Saus und Braus!“

17  /​/​  Färbt man sei­ne Haa­re nicht mehr schwarz, merkt man wie grau man gewor­den ist.

18  /​/​  Peters Haa­re waren zwi­schen­durch län­ger als Jen­ni­fers.

19  /​/​  An das Rot­zen und Spu­cken in Nepal und Indi­en gewöhnt man sich auch nach über einem Jahr nicht.

20  /​/​  Lad­akhis nen­nen Klo­pa­pier, das sich in Bäu­men und Sträu­chern ver­han­gen hat, die „Pray­er Flags“ des wei­ßen Man­nes.

21  /​/​  Will man eine Trek­king Agen­tur in Indi­en oder Nepal eröff­nen, so set­ze man drei der fol­gen­den Wör­ter in belie­bi­ger Rei­hen­fol­ge zusam­men:
HIMALAYA /​ ECO/​ TIBET /​ NAMASTE /​ TOURS /​ TRIPS /​ ANNAPURNA /​ MOUNTAIN /​ OM /​ ADVENTURE /​ EXPEDITION /​ TREK /​ AGENCY /​ KATHMANDU /​ YETI /​ TRAVEL /​ TREKKING /​ YAK /​ und bizar­rer­wei­se taucht auch EXODUS auf!

22  /​/​  Das Ver­mis­sen von Freun­den und Fami­lie wird mit der Zeit nicht weni­ger! Ihr fehlt uns so sehr. Sehr!

23  /​/​  Heim­weh darf man schon mal haben!

24  /​/​  Es gibt Bekannt­schaf­ten, die man durch das Rei­sen ver­liert. Die Ver­bin­dung zu den engs­ten Freun­den spürt man aber stär­ker und bewuss­ter.

25  /​/​  In wun­der­schö­nen Gegen­den die­ser Welt haben die Men­schen wun­der­schö­ne Wesen.Die Schön­heit der Natur scheint sich in den Per­sön­lich­kei­ten zu spie­geln.

26  /​/​  „Det­tol Skin­ca­re Soft“ Hand­sei­fe riecht rosa.

27  /​/​  Wir ver­ges­sen Namen. Von Men­schen und Din­gen die uns schein­bar nicht wich­tig waren. Wie Pass­wör­ter! Oder Kurz­be­feh­le!

28  /​/​  Als wir einen Arti­kel über den Iran auf unse­rer Face­book Sei­te gepos­tet haben,
muss­ten wir inner­halb weni­ger Stun­den eini­ge „Dis­li­kes“ hin­neh­men. Wir freu­en uns über jeden ein­zel­nen!

29  /​/​  Nach drei Mona­ten in Lad­akh wünscht sich Jen einen Baby-Esel als Haus­tier. Peter noch nicht.

30  /​/​  Wir haben nun Kran­ken­häu­ser in Istan­bul, Goa, Mus­cat, Emi­ra­tes, Kat­man­du, Leh und Bang­kok von innen gese­hen. Krank wer­den soll­te mal am ehes­ten in den Emi­ra­ten. Bes­ser nicht an einem Sonn­tag in Kat­man­du.

31  /​/​  Das Leben ist ein Geschenk. Es kann uns in jeder Sekun­de genom­men wer­den.
Ein­fach weil ein toter Baum umfällt. Das haben wir im Novem­ber lei­der mit­er­le­ben müs­sen.

32  /​/​  Thai­land ist für uns das moderns­te und am höchs­ten ent­wi­ckel­te Land seit wir die Ver­ei­nig­ten Ara­bi­schen Emi­ra­te ver­las­sen haben.

33  /​/​  Unse­re CO2 Bilanz ist nicht die bes­te die­ser Welt. Wir haben sie mit dem Rech­ner des „Bun­des­amts für Umwelt“ bes­ten Gewis­sens errech­net. Sie liegt mit 19,9 t CO2 (für unse­ren Zwei-Per­so­nen Haus­halt) 1,36 t nied­ri­ger als beim deut­schen Durch­schnitts­haus­halt und um eini­ges nied­ri­ger als im Jahr vor unse­rer Rei­se (als wir beruf­lich viel geflo­gen sind). Wir ver­brau­chen jetzt viel Sprit, unser Ernäh­rungs- und Kon­sum­ver­hal­ten hat sich jedoch stark ver­än­dert. Das ist eine Rech­nung – kei­ne Recht­fer­ti­gung!

34  /​/​  Wir haben in den letz­ten 20 Mona­ten etwa 74 kg Hafer­flo­cken zube­rei­tet. Und etwa 4 kg Fleisch (in Form von fri­schem Fisch).

35  /​/​  Wenn man auf Rei­sen gemein­sam mit Israe­lis, Syrern, Kash­mi­ris, Tür­ken, Rus­sen, Ukrai­nern, Paki­sta­nis, Indern und vie­len ande­ren gemüt­lich bei­sam­men sitzt, bekom­men die­se Krie­ge da drau­ßen eine noch törich­te­re Bedeu­tung.

36  /​/​  Wir haben von allen Län­dern die­ser Rei­se einen Sti­cker auf dem Truck. Der Sti­cker mit der indi­schen Flag­ge wur­de uns drei­mal abge­ris­sen. In Kash­mir. In Lad­akh. Und in Spi­ti. Zuge­ge­ben: ein­mal hing er falsch her­um!

37  /​/​  In Bur­ma fährt man auf der rech­ten Stra­ßen­sei­te, doch die meis­ten neu­en Autos haben auch das Steu­er auf der rech­ten Sei­te.

38  /​/​  Nach dem Grenz­über­tritt von Indi­en nach Bur­ma wun­dert man sich über die weni­gen Men­schen.

39  /​/​  Jen wird nie­mals in ihrem Leben mit einem loka­len Bus in Indi­en oder Nepal in die Ber­ge fah­ren!

40  /​/​  Die Kunst bei der Nut­zung von „Eas­tern Toi­lets“ ist nicht das In-die-Hocke-Gehen son­dern das Fest­hal­ten von Tasche, Papier, Son­nen­bril­le und der Tür – ohne dabei irgend­et­was ande­res im „Raum“ anfas­sen zu müs­sen.

41  /​/​  In Indi­en haben wir nur wei­ße Eier gese­hen. In Thai­land nur brau­ne.

42  /​/​  Aus Indi­en kom­mend ist Thai­land ganz schön teu­er!

43  /​/​  In man­chen Län­dern gibt es Reis, Mehl und Zucker nur aus gro­ßen offe­nen Säcken zu kau­fen. Wir kochen, backen und essen die klei­nen toten Käfer dar­in mitt­ler­wei­le mit.

44  /​/​  Fröh­li­che Kin­der sind viel­leicht das bes­te Mit­tel gegen Trau­er.

45  /​/​  Wenn man mit einem Uni­mog etwa 50cm tief im Matsch steckt, dre­hen sich die Räder nicht mehr.

46  /​/​  Man kann Kuchen ohne Ofen backen.

47  /​/​  In Thai­land scheint es oft leich­ter, vege­ta­ri­sche oder vega­ne Gerich­te zu bestel­len als Gerich­te ohne Glut­amat.

48  /​/​  Wir kön­nen unse­ren Truck nur so hin­stel­len, dass ent­we­der das Dusch­was­ser ODER das Was­ser aus der Spü­le gut abläuft. Bei­des zusam­men geht nur schwer.

49  /​/​  100.000 Pil­ger sind eine Men­ge Leu­te.

50  /​/​  Auch nach fast drei Mona­ten auf fast 4.000m Höhe kommt man beim Trep­pen­stei­gen aus der Pus­te.

51  /​/​  Die letz­ten drei Geburts­ta­ge von Peter (also alle seit wir uns ken­nen) haben wir im Uni­mog gefei­ert: ein­mal am Wagin­ger See, ein­mal in Mus­cat und ein­mal in Spi­ti.

52  /​/​  Das thai­län­di­sche Mili­tär hat etwa 2.500 Uni­mogs im Ein­satz.

53  /​/​  Her­ren­fri­seu­re in Indi­en schnei­den Frau­en die Haa­re nicht.

54  /​/​  Duschen ohne Haken und Abla­gen sind super-ner­vig.

55  /​/​  Nach 20 Mona­ten auf Rei­sen ver­mis­sen wir außer Freun­den und Fami­li­en fol­gen­de 5 Din­ge am meis­ten … Jen: Weih­nach­ten mit Schnee, Waschen in der Wasch­ma­schi­ne, trink­ba­res Lei­tungs­was­ser, Was­ser mit Koh­len­säu­re, Herbst. Peter: eine ech­te Brezn, Schnee (ohne Weih­nach­ten), gel­be und rote Blät­ter an einem Baum, einen guten Wein, Rad­fah­ren

56  /​/​  „Local River Fish“ auf einer Spei­se­kar­te in Var­a­na­si macht nicht wirk­lich Appe­tit.

57  /​/​  Var­a­na­si ist gar nicht so schlimm!

58  /​/​  Auf guten Stra­ßen kön­nen wir 700 km in 12–14 Stun­den schaf­fen.

59  /​/​  Auf sehr schlech­ten Stra­ßen (die den Namen nicht mehr ver­die­nen)
haben wir in 10 Stun­den gan­ze 70 km geschafft.

60  /​/​  Peter ist ordent­li­cher als Jen­ni­fer. Um eini­ges!

61  /​/​  Das am häu­figs­ten wie­der­keh­ren­de Wifi-Pass­word von Cafés und Restau­rants ist „1234567890“

62  /​/​  „Thai­land sieht aus wie die USA.“

63  /​/​  Auf Sin­ga­purs Stra­ßen dür­fen kei­ne Fahr­zeu­ge mit inte­grier­ter Küche fah­ren.

64  /​/​  „Brown Bread“ aus einer soge­nann­ten „Ger­man Bak­ery“ schmeckt eigent­lich nie.

65  /​/​  Man spürt es, wenn eine Hin­ter­achs­fe­der bricht.

66  /​/​  Man spürt es, wenn eine Vor­der­achs­fe­der bricht.

67  /​/​  Der indi­sche Zoll ver­langt 175% Zoll des Waren­werts.

68  /​/​  Um die Infra­struk­tur von Dör­fern und Städ­ten in Indi­en und Nepal ein­zu­ord­nen, haben wir für uns den TOASTBROT-INDEX ent­wi­ckelt:
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Es ist kein Toast­brot ver­füg­bar: (und das Wort „Toast“ wird gar nicht ver­stan­den) Wir befin­den uns in einem klei­nen Dorf, weit – sehr weit von einer Stadt ent­fernt, ger­ne in den Ber­gen. Im ein­zi­gen Laden des Dorfs fin­det man Kek­se (abge­lau­fen), Chips (stau­big), even­tu­ell ein­zel­ne alte Zwie­beln, kein Trink­was­ser in ver­sie­gel­ten Fla­schen, doch Coca-Cola in 0,25l Glas­fla­schen (abge­lau­fen).
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Toast­brot ist alle 2–3 Tage ver­füg­bar: Wir befin­den uns in einem klei­nen Dorf, recht weit von einer Stadt ent­fernt. In den 4–5 iden­ti­schen Läden des Dorfs gibt es neben dem alten, har­ten oder schimm­li­gen Toast­brot auch Kek­se, Chips, Trink­was­ser, 2–3 ein­fa­che Gemü­se­sor­ten, loka­les Wasch­mit­tel, Getrei­de aus Säcken, Sei­fe und abge­lau­fe­nes Milch­pul­ver. Im glei­chen Dorf gibt es auch ein bis zwei Gar­kü­chen sowie zwei bis drei Stra­ßen-Work­shops.
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Toast­brot gibt es täg­lich: Wir befin­den uns in einem klei­nen Dorf im Ein­zugs­ge­biet einer Stadt. In den 10–30 iden­ti­schen Läden gibt es außer fri­schem Toast­brot (das unter dem alten Toast­brot liegt) unter ande­rem auch ande­res abge­pack­tes Gebäck, Kek­se, Chips, Funk­ti­ons­kä­se, H‑Milch, Toi­let­ten­pa­pier, ver­schie­de­ne Gemü­se- und Obst­sor­ten, Kalt­ge­trän­ke, Nivea und Eier. In die­sem Dorf gibt es auch ein Post­amt, einen Gemü­se­markt und min­des­tens eine (wenn auch nicht unbe­dingt offe­ne) Tank­stel­le.
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Es gibt unter­schied­li­che Toast­brot­sor­ten:
Wir befin­den uns in einer Stadt! In Läden die­ser Stadt fin­det man Joghurt im Kühl­re­gal, But­ter, Nutel­la oder zumin­dest ande­re Scho­ko­la­den­creme, meh­re­re Sor­ten Kaf­fee­pul­ver, fri­schen Käse, Hafer­flo­cken im Kilo­pack. In die­ser Stadt gibt es auch ein Post­amt, min­des­tens 10 Han­dy­ge­schäf­te, einen Wine Shop, vie­le Gar­kü­chen, Auto­werk­stät­ten gro­ßer Mar­ken.
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Es gibt unter­schied­li­che Toast­brot­sor­ten und eine Ger­man Bak­ery:
Wir befin­den uns unter ande­rem in Goa, Kath­man­du, Var­a­na­si oder Leh. Die Grö­ße der Stadt ist uner­heb­lich, doch es gibt „Ger­man Bread“ das in all die­sen Desti­na­tio­nen gleich schmeckt (nach nichts) und unglaub­lich teu­er ist. Im glei­chen Dorf/​Stadt gibt es eine Mil­li­on Sou­ve­nir­ge­schäf­te, Ita­li­an Piz­za, Cafés, Chi­cken Sizz­ler, Hum­mus und Fal­a­fel, Cap­puc­ci­no, Tam­pons, Post­kar­ten, Inter­net­ca­fés, Yoga Stu­di­os, Medi­ta­ti­ons­se­mi­na­re, Klang­scha­len­kur­se, Trek­king­san­da­len, fri­schen Yak-Käse und ein Erdin­ger Weiss­bier.
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Es gibt rich­tig gutes fri­sches Brot:
Wir sind in einer gro­ßen oder sogar rich­tig gro­ßen Stadt, die gar nicht so arg tou­ris­tisch ist. In die­ser Stadt gibt es eigent­lich alles. Nur davon viel zu viel. Wir gehö­ren zu einer spär­lich klei­nen Grup­pe die kei­ne Air Con­di­ti­on im Auto vor­wei­sen kann und nur loka­les Toast­brot kauft weil die west­li­chen Mar­ken und fri­sches Brot viel zu teu­er sind.
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69  /​/​  Es hört sich ver­rückt an, doch obwohl wir 24 Stun­den am Tag gemein­sam ver­brin­gen, ver­mis­sen wir uns wenn wir mal kurz allei­ne sind.

70  /​/​  Wir sind unend­lich dank­bar für jeden ein­zel­nen Tag die­ser Rei­se. Beson­ders auch für das, was wir an den weni­ger schö­nen Tagen gelernt haben.

71  /​/​  Zwei­drit­tel unse­rer Bezie­hungs­zeit sind wir auf Rei­sen. Und die gesam­te Zeit unse­rer Ehe!

72  /​/​  Peter ist das Bes­te, was Jen pas­siert ist.

73  /​/​  Jen ist das Bes­te, was Peter pas­siert ist.

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Antworten

  1. Avatar von Carina

    Wie schön geschrie­ben 🙂
    Das Ende gefällt mir ganz beson­ders gut (inklu­si­ve dem Toast­bro­t­in­dex 😉 )

    Lie­be Grü­ße
    Cari­na

    1. Avatar von Jen und Peter

      Dan­ke, Cari­na!
      Und der Toast­brot-Index gilt übri­gens auch für vie­le ande­re schö­ne Rei­se­län­der!
      Gute Rei­se!

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