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Flussfahrt auf dem Okawango

„Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mit­tags­lauf, im Wes­ten wird sie untergeh’n, im Nor­den ist sie nie zu seh’n.“

Ver­rückt, dass die­ser Merk­spruch hier ein­fach nicht stimmt.
Wir sind im Nor­den Nami­bias ange­kom­men, im Caprivi-Sam­besi-Strei­fen.
Rich­tung Nor­den heißt hier, Rich­tung Sonne, dich­ter am Äqua­tor, wär­mer, feuch­ter, grüner.

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Ver­kehrte Welt quasi.
Wir sind am Oka­vango, einem der weni­gen Flüsse in Nami­bia, der stän­dig Was­ser führt und wo es ganz­jäh­rig ein­fach kon­stant warm ist.
End­lich im Shirt nachts am Fluss­ufer lie­gen, ohne den gan­zen Kof­fer über­ein­an­der zie­hen zu müssen.
Frosch­kon­zert par excel­lence gibt‘s auch kos­ten­los dazu.
Auf der ande­ren Ufer­seite liegt Angola. Das Was­ser ist nicht tief, man sieht den Grund, in 15 Minu­ten wäre ich auf der ande­ren Fluss­seite; in 15 Minu­ten wär ich also in Angola.
Die Mög­lich­keit fas­zi­niert mich.

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An der Rezep­tion scheint man meine Gedan­ken lesen zu kön­nen und warnt mich ein­dring­lich davor auch nur einen ein­zi­gen Fuß auf ango­la­ni­schen Boden zu setzen.
Na gut … Ich bin artig, wie immer.

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Ich mach dann halt eine nette Fluss­fahrt und springe nicht bei der erst bes­ten Gele­gen­heit von Bord.
Und irgend­wann len­ken mich Kro­ko­dile und Son­nen­un­ter­gang über dem Oka­vango dann auch genü­gend von der ande­ren Seite ab.
Wobei Fotos hab ich natür­lich trotz­dem gemacht – ganz tou­ri­mä­ßig vom Boot aus aus siche­rer Ent­fer­nung die Ango­la­ner abgelichtet.

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Auf der nami­bi­schen Seite des Oka­vango ste­hen übri­gens vil­len­ar­tige Häu­ser, Cam­ping­plätze und unsere Unterkunft.
Wäh­rend es in Angola mit Son­nen­un­ter­gang sofort fins­ter wird, leuch­ten in Nami­bia Ker­zen­schein und Lager­feuer die roman­ti­sche Fluss­sze­ne­rie aus.
Wie sich das wohl aus Angola betrach­tet anfüh­len muss?

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Danke sehr an Gond­wana Coll­ec­tion für die Ein­la­dung nach Namibia.

Cate­go­riesNami­bia
Marianna Hillmer

Marianna war eigentlich Doktorandin in Literaturwissenschaft. Die schöne Literatur inspirierte sie viel zu oft die Bibliotheksgemäuer zu verlassen und mal zu schauen, wie das in der realen Welt denn ausschaut. Mittlerweile schreibt sie selber schöne Geschichten und hat die Promotion zugunsten des Reisens an den Nagel gehängt.

  1. Reni says:

    Hallo Mari­anna,
    Klingt super span­nend und fas­zi­nie­rend. Wir haben vor ein paar Jah­ren einen Road­trip durch Nami­bia gemacht. Eine Fluss­fahrt auf dem Oka­wango steht noch auf der Reisewunschliste
    Tille Bil­der übri­gens. Total inspirierend.
    Liebe Grüsse,
    Reni

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