Unter der Mitternachtssonne

Es ist so laut, dass mein gan­zer Kör­per und alles um mich her­um erzit­tert. Ich habe das Gefühl, die Erde atmet. Als ich oben ankom­me bin ich end­lich am Ziel. Vor mir erstreckt sich das Inland­eis, eine schwin­del­erre­gend gro­ße Flä­che von 1.726.400 Qua­drat­ki­lo­me­tern unbe­rühr­tes Weiß. Wäh­rend ich tat­säch­lich auf die zweit­größ­te Eis­kap­pe der Welt hin­ab­schaue, bekommt der Begriff Wei­te eine neue Bedeu­tung für mich. Gra­de als ich wie­der zu Atem kom­me, höre ich erneut das Grol­len. Und vor mei­nen Augen bricht ein rie­si­ges Stück Eis vom Rus­sells Glet­scher ab und ver­schwin­det tosend im vor­bei­rau­schen­den Eis­was­ser, nur um den Bruch­teil einer Sekun­de spä­ter wie­der an die Ober­flä­che zu schie­ßen. Ich jauch­ze auf, ob vor Freu­de, Erstau­nen oder Erschre­cken, ich kann es nicht sagen. »Hast du das gese­hen?!« Ich dre­he mich um. Aber hin­ter mir ist nie­mand. Ich habe völ­lig ver­ges­sen, dass ich allei­ne dort oben ste­he. Die­ser Moment gehört nur mir allei­ne und ich füh­le, dass ich mei­ne Feu­er­tau­fe in der Wild­nis Grön­lands bestan­den habe.

Aber erst ein­mal von Vor­ne. Zum Zeit­punkt mei­ner Rei­se nach Grön­land bin ich 18 Jah­re alt und habe knapp 4 Wochen zuvor mein Abi Zeug­nis erhal­ten. Schnel­ler als mir lieb war, zog mein letz­tes Schul­jahr an mir vor­bei und alle schwärm­ten von Frei­heit und sehn­ten das Ende her­bei. Gleich­zei­tig wur­den Plä­ne geschmie­det, von Work and Tra­vel, Urlaub, Stu­di­um… Und ich selbst hät­te am liebs­ten die Zeit ange­hal­ten. Denn ich wuss­te weder wohin, noch wie mein Leben nach der Schu­le wei­ter­ge­hen soll­te. Einen Ent­schluss hat­te ich jedoch schon früh gefasst. Ich muss­te Mut für mei­ne Zukunft sam­meln und mir selbst bewei­sen, dass ich bereit war für alles, was von nun an auf mich zukom­men wür­de. Nor­ma­ler­wei­se ist man immer umge­ben von ande­ren Men­schen. Und auch wenn man denkt man wäre allei­ne, oder wür­de etwas auf eige­ne Faust tun, so schwimmt man doch meis­tens mit im Strom, erhält Hil­fe wenn man sie braucht und kommt nur in sel­te­nen Fäl­len in eine Situa­ti­on, in der man tat­säch­lich nur auf sich allei­ne gestellt ist. Und genau letz­te­ren Zustand, woll­te ich errei­chen. Denn ich woll­te tat­säch­lich ein­mal etwas nur für mich allei­ne erle­ben.

Ich such­te lan­ge und inten­siv nach einem mög­li­chen Rei­se­ziel und ent­deck­te schließ­lich den Arc­tic Cir­cle Trail, einen ca. 180 km lan­gen Fern­wan­der­weg der quer über die längs­te eis­freie Flä­che Grön­lands führt. Wo, wenn nicht dort, wür­de mein Wunsch nach Aben­teu­er und Ein­sam­keit in Erfül­lung gehen?! Als ich mei­ner bes­ten Freun­din Drot­ti auf einem Spa­zier­gang von mei­nen Plä­nen erzähl­te, war sie die ers­te Per­son, die mei­ne Begeis­te­rung teil­te und mei­ne Beweg­grün­de für die Rei­se nach­voll­zie­hen konn­te. So beschlos­sen wir, den ACT gemein­sam zu wan­dern. Anschlie­ßend wür­de ich mich vom Ort Kan­ger­lus­suaq, dem Start­punkt des Trails, allei­ne auf den Weg zum Inland­eis machen. Heu­te wun­de­re ich mich, wie ich damals mei­ne Eltern über­zeu­gen konn­te knapp 3 Wochen allei­ne durch ein Land zu wan­dern, dass laut Wiki­pe­dia nur 0,026 Ein­woh­ner pro Qua­drat­ki­lo­me­ter zählt. Aber ich habe es geschafft, denn auf ein­mal ging alles sehr schnell. Wir buch­ten unse­re Flug­ti­ckets, stell­ten unse­re Aus­rüs­tung zusam­men, mie­te­ten ein Satel­li­ten­te­le­fon für Not­fäl­le, teil­ten Wan­der­etap­pen ein…und stie­gen am 1. August 2016 ins Flug­zeug nach Grön­land.

Als wir in Kan­ger­lus­suaq aus dem Flug­zeug stei­gen und auf die Lan­de­bahn hin­aus­tre­ten, bin ich so auf­ge­regt wie sel­ten in mei­nem Leben. Es ist eine Sache, sich vor­zu­stel­len 3 Wochen in einem Zelt zu schla­fen und auch, dass alle Hab­se­lig­kei­ten und das gesam­te Essen in einem ein­zi­gen Ruck­sack pas­sen. Eine ganz ande­re jedoch, wenn man zum ers­ten Mal das Gewicht auf dem Rücken spürt und weiß, dass die Schu­he an den Füßen in den kom­men­den Tagen zum wich­tigs­ten Beglei­ter wer­den. Ab jetzt gab es kein Zurück mehr. Aber das woll­ten wir auch nicht, denn der ACT hat­te eine Art Sog ent­wi­ckelt, der uns von nun an antrieb.

Die ers­te Nacht ver­brin­gen wir auf dem Cam­ping­platz neben dem Flug­ha­fen. Ent­ge­gen unse­rer Erwar­tun­gen sind wir dort nicht allei­ne, denn meh­re­re Wan­de­rer aus Deutsch­land haben sich eben­falls auf der klei­nen Wie­se ein­ge­fun­den und wir ver­brin­gen einen recht amü­san­ten Abend zusam­men. Wie sich jedoch spä­ter her­aus­stel­len wird, wer­den wir unse­re Mit-Star­ter auf unse­rer Rei­se nicht mehr wie­der­se­hen. Der nächs­te Mor­gen beginnt mit einer Ent­täu­schung in Form des »ulti­ma­ti­ven Smoothie­pul­vers«, wel­ches wir uns für schlap­pe 8 Euro pro Dös­chen zuge­legt haben (um angeb­lich eine vit­amin­rei­che Ernäh­rung zu gewähr­leis­ten). In mei­nem Becher schwimmt eine grü­ne Brü­he und auch Drot­ti blickt mehr skep­tisch als ange­tan auf die schwim­men­den Stück­chen her­ab. Schmerz­los wan­dert unse­re Fehl­in­ves­ti­ti­on in den Müll und wir machen uns lie­ber auf den Weg. Die ers­ten Kilo­me­ter zum Trail füh­ren über eine stau­bi­ge Schot­ter­pis­te. Weit und breit ist kei­ne Men­schen­see­le zu sehen, bis völ­lig uner­war­tet das Geräusch eines knat­tern­den Motors hin­ter uns ertönt. Ohne zu zögern recken wir bei­de unse­re Dau­men nach oben. Wenn wir schon im Aben­teu­er­mo­dus sind, dann kön­nen wir auch ver­su­chen zu tram­pen. Als der zer­beul­te Wagen neben uns hält, stei­gen wir rasch ein bevor uns doch Beden­ken kom­men und schnel­ler als erwar­tet errei­chen wir das Ende der Schot­ter­pis­te und ste­hen auf ein­mal mit­ten in der Natur. Vor uns erstreckt sich eine wei­te, hüge­li­ge Land­schaft, die von strup­pi­gen, knö­chel­ho­hen Grä­sern, Moo­sen und Flech­ten bedeckt ist. Und dazwi­schen schlän­gelt sich ein unschein­ba­rer Tram­pel­pfad. Die­ser Weg wird uns nun 180 km von Kan­ger­lus­suaq quer durch die Wild­nis bis nach Sis­i­mi­ut an der West­küs­te Grönands füh­ren. Außer mit dem Flug­zeug ist dies die ein­zi­ge Ver­bin­dung zwi­schen den Orten, denn eine aus­ge­bau­te Stra­ße gibt es hier nicht. Die Son­ne scheint auf uns her­ab und wir fol­gen dem Pfad für meh­re­re Stun­den. Als der Mit­tag ver­streicht wer­den wir skep­tisch, denn laut unse­rer Wan­der­kar­te hät­ten wir schon lan­ge an unse­rem Rast­platz ankom­men müs­sen. Wir ver­tie­fen uns über die Kar­te und da erst bemer­ken wir, dass wir die Kar­te falsch gele­sen haben. Der Weg ist rich­tig, jedoch sind wir lan­ge nicht so weit vor­an­ge­kom­men, wie gedacht. Das Kar­ten­le­sen braucht anschei­nend doch mehr Übung, als wir erwar­tet haben. Als wir die ers­te Etap­pe schließ­lich doch been­den und unser Zelt auf­ge­baut haben, sind wir zwar erschöpft und uns bei­de ziert ein dezen­ter Son­nen­brand, aber die Nudeln im Koch­topf und der glas­kla­re See direkt vor unse­rer Nase, las­sen die Stra­pa­zen des Tages im Hin­ter­grund ver­blas­sen. Dank der Mit­ter­nachts­son­ne legt sich leich­tes Däm­mer­licht über die Natur. Doch Dun­kel­heit wird es hier nicht geben. Wie sich jedoch her­aus­stellt, zieht ohne die Son­ne die Käl­te des Nor­dens her­auf und wir ver­krie­chen uns schnell in unse­re Schlaf­sä­cke. Tag 2 bringt uns bei­den zuerst stei­fe Glie­der und Rücken­schmer­zen. Durch die unge­wohn­te Belas­tung fal­len uns die ers­ten Stun­den Wan­dern schwer und jeder Schritt erfor­dert mehr Ener­gie als mir lieb ist. Ich bin leicht beun­ru­higt, denn in die­sem Zustand wer­den wir die nächs­ten Tage nicht bewäl­ti­gen kön­nen. Doch irgend­wie meint es Grön­land gut mit uns, denn die Land­schaft flacht ab und es scheint mir, als ob irgend­wo in mei­nem Kör­per ein Schal­ter umge­legt wird. Auf ein­mal neh­me ich den Ruck­sack auf mei­nem Rücken nicht mehr als Last wahr. Statt­des­sen genie­ße ich das Gefühl zu wis­sen, dass ich alles was ich benö­ti­ge, um zu über­le­ben, mit mir tra­ge. Ich mer­ke, dass die­ses »alles was ich brau­che« viel weni­ger ist, als ich ange­nom­men habe. Uner­war­te­ter Wei­se mer­ke ich, dass die­se mini­ma­lis­ti­sche Lebens­wei­se und die Aus­zeit von stän­di­gem zu viel mir gut tut und auch Drot­ti scheint lang­sam auf dem Trail anzu­kom­men. Wir errei­chen eine klei­ne Hüt­te am See, in der wir uns im Gäs­te­buch ver­ewi­gen. Vie­le Wan­de­rer stel­len über­schüs­si­ges Essen zum Ver­schen­ken in die­se Hüt­ten und so fällt uns eine gro­ße, blaue Packung Instant-Chi­li con Car­ne in die Augen. Wir grin­sen uns an. Die Packung wan­dert in den Ruck­sack und unser Abend­brot für heu­te ist gesi­chert! Dass ich schon an Tag 2 eine sol­che Begeis­te­rung für der­ar­tig bana­le Din­ge wie Instant-Food ent­wi­ckeln wür­de, hät­te ich nicht erwar­tet. Gegen Nach­mit­tag endet unser Pfad auf ein­mal am Ufer eines wei­te­ren Sees und vor uns tür­men sich rie­si­ge Fels­bro­cken auf, die zum Teil noch bis ins Was­ser ragen. Ver­wun­dert schau­en wir uns nach dem Weg um, aber er ist ver­schwun­den. Plötz­lich fällt mir ein klei­ner Spalt zwi­schen den Fel­sen auf und beim Näher­kom­men wird klar, dass wir wohl oder übel mit­ten hin­durch klet­tern müs­sen. Unse­re Ruck­sä­cke schlei­fen an den rau­en Stei­nen vor­bei, die meter­hoch über uns auf­ra­gen und unse­re Wan­der­stö­cke kla­ckern und krat­zen laut in der Stil­le. Es sind eini­ge beherz­te Sprün­ge nötig doch ich habe kei­ne Angst. Statt­des­sen strömt das Adre­na­lin durch mei­nen Kör­per und ich bin völ­lig auf mei­ne Schrit­te fixiert und genie­ße die Her­aus­for­de­rung. Schnel­ler als gedacht lich­tet sich das Geröll­feld und wir ste­hen wohl­be­hal­ten wie­der auf dem Pfad. Kurz vor Ende des Tages kom­men uns zwei bes­tens gelaun­te Ame­ri­ka­ner mit Ghet­to­blas­ter ent­ge­gen und infor­mie­ren uns, dass sie nur eini­ge Kilo­me­ter von hier eines der öffent­li­chen Kanu ange­legt haben, dass wir für den Fol­ge­tag nut­zen kön­nen. Als wir an einem geeig­ne­ten Zelt­platz ankom­men, fal­len wir bei­de erst ein­mal erschöpft in den Staub und müs­sen lachen. Erleich­tert ent­le­di­gen wir uns unse­rer Wan­der­schu­he und stol­pern zum See, an des­sen Strand wir unse­re ver­schwitz­te Klei­dung waschen. Die klei­ne Tube mit bio­lo­gisch abbau­ba­rem Sham­poo wan­dert zwi­schen uns hin und her und wir tau­chen alles in das küh­le Nass. Außer auf­ge­wühl­tem Sand und ein paar kläg­li­chen Schaum­bläs­chen tut sich aller­dings nur wenig. Als ich selbst ins Was­ser wate, um mei­ne Haa­re zu waschen, bleibt mir fast die Luft weg. Trotz der stän­di­gen Son­ne am Tag ist das Was­ser eisig und nach­dem ich mich über­win­de mit dem Kopf unter­zu­tau­chen, um mei­ne Haa­re eben­falls mit einem Tröpf­chen Sham­poo ein­zu­rei­ben, ste­he ich kei­ne Minu­te spä­ter wie­der zit­ternd an Land. Trotz­dem muss ich grin­sen. Wer kann schon von sich behaup­ten, mut­ter­see­len­al­lein mit­ten im Nir­gend­wo in einen See zu sprin­gen, nur um pseu­do­mä­ßig sei­ne Haa­re zu waschen?

Als ich am nächs­ten Mor­gen auf­wa­che, bin ich mir nicht sicher, ob es noch Nacht ist oder schon Tag. Der Wind zerrt an unse­rem Zelt und der Him­mel ist grau. Ich krie­che lei­se aus dem Zelt und atme die kal­te, fri­sche Luft ein. Als sich Drot­ti eine Wei­le spä­ter zu mir gesellt, haben sich die Wol­ken jedoch ver­zo­gen und es scheint ein wei­te­rer son­ni­ger Tag zu wer­den. Auf der Suche nach dem ver­spro­che­nen Kanu von ges­tern ver­las­sen den Tram­pel­pfad, der sich heu­te ohne­hin immer wie­der im Nichts ver­liert und wan­dern am Ufer des end­los gro­ßen und tief­blau­en Sees ent­lang. Nach 3 Stun­den sind wir kurz davor unse­re Suche abzu­bre­chen. Das Kanu soll­te doch in der Nähe lie­gen. In wel­chen Dimen­sio­nen bewe­gen wir uns denn, wenn ein Ziel »in der Nähe« nach einem mehr­stün­di­gen Marsch immer noch nicht in Sicht kommt? Ist uns womög­lich doch ein ande­rer Wan­de­rer zuvor­ge­kom­men? Schließ­lich ent­deckt Drot­ti die unschein­ba­re Metall­kon­struk­ti­on an einem Hang und wir lau­fen die letz­ten Meter hin­ab. Zu unse­rem Glück fin­den wir 2, mit Pan­zer­tape geflick­te Pad­del und oran­ge leuch­ten­de Schwimm­wes­ten vor. Die Freu­de ist, wie auch schon wäh­rend der letz­ten Tage, rie­sig und schon trei­ben wir schau­kelnd weg vom Land und auf den See hin­aus. Mei­ne Bei­ne dan­ken mir für die fast ver­lo­ren geglaub­te Aus­zeit und erstaun­li­cher Wei­se kom­men wir als Ama­teur-Padd­ler recht gut vor­an. Wäh­rend der gan­zen Fahrt hal­te ich den Schlauch mei­nes Trink­sys­tems im Mund und fül­le es gie­rig jedes Mal neben wir wie­der auf, sobald ich die 2 Liter aus­ge­trun­ken habe. Als wir am gegen­über­lie­gen­den Ufer anle­gen, über­ge­ben wir unser Kanu einem erleich­ter­ten Wan­de­rer, der in die ande­re Rich­tung unter­wegs ist. Wäh­rend der nächs­ten Tage reden wir sehr viel, auch über vie­le pri­va­te Ange­le­gen­hei­ten, die wir wahr­schein­lich unter ande­ren Umstän­den nie­mals mit­ein­an­der geteilt hät­ten. Wir lachen so viel und so tief aus dem Her­zen wie lan­ge nicht mehr. Ande­re Male wan­dert jeder für sich, der ande­re jeweils eine klei­ne Gestalt 100 Meter ent­fernt, und wir hän­gen schwei­gend unse­ren eige­nen Gedan­ken nach. Das Gehen ist zum All­tag gewor­den. Ich habe das Gefühl, die kla­re Luft hier durch­strömt mich und klärt mei­nen Kör­per und mei­nen Geist. Der ACT schenkt uns eine unbe­schwer­te Zeit. Ich füh­le mich befrei­ter, wer­de ruhi­ger und den­ke nur sel­ten an die Welt, die sich außer­halb der Ber­ge und Seen befin­det, wel­che mich bis zum Hori­zont umge­ben. Wir begeg­nen Ren­tie­ren und Schnee­ha­sen und ab und an auch ver­ein­zel­ten Wan­de­rern aus der Gegen­rich­tung. Aber das sind nur unschein­ba­re Augen­bli­cke, denn hier auf dem ACT geht doch jeder ein­zeln für sich. Die Tage und Stun­den ver­schwim­men inein­an­der und irgend­wann kann ich nicht mehr aus­ein­an­der­hal­ten, was wann pas­siert ist oder wie lan­ge wir schon unter­wegs sind. An einem Tag wan­dern wir Abends durch ein aus­ge­dörr­tes Tal und der erhoff­te Bach starrt uns leer und aus­ge­trock­net ent­ge­gen. Es ist die ers­te Nacht mei­nes Lebens, die ich ohne Was­ser ver­brin­ge. Der mick­ri­ge hal­be Liter in mei­nem Trink­sys­tem muss für mich zum Kochen, Waschen und Trin­ken am Abend, sowie für mein Früh­stück am nächs­ten Mor­gen rei­chen. Jeder Trop­fen ist für mich in die­sem Moment unglaub­lich wert­voll und mir wird klar was für ein Glück ich habe, in einem Land zu leben, in dem bei Bedarf unbe­grenzt sau­be­res Was­ser aus dem Han strömt. An einem ande­ren Tag ver­brin­gen wir die Nacht in einer Hüt­te auf rich­ti­gen Matrat­zen und kochen gie­rig 3 ver­schie­de­ne Tüten­sup­pen hin­ter­ein­an­der, die ein Vor­gän­ger dort bereit­ge­stellt hat. Die letz­ten Näch­te hat­te ich mir immer gewünscht in einem rich­ti­gen Bett zu lie­gen, doch jetzt stört mich auf ein­mal die Decke über mei­nem Kopf und ich ver­mis­se den Wind und die Geräu­sche der Nacht. Wir kna­cken die 100 Kilo­me­ter Mar­ke und sind somit jeweils 3 Tages­mär­sche in jede Rich­tung von der Zivi­li­sa­ti­on ent­fernt. In unse­rer Pau­se tref­fen auf ein älte­res Pär­chen aus Deutsch­land. Wir unter­hal­ten uns lan­ge und es ist ein berei­chern­des und inspi­rie­ren­des Gespräch. Es erstaunt mich immer wie­der, wie vie­le unter­schied­li­che Men­schen die­ser Weg anzieht. Beim Wei­ter­wan­dern fin­den wir uns auf ein­mal auf der fal­schen Sei­te eines gro­ßen Baches wie­der. Erstaunt bli­cken wir auf den Pfad, der sich par­al­lel von uns auf der ande­ren Sei­te in die Ber­ge win­det. So ein­fach über­que­ren kön­nen wir den Bach nicht und so ver­su­chen wir im Über­mut eine Brü­cke zu bau­en, in dem wir Stei­ne vom Ufer ins Was­ser plat­schen las­sen. Nach eini­ger Zeit geben wir auf. Wir schau­en uns an und bre­chen in Geläch­ter aus. Wie kommt man bit­te auf so eine Idee? Es tut gut, wie­der Kind zu sein und gleich­zei­tig ganz allei­ne die Ver­ant­wor­tung für sein Leben zu tra­gen. Letzt­end­lich fin­det sich eini­ge Kilo­me­ter wei­ter eine geeig­ne­te Stel­le zum Über­que­ren, doch unse­ren Ver­such hal­ten wir trotz­dem fei­er­lich mit der Kame­ra fest.

Es geschieht sehr viel auf die­ser Rei­se und ich kann nur einen Bruch­teil des­sen hier Tei­len. Ich füh­le mich, als wären wir eine Ewig­keit auf dem ACT unter­wegs gewe­sen, doch die letz­ten Tage ver­ge­hen viel zu schnell. Wir bei­de star­ren nur so vor Dreck. Mei­ne Nägel, Füße und Haa­re sind gelin­de aus­ge­drückt der Natur ver­fal­len, doch trotz allem ruht eine tie­fe Zufrie­den­heit in uns bei­den. Als wir an unse­rem letz­ten Tag über einem gewal­ti­gen Tal ste­hen und zwi­schen zwei Ber­gen das Meer erbli­cken, fal­len wir uns jubelnd in die Arme. Wir hören die Hus­kys Sis­i­mi­uts heu­len und es schallt weit in die Nacht hin­ein. Es gleicht bei­na­he einem per­sön­li­chen Emp­fang.

Von Sis­i­mi­ut selbst füh­le ich mich mehr über­rum­pelt, als dass ich mich freue am Ziel zu sein. Obwohl nur 10 Tage ver­gan­gen sind, bin ich es nicht mehr gewöhnt mich auf asphal­tier­ten Stra­ßen zu bewe­gen und die Men­schen, Autos und Häu­ser machen mich unru­hig. Tat­säch­lich erhal­te ich genau in die­sem Augen­blick einen Anruf von mei­ner Mut­ter. Über eine Woche war ich für kei­ne Men­schen­see­le erreich­bar und die Men­schen denen ich flüch­tig begeg­net bin, kann ich an einer Hand abzäh­len. Es ist schwer die­sen Gefühls­zu­stand zu ver­mit­teln, jedoch holt die Nach­richt mei­ner Mum mich schlag­ar­tig in die Rea­li­tät zurück. Ich habe tat­säch­lich einen Stu­di­en­platz für Psy­cho­lo­gie erhal­ten. Über 700 Kilo­me­ter von zu Hau­se ent­fernt. Und heu­te endet die Dead­line für die Zusa­ge. Ich ste­he Mit­ten in Grön­land am Stra­ßen­rand und vor­bei­fah­ren­de Autos wir­beln mir Staub ins Gesicht. Es grenzt bei­na­he an Iro­nie, dass ich mich hier­her gewagt habe, um Ver­ant­wor­tung zu ler­nen und dann hier tat­säch­lich eine der­ar­ti­ge Ent­schei­dung tref­fen muss, von der mei­ne Zukunft vor­läu­fig abhängt. Ich druck­se her­um und sage schließ­lich zu. Heu­te habe ich den Stu­di­en­ort gewech­selt, was mir eben­falls eini­ges an Ent­schei­dungs­kraft abver­langt hat. Doch rück­bli­ckend bin ich froh, dass ich mich bei­de Male trau­te ja zu sagen. Als wir Sis­i­mi­ut ver­las­sen und zum Flug­ha­fen tram­pen, sind wir bei­de erleich­tert. In weni­ger als 25 Minu­ten über­flie­gen wir eine Distanz, für die wir zu Fuß 10 Tage gebraucht haben. Es fühlt sich befremd­lich an und gleich­zei­tig bli­cken wir stau­nend hin­ab und begrei­fen, was wir gemeis­tert haben. Wir schau­en uns an und in den Augen der ande­ren spiel­gelt sich stum­mer Respekt.

Am 13. August 2016 steigt Drot­ti allei­ne in Kan­ger­lus­suaq in den Flie­ger und ich war­te so lan­ge, bis er zwi­schen den Wol­ken nicht mehr zu sehen ist. Heu­te beginnt Teil 2 mei­ner Rei­se. Die nächs­te Woche bin ich nicht mehr Solo im Dop­pel­pack, son­dern tat­säch­lich völ­lig auf mich allei­ne gestellt unter­wegs. Und das ist nicht unter­trie­ben. Ich wer­de, außer eini­gen ein­hei­mi­schen Jägern die ich aus der Fer­ne erbli­cke, kei­nem ein­zi­gen Men­schen begeg­nen und kein Wort spre­chen. Von nun an beginnt mei­ne 80 Kilo­me­ter lan­ge Rou­te weg vom ACT und hin zum Inland­eis. Ich bin auf­ge­regt und stop­fe mir mei­ne Kopf­hö­rer in die Ohren. Ich höre das Dschun­gel­buch in Dau­er­schlei­fe und kann bald das Gesetz des Dschun­gels auf­sa­gen, sowie gemein­sam mit King Lou­ie Mowg­li über­re­den ein Feu­er zu ent­zün­den. Ich wan­de­re im san­di­gen Fluss­bett und neben mir rauscht der Glet­scher­fluss vor­bei. Der Tag ver­geht schnell und wie­der muss ich einen Abend ohne Was­ser ver­brin­gen. Als ich im Zelt lie­ge und die Musik ver­stummt, kriecht plötz­lich die Stil­le unbarm­her­zig in jeden Zen­ti­me­ter mei­nes Kör­pers. Ich bin allei­ne. Erst jetzt wird mir die vol­le Bedeu­tung die­ses Sat­zes klar. Ich habe Angst und wüh­le mich aus mei­nem Schlaf­sack ins Freie. Mein Atem geht immer schnel­ler und ich fan­ge ich an zu wei­nen. War­um tue ich das hier? Wem will ich damit etwas bewei­sen? Und war­um kann ich mich nicht wie alle ande­ren mit einem nor­ma­len Urlaub begnü­gen? Ich wei­ne die Erschöp­fung der letz­ten Tage hin­aus und auch die Wut auf mich selbst. Ich schreie und tre­te gegen die Sträu­cher, bis ich mich schließ­lich beru­hi­ge und müde ins Zelt zurück stei­ge. Am Mor­gen ratio­nie­re ich mein rest­li­ches Essen für die nächs­ten Tage. Da ich mei­ne Gas­kar­tu­sche vor dem Flug abge­ben muss­te, blei­ben für die nächs­ten Tage nur mei­ne Hafer­flo­cken und die Res­te des Stu­den­ten­fut­ters übrig. Ich klau­be jede ein­zel­ne Rosi­ne vom Boden und fül­le sie bedäch­tig zurück in die Tüte. Für den ein oder ande­ren mag dies eine schreck­li­che Aus­sicht dar­stel­len, doch mir mach­te es nichts aus. Ich hat­te mei­ne nega­ti­ve Ener­gie am Vor­abend zurück­ge­las­sen und alles akzep­tiert und ab die­sem Zeit­punkt konn­te ich die Wan­de­rung in vol­len Zügen genie­ßen. Ich schwei­ge, den­ke nach, sin­ge, erzäh­le frei her­aus der Natur was mir in den Sinn kommt und als ich das Inland­eis errei­che und der Glet­scher kalbt, bin ich tief erfüllt von Demut und Glück hier zu sein. Ich ver­brin­ge fast den gesam­ten Tag am Eis, mache Fotos, klet­te­re auf nahe­lie­gen­de Fel­sen und stau­ne über die gewal­ti­ge Macht die sich dort vor mir auf­türmt. Es ist das ers­te Mal, dass ich einen Glet­scher sehe und bis heu­te eines der schöns­ten Natur­phä­no­me­ne, die ich erle­ben durf­te. Schließ­lich muss ich mich ver­ab­schie­den und mache mich über eine ande­re Rou­te auf den Weg zurück nach Kan­ger­lus­suaq. Die Ber­ge um mich her­um bil­den eine Schnei­se hin zum Glet­scher und der Wind weht sei­ne Käl­te in der Nacht zu mir hin­un­ter. Ich har­re mehr aus als dass ich wirk­lich schla­fe und wick­le mei­nen zit­tern­den Kör­per in die sil­ber­ne Sicher­heits­de­cke aus dem Ers­te-Hil­fe Set. Doch auch die­se Nacht ver­geht, die Son­ne geht strah­lend auf und nur mei­ne wei­ßen Fin­ger erin­nern mich an die ver­gan­ge­nen Stun­den. Ich stap­fe quer­feld­ein durch das Gestrüpp einen Berg hin­auf, um einen bes­se­ren Über­blick zu gewin­nen. Dabei ver­lie­re ich den Weg und bewe­ge mich somit abso­lut mit­tel­los durch die Land­schaft. Doch auch hier mache ich mir kei­ne Sor­gen. Ich wer­de den Weg schon wie­der­fin­den, denn die Rich­tung ist auf jeden Fall die Rich­ti­ge. Ich schmun­ze­le, als ich dar­an den­ke wie ich noch vor 2 Wochen in einer sol­chen Situa­ti­on reagiert hät­te. Grön­land hat anschei­nend mei­ne Art Din­ge zu betrach­ten ver­än­dert. Ich lese ein wenig in mei­nem Weg­wei­ser-Buch und erfah­re unter der Rubrik Gut zu wis­sen Fol­gen­des: »Falls Sie einer Her­de Moschus­och­sen begeg­nen, ach­ten Sie dar­auf nicht oben auf einem Berg­kamm zu ste­hen, da die Tie­re nach oben flie­hen.« Na toll. Genau da befin­de ich mich aktu­ell. Ich bin den Tie­ren bis jetzt zwar noch nicht begeg­net, aber es könn­te ja immer das ers­te Mal sein. Ich set­ze mei­nen Ruck­sack ab und rob­be wie ein Nin­ja auf dem Bauch zur Anhö­he, um dar­über zu spä­hen. Nichts zu sehen. Glück gehabt. Die Anspan­nung fällt von mir ab und gleich­zei­tig bin ich erleich­tert, dass nie­mand mei­ne spon­ta­ne Selbst­ret­tungs­ak­ti­on mit­be­kom­men hat. Es muss ein abso­lut eigen­ar­ti­ger Anblick gewe­sen sein. Eini­ge Kilo­me­ter spä­ter ste­he ich wie­der auf dem Pfad und set­ze mei­nen Rück­weg fort. Ich genie­ße die letz­ten Tage allei­ne und wäh­rend ich die Far­ben um mich her­um und den Geruch der Natur in mich auf­sau­ge, hof­fe ich instän­dig, dass ein Teil von Grön­lands Wild­heit in mich über­ge­hen möge. Als ich den Flug­ha­fen errei­che, bin ich end­gül­tig am Ziel. Doch das Hoch­ge­fühl der Erleich­te­rung, wel­ches mich durch­strömt, ist ein­deu­tig mit Weh­mut gemischt. Mein Flug geht erst mor­gen früh und so gön­ne ich mir im ein­zi­gen Laden 2 gro­ße Packun­gen Kek­se und esse alles auf ein­mal auf. Es ist wie eine Geschmacks­explo­si­on und ich füh­le mich wie im Him­mel. Danach rol­le ich mich auf einer Bank im War­te­be­reich zusam­men und schla­fe ein. Ich wer­de von Stim­men­ge­wirr geweckt und als ich ver­schla­fen blin­ze­le, wuseln Men­schen in schi­cken Anzü­gen um mich her­um und schau­en auf mich her­ab. Ich bin ver­wirrt und rich­te mich auf und wer­de prompt ange­spro­chen. Was ich hier täte und ob es mir gut gin­ge. Ich beja­he hei­ser und einer der Män­ner setzt sich neben mich und blickt mich freund­lich an. »Du hast bestimmt Hun­ger neh­me ich an?« Ich will nicht unhöf­lich wir­ken, doch mei­ne Augen ver­ra­ten zu viel und bevor ich mich beherr­schen kann, rutscht mir ein wei­te­res »ja« hin­aus. Er führt mich in die Cafe­te­ria aus der es herr­lich duf­tet und spen­diert mir ein Früh­stück. Ein­fach so. Mir, einem wild­frem­den und nicht gra­de sau­be­ren Men­schen. Die­se Ges­te berührt mich zutiefst und mir feh­len die Wor­te. Bevor der Mann geht, steckt er mir sei­ne Visi­ten­kar­te zu. »Damit du weißt wer dir das Essen spen­diert hat.« Und genau­so schnell wie er auf­ge­taucht ist, ver­schwin­det er wie­der. Ich star­re die Kar­te an und ver­schlu­cke mich an mei­nem Bröt­chen. Vor­ne prangt das Bun­des­wap­pen des deut­schen Adlers. Die­ser Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te wird wahr­schein­lich eben­so wie ich von nun an eine erstaun­li­che Geschich­te zu erzäh­len haben.

Der Flug ver­geht schnell und als ich von Kopen­ha­gen aus mit dem Zug nach Hau­se fah­re, zieht die Mor­gen­däm­me­rung her­auf und taucht die Land­schaft vor dem Fens­ter in fei­nen Nebel. Wäh­rend alles an mir vor­bei­rauscht, las­se ich die letz­ten 3 Wochen revue pas­sie­ren. Vie­le sagen, dass sie rei­sen, um sich selbst zu fin­den. Bis jetzt habe ich die­se Aus­sa­ge immer belä­chelt und konn­te nur wenig damit anfan­gen. Ich habe nicht danach gestrebt mich selbst zu fin­den und doch hat sich ganz unauf­fäl­lig ein Wan­del in mir voll­zo­gen. Ich sehe jetzt häu­fi­ger die guten Din­ge. Ich bin auf­merk­sa­mer. Ich akzep­tie­re was ist und was kommt und mache das Bes­te dar­aus. Ich wer­de nie wie­der für selbst­ver­ständ­lich neh­men, was ich habe. Weder die mate­ri­el­len Din­ge, noch mei­ne wun­der­ba­re Fami­lie, die zu Hau­se auf mich war­tet und wer­de nie wie­der in Fra­ge stel­len, dass ich geliebt wer­de. Ich bin geer­det. Ich bin erwach­sen.

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Antworten

  1. Avatar von Eva

    Respekt an dich! Ich hät­te mich nicht getraut, so eine Rei­se zu machen. 260 Kilo­me­ter zu Fuß und das noch auf Grön­land. Ich dach­te, dass die schöns­ten Wan­de­run­gen Süd­ti­rol sind. Aber ich sehe, dass man sich auch mal ande­re Zie­le set­zen soll­te. LG

    1. Avatar von Caro
      Caro

      Dan­ke lie­be Eva! Manch­mal muss man tat­säch­lich ein­fach nur den ers­ten Schritt tun und sich über­win­den. Gra­de für die Muti­gen hält die Welt so vie­le Türen auf:) ich hof­fe, du ent­deckst noch so eini­ge schö­ne Wan­der­tou­ren für dich!

  2. Avatar von Dorothee Meyer
    Dorothee Meyer

    Vie­len Dank für die­se unglaub­lich wun­der­schö­ne Zeit zu zweit in einem so wun­der­vol­len Land! Die­se Eri­ner­run­gen sind so uner­setz­lich und wert­voll, ich bin unglaub­lich dank­bar dafür, Sie mit dir gemein­sam erlebt haben zu dür­fen! Auf unser ers­tes Aben­tau­er und auf vie­le wei­te­re kom­men­de! Lie­be dich, Drot­ti! <3

  3. Avatar von Verena
    Verena

    Mit­rei­ßen­de­re Bericht, Mut und Frei­heit in sei­ner schöns­ten Form! Dan­ke für den Blick hin­ter die Kulis­sen Caro 🙂
    Freue mich auf wei­te­re Sto­ries von Dir 🙂

  4. Avatar von Mo
    Mo

    Das war sehr inter­es­sant die­sen Arti­kel zu lesen. Ich hat­te immer Angst sol­che Rei­se zu machen. Aber jetzt habe ich das Gefühl, dass die­ses Aben­teu­er man erle­ben soll.
    Was mir am meis­ten gefal­len hat, ist, dass die Details per­fekt beschrie­ben wur­den.

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