,

Mt. Nemrut – der Berg der Götter

Drei Uhr in der Nacht. Schnel­len Schrit­tes geht es den Weg hin­auf. Der Halb­mond erhellt die kah­len Ber­ge und macht die Ori­en­tie­rung leicht. Wir sind allein. Doch unzäh­li­ge Ster­ne sind über uns. Hin zum Gip­fel des hei­li­gen Ber­ges, dem Berg der Göt­ter. Mt. Nem­rut.

„Come on, Klaus!“ Alex treibt mich die letz­ten hun­dert Meter bis zur Spit­ze. Im Osten wird es bereits hell. Auf 2.200 Meter Höhe wer­den wir den Son­nen­auf­gang erle­ben (nicht mehr ganz allein dann, alle ande­ren Tou­ris­ten fah­ren mit Mini­bus­sen).

Erschöpft, aber glück­lich sit­zen wir im Licht der auf­ge­hen­den Son­ne. Neun Kilo­me­ter berg­auf in weni­ger als zwei Stun­den, wir sind ganz­schön stolz! Lang­sam wan­dern die Son­nen­strah­len den Berg hin­ab und tau­chen den stei­ner­nen Thron der rie­si­gen Göt­ter­sta­tu­en in magi­sches Licht. Über 2.000 Jah­re sind sie alt, von König Antio­chus errich­tet, der damit eine neue Reli­gi­on grün­de­te. Sich selbst bald danach den Zusatz ‚The­os‘ gab – hat sich nicht so ganz durch­ge­setzt, wohl.

Erd­be­ben, Sturm und Men­schen­hand haben die Köp­fe der zahl­rei­chen Sta­tu­en von ihren Schul­tern geholt. Nun lie­gen sie ver­streut auf einer Ter­ras­se etwas unter­halb der Thro­ne, die auf einem künst­li­chen Hügel gebaut sind. In die­sem Kies-Kegel wer­den uralte Grab­kam­mern ver­mu­tet.

Den Weg hin­ab wer­den wir zum Glück von zwei lie­ben Eng­län­de­rin­nen mit­ge­nom­men – in der bren­nen­den Son­ne wäre der Abstieg zur Qual gewor­den!

Die­ses klei­ne Aben­teu­er ist unse­re men­ta­le Vor­be­rei­tung – denn mor­gen wer­den wir Rich­tung Süd­os­ten wei­ter­fah­ren. Und über­mor­gen – inschal­lah – die Gren­ze pas­sie­ren.

Die Gren­ze zum Irak.

Erschienen am



  1. Avatar von Aras Orho

    Schön, die­sen Bericht gefun­den zu haben. Wir kön­nen nur bestä­ti­gen dass der Nem­rut eine der Top­lo­ka­li­tä­ten ist, die lei­der, wenn ich das Web durch­blät­te­re, im deut­spra­chi­gen Raum unter­schätzt wird. Ich mag mich irren, aber über die Kom­fort­strän­de an der tür­ki­schen Rivie­ra fin­den sich mehr Bei­trä­ge im Netz. Wie auch immer, dei­nen Bericht zu lesen, macht Spass.

    Gruss von http://wegsite.net/unser-weg/europa/tuerkei/nemrut/#

  2. Avatar von Imam
    Imam

    Das kann man wohl sagen!!! Jua­ni­to, ich bin stolz auf dich!!!! Erschöpft, aber glück­lich – ja das sieht man euch an.….

    1. Avatar von klys

      schää wars!

  3. Avatar von ritschie
    ritschie

    beein­dru­ckend… und zwar so rich­tig!

    1. Avatar von klys

      … das war ich auch… 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert