… ist nicht möglich. Und das ist auch okay. Ich muss nicht ständig meine Vorstellungen durchsetzen, und manchmal tue ich das vielleicht sogar zu wenig. Mich mit Freunden auf ein Abendprogramm zu einigen, in der Agentur die Ideen anderer umzusetzen, hinter denen ich nicht stehe, oder eine Beziehung führen – immer muss ich mich auf andere einlassen, auch mal zurückstecken.
Es ist keine besonders tiefgründige Erkenntnis, dass anders ein Zusammenleben auf jeder Ebene nicht möglich ist. Entziehen kann man sich nur, wenn man sich löst: von einem geregelten Leben. Von nahen Beziehungen.
Solche Menschen nennt man gemeinhin Penner. Das reisende Pendant ist der Vagabund.
Und auch wenn der Vagabund romantisch stark verklärt ist, und die Vorstellung davon wohl wenig mit der Realität zu tun hat – eines ist er: Frei und ungebunden.
Ich bin kein Vagabund, und werde auch keiner sein. Ich habe genug Geld gespart, ich habe eine Krankenversicherung, einen Reiseblog. Ich habe sehr gute Freunde, eine tolle Familie, und werde den Kontakt nicht abbrechen. Wenn ich zurückkomme, kehre ich zurück in die beruhigende, wohlige Höhle des deutschen Sozialstaats.
Aber: Ich werde die guten Seiten des Vagabundierens leben. Das geht nur allein. Auch im Kopf. Nur allein kann ich komplett im Moment leben, mich ultimativ einlassen, keine Rücksicht nehmen. Keine Kompromisse.
Um dieses Ziel zu erreichen musste ich harte Entscheidungen treffen. Das tut weh, immer noch. Aber es hilft mir die Gewissheit: Es ist es wert, jetzt, für mich.
Für eine Zeit der absoluten Freiheit.
Für ein Leben ohne Kompromisse.

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