Man sollte glau­ben, die schöns­ten Momente erlebt man bei Son­nen­schein und Wärme. Denkste. Dau­er­re­gen ist unsere neue Garan­tie für wun­der­bare Erleb­nisse. Wes­halb? Lest selbst.

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#1 Wir beide und der mächtige Klettersteig

Da kle­ben wir nun in unse­ren Klet­te­r­out­fits am nas­sen Fel­sen und sind nicht sicher, ob wir wei­nen oder lachen sol­len: Unter uns die Schlucht, vor uns ein rut­schi­ger Klet­ter­steig. Noch einen Schritt wei­ter, dann noch einen. Für kurze Zeit spü­ren wir fes­ten Boden unter unse­ren Füßen. Wir strei­chen uns die nas­sen Haar­sträh­nen aus dem Gesicht. Welch eine Schnaps­idee, bei die­sem Wet­ter auf den Klet­ter­steig zu gehen, könnte ein Pes­si­mist den­ken. Der Regen wird stär­ker, Romeo bringt sein Kame­ra­equip­ment unter der Regen­ja­cke in Schutz und bei­nahe hät­ten wir dem Pes­si­mis­ten in uns recht gege­ben. Aber nur bei­nahe. Denn jene 3 Stun­den auf dem Klet­ter­steig sind die inten­sivs­ten unse­rer Reise. Und retro­spek­tiv möch­ten wir keine Minute mis­sen. Mut­ter­see­len­al­lein klet­tert unsere kleine Gruppe die mäch­ti­gen, wol­ken­be­han­ge­nen Fel­sen ent­lang. Das ein­zige Geräusch, das wir neben dem eige­nen Atem hören, ist das Rau­schen des Rio Sal­la­goni. Gerade ver­läuft er direkt unter uns und bil­det einen Wasserfall.

Danke, lie­ber Regen, für die­ses Naturspektakel!

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#2 Raus aus den Nebelschwaden

Noch eine Kurve. Dann noch eine. Wir kön­nen nicht glau­ben, dass die steile Berg­straße, auf der wir uns befin­den, da vorne noch immer wei­ter­geht. Es ist, als wür­den wir direkt in den Him­mel fah­ren. Im Nor­den des Gar­da­sees, in Garda Tren­tino, ragt der Monte Velo erha­ben her­vor. Wenn wir es irgend­wie schaf­fen soll­ten, dem Nebel zu ent­flie­gen, dann nur auf dem Gip­fel des Monte Velos. Das war zumin­dest der Plan. Ob er auf­geht, scheint der­zeit unge­wiss, denn anstatt der Nebel­suppe zu ent­flie­hen, fah­ren wir immer tie­fer hin­ein. Und dann, in einer engen Kurve, end­lich: Ein Licht­fens­ter! Und vor uns der wohl schönste Aus­blick, den man sich bei so einem Mist­wet­ter wün­schen kann.

Danke, lie­ber Regen, für die­sen Moment!

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#3 Käseeinkauf für Fortgeschrittene 

Was man bei Regen macht? Ein­kau­fen natür­lich. Und um die Bana­li­tät des Lebens­mit­tel­ein­kaufs zu etwas Beson­de­rem zu machen, fah­ren wir in das kleine Dorf Fiavè. Hier wird der beste Käse der Region pro­du­ziert, haben wir uns sagen las­sen. Käse direkt beim Her­stel­ler zu kau­fen – das klingt doch roman­tisch. Der Besit­zer der Käse­rei Fon­ta­nel begrüßt uns freund­lich. Er ver­steht kein Deutsch, kein Pro­blem. Eng­lisch? Auch nicht. Mit einem Ita­lie­nisch-Deutsch-Eng­li­schen Sprach­pot­pourri und mit­hilfe unse­rer Arme kön­nen wir uns halb­wegs ver­stän­di­gen. Die­ser Käse hier, der soll es sein. „Pepe, si!“. Und bitte nur „mezzo“. So weit so gut. Aber wie um Him­mels Wil­len erklä­ren wir ihm, dass wir den gela­ger­ten Käse gerne sehen möchte? Den „Käse-Kühl-Ort“ also mit­samt den hun­der­ten Käse­lai­ben – wir füh­len uns ein biss­chen wie bei Acti­vity. Aber siehe da: er ver­steht uns! Wir haben unser Foto, er muss lachen, Halleluja!

Danke, lie­ber Regen, für diese bizarre Situation!

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Vie­len Dank an Garda Tren­tino für die Ein­la­dung zum wun­der­schö­nen Gardasee.

 

Cate­go­riesIta­lien
Katharina Werni & Romeo Felsenreich

Zwei Freigeister aus dem wunderschönen Wien, die gemeinsam um die Welt reisen. Katharina ist die Schreiberin, Romeo der Fotograf. Beide lieben orientalisches Essen, bizarre Begegnungen und Individualität. Und Freiheit, versteht sich.

  1. Astrid says:

    Dein Bericht gefällt mir sehr gut. Ich bin sel­ber viel am Gar­da­see und kenne jede Wet­ter­lage. Zum Glück hat der Gar­da­see so viel zu bie­ten, dass man immer etwas fin­det, was man tun kann. Des­halb gehört die Gar­da­see Region zu mei­nen abso­lu­ten Favoriten.

  2. Lisa-Marie says:

    Hallo, vie­len Dank für die­sen wun­der­ba­ren Arti­kel! Ihr hat­tet wohl wun­der­bare Erleb­nisse – ins­be­son­dere das Klet­ter­er­leb­nis hat mich beein­druckt – ganz zu schwei­gen von den tol­len Bil­dern ! Ist denn so ein Klet­ter­er­leb­nis mit meh­re­ren Leu­ten auch mög­lich? Oder gibt es da eine bestimmte Maxi­mal­an­zahl ? Grund für diese Frage ist, dass ich der­zeit auf der Suche nach einem geeig­ne­ten Ort für unsere Abi­fahrt bin. Wir sind uns einig – wir wol­len nicht nur fau­len­zen (auch wenn wir uns das sicher­lich ver­dient haben :-) ), son­dern auch etwas erle­ben. Unser Jahr­gang möchte diese Reise über https://zik-gruppenreisen.de/abifahrten.html buchen, da hier alles rundum orga­ni­siert wird. Könn­tet ihr mir unter den ver­schie­den Vor­schlä­gen Emp­feh­lun­gen geben? Ich bin wirk­lich sehr dank­bar für gute Rat­schläge und Emp­feh­lun­gen – Wir möch­ten, dass es eine unver­gess­li­che letzte Reise gemein­sam wird. Liebe Grüße

    1. Hallo liebe Lisa-Marie,
      und vie­len Dank für dei­nen Kom­men­tar! In unse­rer Gruppe waren 4 Per­so­nen, dazu ein Guide. Laut Web­site des Anbie­ters (Fri­ends of Arco) sind maxi­mal 8 Per­so­nen pro Gruppe mög­lich. Ver­mut­lich ist es aber kein Pro­blem, meh­rere Grup­pen zu bil­den, die dann nach­ein­an­der auf den Klet­ter­steig gehen.
      Ich kenn ja eure Klasse nicht, daher fällt es mir schwer, da Tipps zu geben. Grund­sätz­lich würde ich eine Desti­na­tion wäh­len, die sowohl Meer als auch Action bie­tet. Viel­leicht Por­tu­gal? Costa Brava ist sicher auch toll!
      Alles Liebe,
      Katharina

  3. Sandra says:

    Regen am Gar­da­see kann wun­der­voll sein. Wenn man nicht gerade in den Ber­gen unter­wegs ist. ;) Das ist mir auch schon dann und wann pas­siert und man freut sich ein­fach so unge­mein, wenn man sich in einem Café oder Hotel wie­der auf­wär­men und trock­nen kann. :D Im Restau­rant Bri­xen wur­den wir ein mal ein wenig gut­mü­tig belä­chelt, als wir dort tropf­nass ankamen. ;)

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