Go with the Flow, Dushis!

Miss Ann kriegt sie alle. Und zwar zum Kot­zen. Miss Ann ist eines der Boo­te, die Tou­ris­ten von Cura­çao zur unbe­wohn­ten Nach­bar­insel Klein Cura­çao brin­gen. Die Fahrt dau­ert gut 1 1/​2 Stun­den und hat in der Rei­se­bran­che einen Ruf wie Don­ner­hall. Zumin­dest haben uns diver­se Men­schen mit guten Rat­schlä­gen bedacht, was man vor der Fahrt essen oder nicht essen soll­te, wie vie­le Kotz­tü­ten man braucht und wel­cher Platz der bes­te ist. Lei­der gin­gen die Mei­nun­gen in all die­sen Punk­ten weit aus­ein­an­der, so dass ich beschlos­sen hat­te, es allein mit Taxi­fah­rer Cher­nov zu hal­ten. “Go with the Flow, Dushis!”, mein­te er, was so viel bedeu­tet wie “Akzep­tiert euer Schick­sal, ihr Süßen!”

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Sobald wir aus der Bucht Spa­nish Water her­aus und auf dem offe­nen Meer waren, haben sich die Crew­mit­glie­der mit Kotz­tü­ten bewaff­net und an stra­te­gisch wich­ti­gen Stel­len auf den Decks pos­tiert. Und ich muss zuge­ben: Es hat sei­nen Reiz, wenn ein Boot hef­tig von rechts nach links und gleich­zei­tig von oben nach unten schwankt. Es hat eine Wei­le gedau­ert, aber schließ­lich hat sich der Ers­te vor Publi­kum über­ge­ben. Und ich mei­ne gese­hen zu haben, wie sich zwei Crew­mit­glie­der abge­klatscht haben. Wahr­schein­lich schlie­ßen die Jungs Wet­ten ab, wel­cher Tou­rist als Ers­ter kotzt.

Wer auf mich gesetzt hat, hat jeden­falls ver­lo­ren, ha, ich, Alex­an­dra Schrö­der aus Rhein­hes­sen, war ein Kind des Oze­ans, ich habe die Nase in den Wind gehal­ten und die Mee­res­luft auf­ge­nom­men, habe Salz­was­ser in mei­ne Adern flie­ßen las­sen und mich ganz den Wel­len hin­ge­ge­ben, ach, was rede ich, ich war eine Wel­le. Sogar die Gesichts­far­be hat gepasst: zwi­schen hell­grün und leicht blau.

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Die Rei­se wur­de finan­ziert vom Cura­çao Tou­rist Board.

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Antworten

  1. Avatar von silvesterkind

    Nur damit die wil­de Über­fahrt mit der Miss Anne nicht als ein­zi­ges im Gedächt­nis bleibt: Cura­cao ist wirk­lich eine schnu­cke­li­ge klei­ne Insel – sofern man immer genug Was­ser, Son­nen­schutz und Kreis­lauf­trop­fen hat. 🙂 Mei­ne Top3:
    1. Schwim­men in Gro­te Knip, Por­to Mari oder einer ande­ren der unzäh­li­gen Buch­ten. Man kann kaum eine fal­sche Wahl tref­fen.
    2. Abends zu Norman’s Place: Fisch essen, mit den ein­hei­mi­schen Tisch­nach­barn plau­dern und den Sän­ger der EQ Enter­tain­ment­band dafür bewun­dern, wie ele­gant er die Tex­te vom Smart­phone abliest.
    3. Eine Stadt­füh­rung durch Wil­lem­stad mit sei­ner knall­bun­ten Kolo­ni­al­ar­chi­tek­tur machen – und in der Syn­ago­ge enden, die mit den blau­en Fens­tern eine ganz eige­ne Atmo­sphä­re hat.

  2. Avatar von Marianna
    Marianna

    Ich kann mir auch rich­tig gut vor­stel­len, dass die Wet­ten abschlie­ßen 😉

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