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Der Literaturtempel ist wohl die berühmteste Sehenswürdigkeit von Vietnam, mal abgesehen von der Halong-Bucht. Normalerweise drängen sich hier die Reisegruppen durch Höfe und Hallen. Heute ist alles anders: Der Tempel ist die Kulisse für ein Massen-Fotoshooting. Studenten posieren für ihr Absolventen-Album. Das ist mindestens so interessant wie das alte Gemäuer.
Der Literaturtempel ist eigentlich gar kein Tempel, sondern eine ehemalige Akademie, gegründet vor fast tausend Jahren zu Ehren von Konfuzius.
Wahrscheinlich haben die Studenten deshalb den Ort als Motiv gewählt. Ein ganzer Abschluss-Jahrgang hat sich mit ein paar Dutzend Fotografen verabredet.
Genau genommen sind die Studenten noch gar keine Absolventen – die Prüfungen beginnen erst im nächsten Jahr.
Doch bevor es mit dem Pauken richtig losgeht, stehen sie heute noch mal entspannt Modell für die Fotografen. Während die Mädchen stundenlang ihre Kleider flattern lassen, sind die Jungen mit Kameras ausgestattet und posieren nur spärlich.
Sie tragen unauffällige schwarze Anzüge, die Mädchen die elegante vietnamesische Nationaltracht Ào dái, ein langes, geschlitztes Oberteil über einer weiten Seidenhose.
Der Literaturtempel besteht aus fünf ummauerten Innenhöfen, die durch Wohn- und Tempelgebäude verbunden sind. Bis 1915 war er eine Universität. Dreihundert junge Männer lebten und studierten hier ungefähr drei Jahre und legten dann eine dreitägige Prüfung ab.
Nur wenige bestanden die letzte Prüfung und erhielten einen Doktortitel. Ihre Namen sind auf Stelen eingetragen, die auf dem Rücken von steinernen Schildkröten stehen.
Heute dürften die Aussichten auf ein bestandenes Examen besser sein. Sicherheitshalber werden aber noch ein paar Räucherstäbchen angezündet.
Wenn man das besondere Verhältnis der Vietnamesen zu gestellten Fotografien studieren will, muss man einmal um den Hoam-Kiem-See wandern. Er ist eine beliebte Kulisse für Hochzeitsfotos.
Auf dem Spaziergang begegnen mir bestimmt zwanzig Brautpaare im Hochzeitsgewand.
Die Hochzeitssaison hat gerade begonnen, heißt es. Das ist aber nichts Besonderes, denn sie dauert ein Vierteljahr.
Weil die Vietnamesen selbst so verrückt nach Fotos sind, finde ich es nicht mehr ganz so unangenehm, überall die Kamera draufzuhalten.
Erschienen am
Antworten
Hey,
ich wusste gar nicht das die Vietnamesen so gerne Fotos machen. War sicher eine interessante Reise. Was hat dir den am besten gefallen in Vietnam?
Hallo,
genau so hab ich den Literaturtempel und überhaupt Ha Noi auch erlebt, im November 2012. Beim letzten Foto (Lampion-Geschäft) tippe ich aber auf Hoi An.
Danke für die Erinnerung!
meine Ha Noi – Album: https://www.facebook.com/bratwurstthueringen/media_set?set=a.462834207087383.96769.100000824246256&type=3
MAIKStimmt, richtig erkannt! Das letzte Foto ist aus Hoi An.
Hallo Jutta,
vielen Dank für die schönen Fotos. Ich bin schon ein wenig in Vorfreude, da es im Dezember für mich nach Vietnam geht.…LG
Alex
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