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Die Suche nach meinem persönlichen Aloha zeigte mir in den wenigen Tagen, die ich bereits auf Oahu verbrachte, die Vielfältigkeit dieser kleinen Insel. Von den touristischen Ecken Oahus; auf stille Vulkane mit traumhafter Aussicht hinauf; zu traditionellen hawaiianischen Festen, mit kulinarischen Geschmacksexplosionen; an den einprägsamsten Ort der Geschichte Hawaiis - Pearl Harbor; bis hin zu Traumstränden oder in Regenwald eingebetteten Wasserfällen, war alles dabei. Nur mein persönliches Aloha, das hatte ich noch nicht gefunden. Die letzten Tage meiner Reise brachen an…
Hanauma Bay
Am nächsten Morgen mache ich mir die, nicht nur bei Fotografen, begehrte Magic Hour zunutze und begebe mich kurz nach dem Sonnenaufgang zur Hanauma Bay. Um diese Uhrzeit ist die pilzförmige Bucht der Inbegriff von Schönheit. Vom Parkplatz aus, führt ein kurzer Pfad zur Aussichtsplattform, die einen Blick über die Bucht ermöglicht und jedem Besucher ein staunendes Ah oder Oh entlockt. Die aufgehende Sonne im Rücken, die Korallenriffe, die durch das türkisfarbene Wasser schimmern, genieße ich jeden einzelnen Schritt des 300 Meter langen Weges hinab zum Strand. Unten angekommen, grenzt der Vulkankrater die Bucht zum Wasser hin wie ein Halbkreis ab. Die schmale Sandzunge ist bestückt mit vielen großen Palmen, die den Touristen alle paar Meter Schatten spenden. Ein Ranger erklärt, welche Vielfalt an Wildlife im Riff zu finden ist und appelliert an mein gutes Benehmen, im Umgang mit all diesen Tierarten. Durch die vielen Touristen, die auch an diesem Tag nach und nach eintreffen, werden die Korallenriffe stark beschädigt, weshalb mehrfach ermahnt wird, auf gar keinen Fall auf ein Riff zu steigen. Die Hanauma Bay ist ein bekannter und beliebter Ort zum Schnorcheln und Kontaktscheue ist nicht angebracht. Um neun Uhr morgens ist das Wasser voll von Schnorchlern und der Strand gut gefüllt. Mein Zeichen um aufzubrechen und den naheliegenden Koko Head Crater zu bezwingen.
Koko Head
Am Fuß des Koko Crater Trails angekommen, wird jedem ein wenig mulmig, denn auf der Westseite dieses Vulkans, führen insgesamt 1050 stufenähnliche Gebilde, die Überbleibsel von Gleisen, kerzengerade bis zum Gipfel. Das heißt, bei jedem einzelnen Schritt ist zu sehen, wie weit das erlösende Plateau noch entfernt ist. Einige der Besucher diskutieren und überlegen bei der Hälfte umzudrehen, denn es scheint, als würde man sich nicht von der Stelle bewegen. Doch die Ausdauer zahlt sich aus. Wo man vorher noch unten in der Hanauma Bay war, kann man diese nun von oben überblicken. Auch den Diamond Head kann man sehen. Für unsportliche Gelegenheitswanderer dauert es einige Minuten, um wieder zu Atem zu kommen und anzufangen, stolz gebrüstet den Triumph mit der Kamera festzuhalten.
Die vielen verbrannten Kalorien lassen sich ganz wunderbar ersetzen. In einem wenig hawaiianischen, mehr amerikanischen Lokal, gegenüber des Waikiki Beach gibt es eine große Auswahl Burger zu einem humanen Preis. Ergattert man einen Fensterplatz, kann man während des Essens dabei zusehen, wie die Sonne hinter den letzten Surfer des Tages verschwinden.
Iolani Palace
Der Iolani Palast in Downtown Honolulu verspricht tiefe Einblicke in die ehemalige Monarchie – das Königreich Hawaii, lange vor dem Eintritt in die USA. Vormittags werden nur geführte Touren durchgeführt, nachmittags darf jeder Besucher mit Kopfhörern an einer Self-Guided-Tour teilnehmen. Pünktlich zur ersten Führung des Tages erschienen, gibt es kaum Mitbesucher. Um den original erhaltenen Holzboden zu schützen, muss jeder der Teilnehmer Schuhüberstülper tragen. Danach geht es durch die Gemäuer der letzten Königin Hawaii’s – Lili’uokalani. Man erwartet, wie von anderen Museen gewohnt, langweilige Vorträge, zu noch langweiligerer Geschichte. Doch die pure Dramatik, die dazu führte, dass Lili’uokalani für über ein Jahr gefangen in ihrem eigenen Palast war, rührte mich zu Tränen. Eingesperrt in ihren vier Wänden, schrieb sie den Song, den die meisten aus dem Film „Blue Hawaii“ kennen: Aloha Oe (auf Wiedersehen). Gegenüber des Iolani Palace, vor dem obersten Gerichtshof von Hawaii, steht die King Kamehameha Statue, die bekannt ist aus dem Vorspann der Serie Hawaii 5–0.
In den meisten großen US-Städten ist Downtown der zentrale Punkt des Lebens, mit den schönsten Geschäften, den tollsten Restaurants und all dem Tourismus – nicht in Honolulu. Es ist grau und schmutzig. Mit jedem Schritt, den ich mich vom prunkvollen Palast entferne, werden die Seitengassen finsterer und sehen nicht mehr vertrauenserweckend aus. Auf den Straßen finden sich Zeltstädte von Obdachlosen, die, laut einem Ladenbesitzer, von der Polizei aus dem touristischen Waikiki verscheucht werden und sich dann in Downtown niederlassen. Auch Chinatown kann diesen Eindruck nicht verbessern und ich ziehe mich etwas enttäuscht zurück in das touristische Waikiki.
Fort DeRussy Beachpark
Der Fort DeRussy Beachpark ist vor allem für vorsichtige Wassersport-Begeisterte ein Traum. Zum Ausleihen gibt es Paddleboards, Surfboards, Wasserfahrräder, Strandschirme und Liegen. Das Wasser gleicht einem ruhigen See und Life Guards kümmern sich um die Badegäste. Zusätzlich ist der Wassersportbereich durch Bojen eingegrenzt, was zumindest subjektiv ein Gefühl von Sicherheit erregt. Hinter der Absperrung befinden sich besonders viele Korallen, weshalb es zwar nicht verboten, aber nicht sehr empfehlenswert ist, dort ins Wasser zu fallen. Vor allem das Paddleboarden, das ursprünglich aus Hawaii kommt, erlaubt eine Perspektive auf den Ozean, den Diamond Head und Waikiki, die kaum schlagbar ist. Fast meditativ gleitet man über das klare Blau, aus dem plötzlich ein kleiner Kopf ragt – eine Meeresschildkröte taucht zwischen den vielen Wassersportlern auf. Ein Raunen geht durch die Runde und dann wird alles ganz still. Niemand möchte das Tier verschrecken. Die hawaiianische Seeschildkröte hingegen, scheint völlig unbeeindruckt von dem Kreis Paddleboarder, der sich um sie bildet und auf sie starrt. Zum Greifen nah liegt sie nur wenige Meter vor mir im Wasser. Ich reibe mir die Augen. Nein, ich träume nicht. Noch nie hatte ich eine Schildkröte in freier Wildbahn gesehen. Als sie abtaucht kann man noch meterweit ihren grünen Hals durch das Wasser schimmern sehen. Stumm vor Überwältigung sitze ich einen Moment lang auf meinem Brett, die Beine links und rechts ins Wasser hängend. Der Kreis löst sich auf. Dieses Gefühl, in genau diesem Moment – das ist Aloha! Und auch wenn jedes Wort auf Hawaii wie Gesang klingt, bleibt mir eines besonders im Kopf – Honu, das heißt Schildkröte.
Aloha oe’ – Bis wir uns wiedersehen
Der Mond, der vom Ozean reflektiert wird und das Rauschen der Wellen, die mich in den Schlaf wiegen, das ist Aloha.
Hawaii Tipps und Empfehlungen
Fortbewegung
Öffentliche Verkehrsmittel sind vorhanden, jedoch sind viele Ziele mit dem Bus nicht erreichbar. Ein Leihwagen spart viel Zeit.
Busfahrpläne und Routen: http://www.thebus.org
Auf der Insel Oahu ist der Ride-Sharing-Dienst Uber gut vertreten und die günstige Alternative zum Taxi.
Günstige Unterkunft
http://www.holidaysurfhotel.com
Parken entlang der Straße möglich, sichere Alternative, bewachtes Parkhaus (25 – 30 Dollar pro Tag): http://www.skylineislandcolony.com
Im dazugehörigen Hotel gibt es einen kleinen Grocery Store & Coffee Shop
Fußläufig erreichbar: Diamond Head, Waikiki
Sparangebote auch über die Webseite hotwire.com
Attraktionen
Wer den Touristenansturm vermeiden möchte, sollte früh aufstehen. Es gibt kaum Schatten und wenig Platz zum Verschnaufen, daher ist Sonnenschutz, Mütze und viel Wasser mitzubringen. Dauer der Wanderung: zwei Stunden Roundtrip.
Toiletten, Souvenirs, Getränke, kleine Snacks gibt es nur am Fuß des Kraters.
Öffnungszeiten täglich: 6 Uhr – 18 Uhr
Eintritt: 1 Dollar pro Person, 5 Dollar pro Auto
Waikiki Beach
Am künstlich aufgeschütteten Strand gibt es spitzes Gestein, das sehr weh tut, steigt man darauf. Badeschuhe sind hilfreich.
Hilton Hawaiian Village Starlight Luau
Preis: Zwischen 99 und 139 Dollar für Erwachsene (die teueren Tickets garantieren einen Sitzplatz direkt an der Bühne). Wer frühzeitig erscheint, kann auch bei günstigeren Ticketpreisen, einen Sitzplatz in der zweiten Reihe ergattern. Es gilt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Dauer: 17 – 21 Uhr
Pearl Harbor
Taschen sind nicht erlaubt, Schließfächer vorhanden.
Nur eine begrenzte Anzahl Besucher darf täglich auf den Stützpunkt. Auch hier lohnt sich frühes Aufstehen.
Touren: Pearl Harbor Museum, USS Arizona Memorial, USS Bowfin Submarine, USS Missouri Battleship, Pacific Aviation Museum.
Must: Kostenlose Besichtigung der USS Arizona, inklusive Film und Bootsfahrt.
Tickets können vorab reserviert werden (vor allem für größere Gruppen) https://www.nps.gov/valr/planyourvisit/fees.htm
Die letzte der Lagunen ist am wenigsten besucht.
Sonnenschutzzelte sind hier nicht erwünscht, einzelne Palmen spenden Schatten.
Öffentliche Toiletten und Parkplätze sind an jeder der vier Lagunen vorhanden, Restaurants eher zu teuren Preisen in den angrenzenden Hotels.
Polynesian Cultural Center
Normaler Eintritt: 59,95 Dollar, Pakete mit Spezialleistungen bis 219,95 Dollar.
Einlass: 12 Uhr mittags (möchte man alle Vorstellungen sehen sollte man zur Öffnungszeit erscheinen).
10 Prozent Nachlass bei Onlinebuchung
Manoa Falls
5 Dollar Parkgebühr; morgens um 6 Uhr kein Parkwächter.
Toiletten und Snacks am Fuß des Weges.
Zwei Stunden Roundtrip, anfangs Schotterweg; letztes Drittel steiler und mit vielen Steinen.
Festes Schuhwerk und Regenjacke sinnvoll
Eintritt: 16 Dollar für Erwachsene.
Öffnungszeiten: 9 – 17 Uhr täglich.
Barrierefrei, familienfreundlich, sehr voll, Toiletten am Eingang und am Wasserfall. Restaurant am Eingang. Baden im Wasserfall erlaubt, Gesundheitsrisiko Listeriose!
Im Winter sollte man am Northshore das Surfen den Profis überlassen.
Eintritt: 3 Dollar für Erwachsene (nur Bargeld).
Öffnungszeiten: 9 – 17 Uhr täglich.
Toiletten, Snacks direkt nebenan
Kailua Beach Park / Lanikai Beach
Alle Strände der Insel sind öffentlich, lasst euch nicht dadurch verunsichern, dass die schmalen Wege in Mitten von Einfamilienhäusern liegen. Lanikai Beach hat keine Toiletten oder Snack-Stände. Nur das Betreten der linken Insel (mit Sicht von Lanikai aus) der beiden Na Mokulua Inseln ist erlaubt.
Es gibt nur begrenzte Parkmöglichkeiten; außer dem Parkplatz, ist kein Straßenparken vorhanden, daher sollte man vor 7 Uhr morgens ankommen, um noch sicher einen Platz zu bekommen. Alternativ bieten mehrere Unternehmen Shuttlebusse an. Ein umwerfender Ort um die Sonne aufgehen zu sehen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Korallen und allen anderen Ozeanbewohner ist ein Muss.
Öffnungszeiten: 6 Uhr – 18 Uhr (Dienstag geschlossen).
Eintritt: 7,50 Dollar für Erwachsene.
Toiletten, Imbiss, Souvenirs, Visitor Center befinden sich in der Nähe des Parkplatzes.
Schnorchelsets können für 20 Dollar ausgeliehen werden.
http://www.hanauma-bay-hawaii.com
Geführte Tour: 21,75 Dollar für Erwachsene, Dienstag – Samstag ab 9 Uhr.
Self Guided Audio Tour: 14,75 Dollar (Audio in deutscher Sprache), Montags ab 9 Uhr, Dienstag – Donnerstag ab 10.30 Uhr, Freitag und Samstag ab 12 Uhr.
Öffnungszeiten: Montag – Samstag 9 – 16 Uhr.
Tourdauer: 90 Minuten.
Parken ist limitiert und nur mit 25 Cent Münzen möglich.
Busse von Waikiki aus vorhanden.
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Antwort
Wunderschön geschriebener Text 🙂 Vielen Dank für die vielen Eindrücke & die tiefgründige Wortwahl Karina 🙂
Das macht Lust auf einen Besuch mit Gitarre und vielleicht finde ich auch ein Klavier 🙂 Und dann den ganzen Tag Aloa Oe – das zauberhafte Lied der letzten Königin 😀
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