Wenn ich an Lugano zurück­denke, dann habe ich als ers­tes eins vor Augen: Far­ben. Kari­bi­sches Blau, tro­pi­sches Grün, medi­ter­rane Pas­tell­töne. Es waren heiße Som­mer­tage, fast 40 Grad. Dazu war die Luft so feucht, dass man sich schon am frü­hen Mor­gen fragte: Heute wirk­lich wan­dern? Oder lie­ber am Strand chil­len? Es wäre ja auch zu ver­lo­ckend, ein­fach am Lido dem fau­len Leben zu fröhnen.

Doch dann wür­den sie uns ver­bor­gen blei­ben, die Gip­fel um uns herum. Die ver­hei­ßungs­vol­len Aus­bli­cke. Und was wir an dem Mor­gen noch nicht wis­sen: eine ver­gnüg­li­che Wan­de­rung mit Sil­vio Bendella.

In den Wolken

Und so ste­hen wir mor­gens in Capo­lago. Seit 1890 arbei­tet sich die Zahn­rad­bahn von hier hoch hin­auf auf den Gip­fel des Monte Generoso. Auf statt­li­chen 1700 Metern hat man einen fan­tas­ti­schen Aus­blick über Lugano bis hin zum Gott­hard Mas­siv. Theo­re­tisch. Wären da nicht die Wol­ken, die den Gip­fel und alles drum­herum verschlucken.

Doch es gibt noch etwas Ande­res zu sehen: die Fiore di Pie­tra auf dem Gip­fel ist ein archi­tek­to­ni­sches Wun­der­werk. Seit 2017 befin­det sich die „Stein­blume“ auf dem Berg­pla­teau. Wahr­schein­lich eine der ele­gan­tes­ten Berg­hüt­ten der Schweiz hat der Archi­tekt Mario Botta hier oben geschaffen.

Da sich dem Auge kein Weit­blick bie­ten möchte, ver­wöh­nen wir den Gau­men mit einer sünd­haft lecke­ren Torte.

Auf dem Neveren Pfad

Zuge­ge­ben: Das Wet­ter ist uns nicht hold. Die Feuch­tig­keit hängt hier oben fest, in der Ferne erahnt man nur sche­men­haft die Berge. Jetzt im Spät­som­mer hat sich das Gras schon gelb ver­färbt, wir sind quasi im Vor­herbst angekommen.

Sil­vio erken­nen wir in der Fiore di Pie­tra auf den ers­ten Blick. Ein ech­ter Natur­bur­sche mit stan­des­ge­mä­ßem Wan­der­stock. Wir haben heute ein Wan­der­date. Auf den ers­ten Metern wird schnell klar: das passt. Sil­vio lei­tet das eth­no­gra­fi­sche Museum im Mug­gio­tal, wel­ches hin­ter dem Monte Generoso beginnt. Da geht mir als Kul­tur­wis­sen­schaft­le­rin natür­lich das Herz auf.

Wir befin­den uns quasi mit­ten­drin in der Außen­au­stel­lung des Muse­ums auf dem Neve­ren-Pfad. Neve­ren sind ehe­ma­lige Schnee­grot­ten der Berg­bau­ern, gebaut zur Auf­be­wah­rung von Milch und ver­derb­li­chen Lebens­mit­teln. Im Win­ter wur­den die bis zu sie­ben Meter tie­fen Grot­ten mit Schnee gefüllt, so dass sie quasi als Kühl­schrank fungierten.

Lieb­lich ist es, das Mug­gio­tal. Das pom­pöse, mon­däne Lugano scheint in einer ande­ren Gala­xie zu sein, wenn man hier über Berg­wie­sen wan­dert. Nur einer Hand­voll Wan­de­rer begeg­nen wir auf unse­rer Tour, die wir spon­tan ver­län­gern. Statt dem fünf Kilo­me­ter lan­gen Rund­weg zum Monte Generoso zu fol­gen, gehen wir bis nach Bel­la­vista, einer unte­ren Sta­tion der Zahnradbahn.

Wan­dern ist meine Medi­ta­tion. Jeder Schritt ist kon­zen­triert, den­noch in einem Rhyth­mus, der sich nach den ers­ten Hun­dert Metern ein­ge­pen­delt hat. Das lang­same Vor­wärts­kom­men hilft auch den Gedan­ken ruhi­ger zu wer­den, den Augen fokus­sier­ter. Hier ein Schmet­ter­ling, da ein zar­tes Blüm­lein. Das Rascheln des Gra­ses wahr­neh­men. Es ist ein Zustand, der glück­lich macht. Und süchtig.

Gemein­sam zu wan­dern eröff­net gleich mehr Nähe. Keine städ­ti­schen Ablen­kun­gen, die Stille, das gemein­same Erle­ben der Natur. Fast ist man ein wenig nackig, da drau­ßen allein in den Bergen.

Zumin­dest erkläre ich mir so, dass ich beim Wan­dern viel schnel­ler zu den gro­ßen The­men des Mensch­seins komme. Statt über das ober­fläch­li­che Klein­klein spre­chen wir über Kar­rie­reum­brü­che, Neu­ori­en­tie­run­gen (die wir zufäl­lig alle drei in unse­rem Leben vor­ge­nom­men haben), der Bedeu­tung von Fami­lie, Aus­wir­kun­gen des glo­ba­len Kapi­ta­lis­mus, Umwelt­schutz und letzt­end­lich dar­über, was uns wirk­lich im Leben glück­lich macht.

Gaumenschmaus in Lugano

Zurück im mon­dä­nen Lugano. Kon­trast­pro­gramm. Wir tref­fen Patri­cia Car­mi­nati, die uns ihr kuli­na­ri­sches Lugano zei­gen möchte. Dass sie hoch­wer­tige, regio­nale Pro­dukte liebt, merkt man ihr gleich an. Wäh­rend wir an der Pro­me­nade des Luga­ner Sees in Rich­tung Stadt­zen­trum spa­zie­ren, macht uns Patri­cia direkt Appetit.

Drei Restau­rants, drei Köst­lich­kei­ten, dazu deli­ka­ter Mer­lot aus dem Tes­sin. Dazwi­schen viele Infor­ma­tio­nen zum Leben in Lugano, der Kul­tur­szene vor Ort und natür­lich der hie­si­gen Gastronomie.

Im schönsten Dorf der Schweiz

So ein Super­la­tiv reizt mich natür­lich. Mor­cote wurde 2016 zum schöns­ten Dorf der Schweiz gewählt und auch wenn die Mit­be­wer­ber sicher auch den Titel ver­dient hät­ten: Mor­cote ist ein wür­di­ger Gewin­ner. Nur rund 750 Men­schen leben in dem ehe­ma­li­gen Fischer­dorf, das sich zwi­schen Luga­n­er­see und dem Monte Arbos­tora schmiegt.

Pas­sen­der­weise gehört Mor­cote dem Kreis Paradiso an, und para­die­sisch sieht es hier auch aus. Opu­lente Vil­len, Patri­zi­er­häu­ser und schmale Gas­sen. Hoch oben thront die Wall­fahrts­kir­che Santa Maria del Sasso und gewährt einen himm­li­schen Ausblick.

Ein Ort, viele Möglichkeiten

Sel­ten bie­tet ein Ort so eine Viel­falt: Mit­tel­meer­flair, Gip­fel­wel­ten, Wan­der­wege, Gour­met­kü­che, eine aktive Kulturszene.
Wes­halb Lugano das Poten­tial zu „Ever­y­bo­dys Dar­ling“ hat. Unser Schwei­zer Dar­ling ist Lugano alle­mal geworden.

Trans­pa­renz | Wer­bung: Wir haben Grau­bün­den und das Tes­sin im Rah­men einer unbe­zahl­ten Pres­se­reise bereist. Vie­len Dank an Schweiz Tou­ris­mus für die tolle Orga­ni­sa­tion. Wir kom­men gern wieder!

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Aylin & Stefan Krieger

Aylin & Stefan waren mal 1,5 Jahre auf Weltreise. Das reicht ihnen aber nicht. Stefan sucht Abenteuer. Aylin liebt die Freiheit unterwegs. Darum zieht es sie immer wieder raus in die weite und nahe Welt. Ihre Sicht der Dinge gibt es dann auf Today We Travel. In Wort & Bild. Subjektiv. Ehrlich.

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