Selbst unter den vie­len beson­de­ren Orten, die ich auf mei­nen Rei­sen sehen durf­te, nimmt Ham­pi für mich eine beson­de­re Stel­lung ein. Die Atmo­sphä­re, die von den Rui­nen, der spek­ta­ku­lä­ren Land­schaft und den leben­di­gen Ritua­len, die bis heu­te voll­zo­gen wer­den, aus­geht, habe ich in ähn­li­cher Wei­se nur in Ang­kor ver­spürt.

 

Ich näher­te mich der Rui­nen­stadt Ham­pi von der Küs­te aus. Nur 300 Kilo­me­ter sind es, die Ham­pi von den Strän­den Goas an der West­küs­te Indi­ens tren­nen. Und doch ist eine völ­lig ande­re Welt. Über­haupt scheint das »ech­te« Indi­en mit sei­ner Hek­tik, den Zumu­tun­gen der Stra­ße und sei­nen kul­tu­rel­len und gesell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen weit ent­fernt zu sein, wenn man sich an die in Goa gebo­te­nen Bequem­lich­kei­ten gewöhnt hat. Wer sich ein­mal tie­fen­ent­spannt an den schö­nen Strän­de am ara­bi­schen Meer nie­der­ge­las­sen hat, steht so schnell nicht mehr auf. Auch ich brauch­te eini­ge Anläu­fe, bis ich mich end­lich auf­raf­fen konn­te, Ham­pi einen Besuch abzu­stat­ten. Die Fahrt im Nacht­bus ver­deut­lich­te zusätz­lich, dass es tat­säch­lich Licht­jah­re sind, die das (voll)erschlossene Goa vom länd­li­chen Kar­na­ta­ka tren­nen.

Es ist nicht gera­de ein Hoch­ge­nuss in der hin­ters­ten Rei­he eines ram­po­nier­ten Buses mit zer­stör­ter Fede­rung und Stoß­dämp­fern zu rei­sen. Den Vete­ra­nen der Stra­ße ist die­ser Alp­traum ver­traut, höh­nisch winkt der Band­schei­ben­vor­fall, wenn die Schlag­lö­cher gene­rös und unge­fil­tert im eige­nen Kör­per ein­schla­gen. In unse­ren Brei­ten­gra­den wäre die­ses Unge­tüm längst von der Stra­ße ver­schwun­den. Doch glück­li­cher­wei­se war ich in guter Gesell­schaft und ich nutz­te die Pau­sen, um mein THC-Level auf ein schlaf­för­dern­des Maxi­mum zu heben. Nach fabu­lö­sen zehn (!) Stun­den erreich­ten wir in den Mor­gen­stun­den gerä­dert Ham­pi Bazaar.

Ham­pi ist heu­te ein grö­ße­res Dorf im Her­zen Kar­na­takas. Es ist geprägt vom Tou­ris­mus; Gast­häu­ser, Restau­rants und Sou­ve­nir­lä­den bestim­men das Bild; In den letz­ten Jah­ren wur­den wegen der UNESCO-Auf­la­gen eini­ge Gebäu­de abge­ris­sen. Aber so wie ich Indi­en ken­ne, ist es wohl nur eine Fra­ge der Zeit, bis sie neu errich­tet wer­den. Bei aller Wert­schät­zung für die Arbeit der UNESCO, hat die Orga­ni­sa­ti­on sich lei­der noch nie damit her­vor­ge­tan, die Ein­hei­mi­schen kon­se­quent in ihre Kon­zep­te ein­zu­be­zie­hen.

Ham­pi ist ein wich­ti­ger Pil­ger­ort für Hin­dus. Zur abend­li­chen Puja ist der Virup­ak­sha-Tem­pel (ein Ava­tar von Shi­va) im Zen­trum der Stadt reich geschmückt, erfüllt von Trom­mel- und Glo­cken­klän­gen und die Sche­men des Tem­pels und sei­ner Nischen mit Göt­ter­ab­bil­dern sind erleuch­tet vom fla­ckern­den Licht des Ker­zen­scheins – die spi­ri­tu­el­le Atmo­sphä­re hat sich bei mei­nem Besuch schnell auf mich über­tra­gen.

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Die Land­schaft um Ham­pi ist geprägt von Kokos­pal­men, klei­ne­ren Bana­nen­plan­ta­gen, Reis- und Zucker­rohr­fel­der, die durch den Tung­hab­h­a­dra-Fluss bewäs­sert wer­den. Wäh­rend mei­nes Auf­ent­halts im März war es extrem heiß. Der Fluss bot eine will­kom­me­ne Abküh­lung für Ein­hei­mi­sche und Besu­cher.

Mit dem Boot kann man zu einer gro­ßen Fluss­in­sel über­set­zen. Das dar­auf gele­ge­ne Dorf Viru­p­a­pur­a­g­ad­da beher­bergt einen Groß­teil der Unter­künf­te und ist durch eine Brü­cke mit der ande­ren Fluß­sei­te ver­bun­den ist.

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Ham­pi war die Haupt­stadt des Vija­ya­na­gar-Rei­ches, einer hin­du­is­tisch gepräg­ten Kul­tur von beacht­li­cher Grö­ße. Schät­zun­gen gehen davon aus, dass allei­ne in der Haupt­stadt zwi­schen 200000 und 500000 Men­schen gelebt haben sol­len. Meh­re­re Dynas­tien regier­ten von hier aus zwi­schen 1336 bis 1564 ihr Reich. Vija­ya­na­gar (»Stadt des Sie­ges«) stieg zum bedeu­tends­ten Zen­trum von Han­del, Kul­tur und Reli­gi­on in Süd­in­di­en auf. Davon zeu­gen auch heu­te noch die Rui­nen rie­si­ger Baza­re, auf denen einst Kauf­leu­te mit Baum­wol­le, Edel­stei­nen oder Gewür­zen han­del­ten.

Die Über­res­te von Jai­na-Tem­peln aus dem 10. Jahr­hun­dert spre­chen dafür, dass die­ser Ort schon lan­ge als Kult­platz Bedeu­tung besaß.

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Seit 1192 hat­te sich der Islam in den Ebe­nen Nord­in­di­ens durch­ge­setzt. 1206 ent­stand das Sul­ta­nat Delhi und beherrsch­te bald gro­ße Tei­le von Indi­en. Der Sul­tan Muham­mad bin Tugh­lu ver­leg­te Anfang des 14. Jahr­hun­dert die Haupt­stadt von Delhi ins über 1000 Kilo­me­ter süd­lich gele­ge­ne Dau­la­ta­bad in Maha­ra­s­tra. Damit woll­te er die Ver­wal­tung über den Süden Indi­ens ver­bes­sern. Bald muss­te er jedoch erken­nen, dass dadurch der Nord­wes­ten Indi­ens nicht mehr aus­rei­chend vor Ein­dring­lin­gen geschützt wer­den konn­te. Die Mon­go­len fie­len 1328/​29 nach Indi­en ein und stie­ßen fast bis nach Delhi vor. Dar­auf­hin wur­de die Haupt­stadt wie­der nach Delhi zurück­ver­legt. Doch die Macht des Sul­tans war ange­kratzt und es kam lan­des­weit zu Auf­stän­den.

So ver­lor das Sul­tan zuneh­mend sei­nen Ein­fluss auf den Süden Indi­ens. Im Hoch­land des Dek­kan ent­stand das Bah­ma­ni-Sul­ta­nat und etwas wei­ter süd­lich fast zeit­gleich das Reich von Vija­ya­na­gar. Über des­sen Ent­ste­hung gibt es vie­le Spe­ku­la­tio­nen. Wahr­schein­lich ist, dass Vija­ya­na­gar aus dem Erbe des Rei­ches von Hoy­sa­la her­vor­gin­gen. Die Hoy­sa­la waren Vasal­len der Cha­luk­ya, dem gro­ßen Riva­len des einst mäch­ti­gen Cho­lar­ei­ches in Süd­in­di­en. Von Anfang an herr­schen krie­ge­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Bah­ma­ni-Sul­ta­nat und Vija­ya­na­gar.

Eine gro­ße Her­aus­for­de­rung bestand dar­in, das extrem tro­cke­nes Gebiet zu bewäs­sern und Was­ser für beson­ders tro­cke­ne Peri­oden zu spei­chern. Erst all­mäh­lich ent­wi­ckel­te sich aus Vieh­zucht und Sub­sis­tentz­wirt­schaft  eine Öko­no­mie, die eine wach­sen­de Bevöl­ke­rung ernäh­ren konn­te. Eine bedeu­ten­de Rol­le bei der Erschlie­ßung spiel­te die Tem­pel­wirt­schaft mit ihren Spen­den­gel­dern, Land­be­sitz und ihrer reli­giö­sen Auto­ri­tät. Ange­sichts der schlech­ten wirt­schaft­li­chen Aus­gangs­ba­sis waren die Clan­chefs die­ser Regi­on an der Stei­ge­rung ihres Ein­kom­mens durch Söld­ner­diens­te, Plün­de­run­gen und dem Zugriff auf die ein­träg­li­chen Han­dels­rou­ten inter­es­siert. So war die Macht der Köni­ge von Vija­ya­na­gar zunächst beschei­den. Der Schutz der hei­li­gen Stät­ten vor neu­en Angrif­fen aus dem Nor­den stand im Vor­der­grund. Vija­ya­na­ga­ra ähnel­te im 14. Jh. mehr einer Grup­pe halb­au­to­no­mer Staa­ten als einem geein­ten König­reich. In lang­wie­ri­gen Feld­zü­gen muss­ten bis ins 15. Jahr­hu­nert der zähe Wider­stand klei­ne­rer Köni­ge und loka­ler Fürs­ten gebro­chen wer­den.

Der größ­te Wider­sa­cher blieb das Bah­ma­ni-Sul­ta­nat. Zahl­rei­che Krie­ge wur­den zwi­schen den bei­den Macht­zen­tren aus­ge­tra­gen. Als es 1365 kurz­zei­tig zum Frie­dens­schluss kam, drang die Armee von Vija­ya­na­gar in den Süden vor und erober­te das Sul­ta­nat Madu­rai an der Süd­spit­ze Indi­ens.

Durch den auf­blü­hen­den Han­del an der Mala­bar-Küs­te an der West­küs­te und spä­ter auch an der Coro­man­del-Küs­te im Osten stie­gen die Steu­er­ein­nah­men erheb­lich und das Geld floss in Tem­pel­an­la­gen und die Moder­ni­sie­rung der Armee. Damit wur­de die mili­tä­ri­sche Über­le­gen­heit des Bah­ma­ni-Sul­ta­nats been­det. Unter Deva Raja II., Mit­te des 15. Jahr­hun­derts zähl­te die Armee von Vija­ya­na­ga­ra neben den Fuß­sol­da­ten über 35.000 Rei­ter (Die Pfer­de wur­den an der Mala­bar­küs­te ein­ge­kauft), 100.000 Bogen­schüt­zen, Feu­er­waf­fen und Kriegsele­fan­ten. Noch heu­te zeu­gen davon rie­si­ge Ele­fan­ten­stäl­le im Süden von Ham­pi.

Nach die­sem rasan­ten Auf­stieg zur wich­tigs­ten Macht in Süd­in­di­en kam es durch inne­re Span­nun­gen zu einer Schwä­che­pha­se. Erst unter dem König Krish­na­de­va Raya (reg. 1509–29) aus der Tulu­va-Dynas­tie stieg Vija­ya­na­ga­ra wie­der auf: Der letz­te Bah­ma­ni-Sul­tan wur­de geschla­gen, die dar­aus ent­stan­de­nen Dek­kan-Sul­tana­te wur­den gegen­ein­an­der aus­ge­spielt, neue Tem­pel und herr­schafft­li­che Bau­ten wur­den errich­tet und die Kul­tur geför­dert. Die Han­dels­kon­tak­te zu Ara­bern und den Por­tu­gie­sen in Goa wur­den aus­ge­baut. Im Kern­land sicher­te Krish­na­de­va sei­ne Auto­ri­tät, indem er ein gan­zes Sys­tem könig­li­cher Fes­tun­gen auf­bau­te und mit Söld­nern (auch Por­tu­gie­sen und Ara­ber mit Feu­er­waf­fen) besetz­te. Die­se Sol­da­ten­haus­hal­te und ihre brah­ma­ni­schen Befehls­ha­ber ver­schaff­ten ihm eine bis­her uner­reich­te Macht­fül­le.

Der König selbst jedoch ver­wal­te­te nur das Kron­land, ca. 30.000 Qua­drat­mei­len am Tung­ab­h­a­dra-Fluss. Den Rest des Rei­ches ver­wal­te­ten rang­ho­he Minis­ter und Befehls­ha­ber. Ihre Ver­fü­gungs­ge­walt erstreck­te sich dabei nicht nur über ein­kom­mens­star­ke Pro­vin­zen, son­dern auch über bedeu­ten­de Trup­pen­tei­le. Sie beka­men die Län­de­rei­en zu ihrer Ver­fü­gung, stütz­ten sich bei der Ver­wal­tung auf die vor­han­de­nen loka­len Struk­tu­ren (z. B. die Ein­nah­men der Tem­pel) und zahl­ten dem König nur eine fest­ge­setz­te Sum­me, die bei wei­tem nicht dem Ertrag ihrer Gebie­te ent­sprach. Ihre Inter­es­sen konn­te sich schnell gegen die Kro­ne rich­ten.

Das Bah­ma­ni-Sul­ta­nar war zwar 1490 in sich zusam­men­ge­fal­len. Doch 1564 ver­bü­ne­ten sich vier der fünf aus Bah­ma­ni her­vor­ge­gan­ge­nen Dek­kan-Sul­tana­te mit­ein­an­der und das gemein­sa­me Heer schlug in der ent­schei­den­den Schlacht bei Tali­ko­ta 1565 die Armee von Vija­ya­na­gar ver­nich­tend.

Der acht­zig­jäh­ri­ge König Rama Raya wur­de gefan­gen und ent­haup­tet. Vija­ya­na­ga­ra wur­de geplün­dert und zer­stört, sei­ne Bevöl­ke­rung zer­streu­te sich, die könig­li­che Fami­lie floh. Der Staat bestand zwar noch etwa 100 Jah­re wei­ter, stell­te aber kei­nen Macht­fak­tor mehr dar. Die Hoch­kul­tur geriet wei­tes­ge­hend in Ver­ges­sen­heit.

Seit 1986 gehört Ham­pi zum Welt­kul­tur­er­be der UNESCO. Die unzäh­li­gen Tem­pel sind auf einem ins­ge­samt 25 qkm gro­ßen Are­al ver­streut. Sie sind von einer sur­rea­len Fels­land­schaft aus Gra­nit umge­ben. Vie­le die­ser majes­tä­ti­schen Fel­sen sind so bizarr ange­ord­net, dass man leicht nach­emp­fin­den kann, war­um die­ser Ort zu einer Kult­stät­te wur­de. Ein Ort, der die Phan­ta­sie beflü­gelt.

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Der Affen­gott Hanu­man

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Dem Affen­gott Hanu­man ist ein Tem­pel auf einer Anhö­he gewid­met. Es gibt zahl­rei­che Fas­sun­gen zu Hanu­mans Legen­den. Im Epos Rama­ya­na (auch das wur­de in der Geschich­te stark vari­iert) wird Rama im Kampf gegen den Dämo­nen­kö­nig Rava­na von dem Affen­kö­nig Sugri­va (dem Sohn des Son­nen­got­tes Surya), sei­nem Affen­heer und dem wei­sen und tap­fe­ren Affen Hanu­man unter­stützt. Vie­le Hin­dus set­zen die Kult­bau­ten in Ham­pi mit dem legen­dä­ren Affen-König­reich Kish­kin­da gleich.

In einer Ver­si­on ist Hanu­man bereits von Geburt an gött­lich, wird als Sohn von Shi­va oder dem Wind­gott Vayu ver­ehrt. In abwei­chen­den Varia­tio­nen erhält er erst durch sei­ne Ver­diens­te für Rama (ein Ava­tar Vish­nus) sei­nen Sta­tus als »Halb­gott« und wird dadurch unsterb­lich. Hanum­anal gilt als Ver­kör­pe­rung von Idea­len. Er wird er als treu, demü­tig und gehor­sam gegen­über Rama dar­ge­stellt, zugleich reprä­sen­tiert er Mut, Stär­ke und magi­sche Kräf­te.

Im Mythos hilft er Rama dabei sei­ne von dem Dämo­nen Rava­na geraub­te Ehe­frau Sita zurück­zu­ge­lan­gen. Hamu­man spürt sie auf »Lan­ka« auf und berich­tet Rama von ihrem Auf­ent­halts­ort. Der sichert sich die Hil­fe des Was­ser­gotts Varu­na, der dafür sogt, dass Stei­ne nicht mehr im Meer ver­sin­ken. So ist es mög­lich für den Gene­ral Hanu­man und sei­ne Affen­ar­mee auf die Insel vor­zu­sto­ßen und Sita zu befrei­en. Noch immer ist Hanu­man eine der meist­ver­ehr­tes­ten Gott­hei­ten im Hin­du­is­mus.

Auch heu­te noch sind vie­le Bau­ten in Affen­hand. Eine gro­ße Popu­la­ti­on von Lan­gu­ren und Maka­ken bevöl­kert die Umge­bung. Die Affen gel­ten als hei­lig und genie­ßen bis heu­te eine beson­de­re Ver­eh­rung in Indi­en. Eine Unter­art wur­de auf den Namen Hanu­man-Lan­gu­ren getauft. Gebis­sen hat mich am Ende ein Maka­ke, weil ich über­zeugt war, ich müs­se ihm die von mir erbeu­te­te Trink­fla­sche wie­der ent­rei­ßen. Zum Glück bin ich schon lan­ge vom wil­den Affen bespuckt und ich konn­te kei­ne wei­te­ren Muta­tio­nen an mir aus­ma­chen.

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Der Aus­blick vom Hanu­man-Tem­pel:

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Der Sad­hu hin­ge­gen woll­te mir die Veden mit Bruce-Lee näher­brin­gen und mei­nen inne­ren Tiger ent­fes­seln. Tat­säch­lich wur­den hier Tei­le des Jackie-Chan-Films „Der Mythos“ gedreht. Heu­te leben noch eini­ge hun­dert Sad­hus in den Fel­sen­höh­len rund um Ham­pi Bazaar.

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Die präch­tigs­te Tem­pel­an­samm­lung liegt etwas abseits am Fluß. Der Vitt­ha­la-Tem­pel (Vish­nu geweiht) mar­kier­te Mit­te des 15. Jahr­hun­derts den Höhe­punkt der Vija­ya­na­gar-Kul­tur. Neben den fili­gra­nen Dar­stel­lun­gen und Skulp­tu­ren an den Tem­peln sind beson­ders die Gopur­ams (Tor­tür­me) beson­ders beein­dru­ckend.

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Neben den präch­ti­gen Tem­pel­bau­ten mit ihren Veruiz­run­gen ist der Tem­pel­wa­gen (Sans­krit: Ratha) bes­oders beein­dru­ckend. Wie die Ele­fan­ten, von denen er »gezo­gen« wird, besteht er ganz aus Stein und ist reich ver­ziert mit diver­sen Figu­ren. Der heu­te lee­re Schrein war einst Garu­da geweiht, dem »Reit­tier« Vish­nus. Die Stein­rä­der waren beweg­lich auf­ge­hängt und sol­len sich frü­her gedreht haben. Noch heu­te spie­len höl­zer­ne Tem­pel­wa­gen an hin­du­is­ti­schen Fest­ta­gen eine gro­ße Rol­le, etwa auch im nicht weit ent­fern­ten Gokar­na an der Küs­te Kar­na­takas.

Ein noch gewal­ti­ge­res Bei­spiel stellt der Son­nen­tem­pel von Konark dar, der mit sei­nen zahl­lo­sen »Rädern« als kom­ple­xer Tem­pel­wa­gen kon­zi­pert ist. Der »Streit­wa­gen« gilt als Sym­bol für die Ver­eh­rung des Son­nen­gott­tes, eine Tra­di­ti­on, die vom heu­ti­gen Iran nach Indi­en gelangt war.

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Auch ich konn­te mich dem Zau­ber der far­ben­präch­ti­gen Son­nen­un­ter­gän­ge von den vie­len Anhö­hen der Umge­bung über die weit­läu­fi­gen Relik­te der unter­ge­gan­ge­nen Haupt­stadt nicht ent­zie­hen. Die im Halb­dun­kel leben­dig wir­ken­den Stein­for­ma­tio­nen leuch­ten im Wie­der­schein der letz­ten Son­nen­strah­len. Wenn ich nicht in aus­ge­zeich­ne­ter Gesell­schaft wei­ter­ge­reist wäre, hät­te ich sicher Wochen in Ham­pi ver­bracht.

Zwi­schen den Fel­sen und Tem­pel­nau­ten erstrah­len tro­pi­sche Land­schaf­ten in ver­schie­de­nen Grün­schat­tie­run­gen. Bereits die Hip­pies hat­ten Ham­pi für sich ent­deckt und auch heu­te noch sit­zen zur Hoch­sai­son um Weih­nach­ten und Jah­res­wech­sel (meist jun­ge) Back­pa­cker in Schwär­men auf den Fel­sen und genie­ßen die Aus­sicht.

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Ein beson­de­res Erleb­nis war für mich, als ich am Ran­de eines Tem­pels völ­lig unver­hofft zu einer Puja (ein Hin­du-Zere­mo­ni­ell) ein­ge­la­den wur­de. Eine etwa 40-köp­fi­ge Gemein­schaft war dort ver­sam­melt. Die Groß­fa­mi­lie stamm­te aus einem 100km ent­fern­ten Dorf. Sie erzähl­ten mir, dass sie alle 3–4 Mona­te nach Ham­pi kom­men, um drei Tage lang die Göt­ter zu ehren, zu essen, zu fei­ern und drau­ßen zu über­nach­ten. Ich wur­de sogleich „adop­tiert“, neu­gie­rig aus­ge­fragt und zum Essen ein­ge­la­den. Eine älte­re Dame ließ es sich nicht neh­men, mir unter gro­ßem Geläch­ter der Anwe­sen­den in viel zu kur­zen Inter­val­len gro­ße Por­tio­nen direkt in den Mund zu schie­ben – offen­bar ein Zei­chen gro­ßer Sym­pa­thie.

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Ham­pi gehört zu den Orten, an die ich sehn­lichst zurück­keh­ren möch­te. Denn wer wachen Auges durch die Rui­nen und Fels­for­ma­tio­nen streift, wird zum Ent­de­cker:

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