Es ist die cida­de mara­vil­ho­sa, die fabel­haf­te Stadt, die nicht nur Neu­an­kömm­lin­ge, son­dern auch ihre Ein­woh­ner jeden Tag von neu­em in den Bann zieht. Lang­ge­zo­ge­ne fei­ne Sand­strän­de, Regen­wald, Hügel und Ber­ge. Rio de Janei­ro ist das Aus­hän­ge­schild Bra­si­li­ens. Kein Wun­der also, dass die Cario­cas, die Bewoh­ner Rios, mit stolz­ge­schwell­ter Brust und vol­ler Lebens­freu­de durch die Stra­ßen gehen. Auch wir las­sen uns von der Stadt fas­zi­nie­ren.

Von unse­rem Host Dio­go ler­nen wir alles, was es über Rio zu wis­sen gibt: ein Leben in Boards­horts und Biki­ni, ein Leben im Strand­look mit zer­zaus­tem Haar und Son­nen­bril­le, ein Leben im Rhyth­mus des Sam­bas, zu dem man hier in Flip-Flops tanzt, ein Leben für den Kar­ne­val.

In Lapa, Rios Aus­geh­mei­le, schlen­dern wir Cai­pi­rin­ha trin­kend durch die Gas­sen bis zur Esca­da­ria do Sel­arón. Die­se Trep­pe, vom chi­le­ni­schen Künst­ler Jor­ge Sel­arón ent­wor­fen, ist über und über mit bun­ten Kacheln aus aller Welt besetzt. Stän­dig ver­än­dert der Künst­ler ihr aus­se­hen und so ent­de­cken Besu­cher tags­über immer wie­der etwas Neu­es.

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Nachts ist die Trep­pe ein belieb­ter Treff­punkt der Schlaf­lo­sen, die die Stu­fen und die vie­len Ecken und Nie­schen der Trep­pe bevöl­kern. Das sich wan­deln­de Kunst­werk ist nachts fest in der Hand von Dro­gen­dea­lern. Der Mari­hua­na­rauch, der über den Köp­fen der meist Jugend­li­chen schwebt, stört selbst die Poli­zei, die regel­mä­ßig durch Lapas Par­ty­sze­ne patrouil­liert, nicht im Gerings­ten. Gegen ein groß­zü­gi­ges Trink­geld ist die­se, kaum an der Trep­pe ange­langt, auf bei­den Augen blind.

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Am nächs­ten Mor­gen eilen wir früh zur Trep­pe, um uns die vie­len Kacheln näher anzu­schau­en. Ein paar Betrun­ke­ne tau­meln noch immer auf ihr her­um, wäh­rend wir Stück für Stück, Stu­fe für Stu­fe, die Trep­pe unter­su­chen. Aus aller Her­ren Län­der fin­den wir Kera­mik­stü­cke.

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Eine Zahn­rad­bahn bringt uns den Cor­ca­va­do, den Hügel von des­sen Spit­ze der Cris­to Reden­tor sei­ne schüt­zen­den Arme über die Stadt aus­brei­tet, hin­auf. Natür­lich sind wir nicht allein. Nie­mand ist das, der Cris­to besu­chen möch­te. Die Aus­sichts­platt­form unter­halb der Sta­tue ist stän­dig über­füllt. Hun­der­te Men­schen drän­geln sich mit ihren schwe­ren Spie­gel­re­flex­ka­me­ras durch die Mas­sen, wer­fen sich auf den Boden, um die bes­te Per­spek­ti­ve zu ergat­tern und kämp­fen um jeden Zen­ti­me­ter, den sie bekom­men kön­nen.

Es ist Wahn­sinn. Jeder möch­te sei­ne Arme wie das 38 Meter hohe Vor­bild stre­cken. Dass man dabei nicht sel­ten ande­ren Tou­ris­ten mit der fla­chen Außen­sei­te der Hand blind ins Gesicht schlägt, wird in Kauf genom­men. Neben­ein­an­der auf­ge­reiht lie­gen die Hob­by­fo­to­gra­fen auf dem Rücken, um ein Foto ihrer Freun­din, ihres Soh­nes oder sonst wem in die­ser Ges­te, mit Chris­to im Hin­ter­grund, zu schie­ßen.

P1160745_1125x1500 P1180122_1125x1500P1180188_1500x1125P1160671 - Blick auf Zuckerhut, Botafogo Beach, Botafogo_1500x1125

P1180120_1500x844 P1170168 - Copacabana Beach und Vermelha Beach_1500x1125 P1170650_1500x689 P1170049_1500x844

Rios ein­ma­li­ge Küs­te, die Sil­hou­et­te, die wir gera­de noch vom Cris­to betrach­te­ten, macht die Stadt welt­be­rühmt. Bei einem aus­gie­bi­gen Strand­spa­zier­gang durch Ipan­e­ma, das Vier­tel der Rei­chen und Schö­nen, tref­fen wir vor allem auf braun­ge­brann­te und durch­trai­nier­te Kör­per im Sand. Knap­pe Biki­nis und enge Shorts sind die belieb­tes­ten Klei­dungs­stü­cke. Jun­ge Män­ner stäh­len ihre Kör­per an Fit­ness­ge­rä­ten und attrak­ti­ve Frau­en räkeln sich im Sand.

Ande­re üben sich an den vie­len auf­ge­reih­ten Net­zen an Vol­ley-Fuß­ball. Ein Mix aus Ball­be­herr­schung und Akro­ba­tik. Der Strand, in num­me­rier­te Abschnit­te geglie­dert, ist klar in Ziel­grup­pen unter­teilt. Da gibt es den Strand der Ober­schicht, den Strand der Schwu­len, den Strand der Fami­li­en und, ganz inof­fi­zi­ell, sogar einen Couch­sur­fing-Strand.

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In Copa­ca­ba­na herrscht eine ähn­li­che Atmo­sphä­re wie in Ipan­e­ma. Nur sind die Men­schen nicht mehr ganz so schön, nicht ganz so gut gebaut, nicht ganz so braun gebrannt. Copa­ca­ba­nas Strand ist vor allem bei Tou­ris­ten beliebt. Zwi­schen all den inter­na­tio­na­len Gäs­ten tum­meln sich Strand­tuch­ver­käu­fer und pro­fes­sio­nel­le Sand­bur­gen­bau­er, die ihre Kunst­wer­ke gegen einen klei­nen Obo­lus zum foto­gra­fie­ren frei­ge­ben.

Das Copa­ca­ba­na Palace, das teu­ers­te Hotel Rios, stammt noch aus der Zeit, als die High Socie­ty der Stadt hier, den Zucker­hut immer im Blick, über die Pro­me­na­de fla­nier­te. Mitt­ler­wei­le ist die fei­ne Gesell­schaft nach Ipan­e­ma abge­zo­gen. Den­noch besitzt das Copa­ca­ba­na Palace noch immer die inter­na­tio­na­le Anzie­hungs­kraft ver­gan­ge­ner Jah­re und so las­sen sich Stars und Stern­chen aus der gan­zen Welt wei­ter­hin im Copa­ca­ba­na Palace nie­der.

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Antworten

  1. Avatar von Ludwig Witzani
    Ludwig Witzani

    Lie­ber Mor­ton, lie­be Rochs­sa­re!
    Ich habe Ihren Bericht mit Freu­de gele­sen. Es ist schon so lan­ge her, dass ich da war, aber es war schön, noch ein­mal die Per­spek­ti­ven zu sehen, aus denen her­aus auch ich damals die Stadt erlebt habe.
    Ganz herz­li­che Grü­ße und Dank
    Lud­wig Witzani

    1. Avatar von Morten & Rochssare
      Morten & Rochssare

      Vie­len Dank für dei­ne lie­ben Wor­te, lie­ber Lud­wig.
      Auch wir den­ken immer wie­der ger­ne an Rio de Janei­ro zurück. Eine wirk­lich fabel­haf­te Stadt in der es so viel zu ent­de­cken gibt.

  2. Avatar von tripsta.de via Facebook

    Dan­ke! Aus Grün­den sofort gebook­mark­ed 😀

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