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Manolo Ty ist als Fotograf vor allem für sozialdokumentarische Arbeiten und Porträts bekannt. Seine Fotografien entstehen auf Reisen um die ganze Welt und beschäftigen sich mit interkultureller Verständigung und dem Schutz von Natur und Umwelt. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und erschienen in diversen Publikationen. Er gibt uns einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und Erlebnisse seiner Reisen und inspiriert dazu, den Klimawandel nicht nur als abstraktes Problem, sondern als greifbare Realität zu begreifen, die das Leben vieler Menschen weltweit drastisch verändert. Für das Buch Das letzte Eis des Klimahaus Bremerhaven verbrachte er sechs Wochen allein im eisigen Winter Alaskas.
Was hat dich dazu inspiriert, dich mit dem Thema des Klimawandels und seinen Auswirkungen auf die Lebensweise der Menschen in den Schweizer Alpen und in Alaska zu beschäftigen?
Als Fotograf und als Mensch fragt man sich immer nach der Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit. So bin ich über die Jahre dazu gekommen mich Themen zu widmen, die ich für wichtig erachte. Wir leben in einer Zeit in der die Herausforderungen an die Menschheit endlos erscheinen, deshalb möchte ich mit meinen Fotografien einen Beitrag leisten, etwas zum Positiven zu verändern.
Welche Herausforderungen hast du während deiner Reise nach Alaska erlebt und wie haben diese deine Sichtweise auf den Klimawandel beeinflusst?
Die Reise nach Alaska war von Anfang an mit vielen Problemen belastet. Wir hatten einen engen Zeitplan bis die Ausstellung im Klimahaus in Bremerhaven eröffnet und das Buch erscheinen sollte, aber es herrschten weltweit noch viele Coronabeschränkungen. Und gerade die Gemeinschaft der Yupik auf St. Lawrence Island in der Beringsee, die wir besuchen wollten, hatte sich komplett von der Außenwelt isoliert. Somit musste ich Wochen vor der eigentlichen Arbeiten im tiefsten arktischen Winter in die Region reisen und versuchen Kontakt aufzunehmen, um eine Genehmigung vom indigenen Stammesrat zu erhalten.
Kannst du uns einige Momente oder Geschichten von deinen Begegnungen mit den Yupik in Alaska und den Urnern in den Schweizer Alpen teilen?
Die krasseste Erkenntnis in der Arktis war, dass sich die Auswirkungen des Klimawandels bei den Yupik schon viel deutlicher zeigen, als bei uns. Sie müssen sich momentan extrem anpassen, um ihre jahrtausende alte Lebensweise am Leben zu halten. Das Eis wird immer dünner und das Ökosystem ist aus dem Gleichgewicht geraten. Genauso erstaunlich fand ich es, dass auch in den Urner Alpen seit ein paar Jahren Wasserknappheit herrscht. In der Welt ist klimatechnisch einiges aus den Fugen geraten.
Inwiefern unterscheiden sich die Strategien und Ansätze der beiden Gemeinschaften im Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels?
Im Endeffekt bleibt den beiden Gemeinschaften nichts anderes übrig als sich an die neuen Bedingungen anzupassen und neue Wege zu finden. Da gibt es kein Patentrezept. Der Ausgang ist offen, aber sie stellen sich der Situation. Was bleibt ihnen auch anders übrig, wenn sie ihre Heimat nicht verlassen wollen.
Welche Rolle spielen traditionelle Lebensweisen und kulturelle Praktiken in Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel für diese Gemeinschaften?
Die Yupik haben mir erklärt, dass sie sich schon immer an die extremen Bedingungen, unter denen sie leben, anpassen mussten. Sie sind das Überleben gewöhnt. Für sie ist es wichtig in Einklang mit der Natur zu leben und nicht gegen sie. Das ist etwas, was wir bei uns verlernt haben. Wir wollen die Natur immer unseren Bedürfnissen anpassen, und so haben wir die Natur aus dem Gleichgewicht gebracht.
Im neu erschienenen Buch “Von Neugierde, Mut und Reiselust. Ehrliche Reisestories” erschien auch ein Text von dir mit dem Titel “Leuchtende Erinnerungen”. Warum hast du diesen Text geschrieben? Was hat dich angetrieben?
Die Geschichte erzählt von einem Wendepunkt in meinem Leben, an dem ich beschlossen habe, mein altes Leben hinter mir zu lassen und Fotograf zu werden. Ich wollte diese Story schon lange mal zu Papier bringen und umso glücklicher bin ich, dass sie ihren Weg in so ein tolles Buch gefunden hat.
Wenn ihr noch mehr zu diesem Thema erfahren wollt, hört auch unbedingt in die beiden Podcast-Folgen von weltwach hinein:
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