Eine 3‑tägige Wan­de­rung führte uns in eine andere Welt: uns erwar­te­ten ein gigan­ti­scher Vul­kan­see mit einem per­fekt geform­ten Vul­kan­ke­gel, über dem eine weiße Rauch­fahne hängt, heiße Quel­len und die aben­teu­er­li­che Bestei­gung des Gip­fels durch dich­ten Nebel, Dun­kel­heit und feuch­ten Vulkansand…

 

Nach gerade mal 2 Stun­den Schlaf, begann unsere Reise im Süden Lom­boks vor Son­nen­auf­gang. Wir durch­quer­ten im Auto zunächst dich­ten Dschun­gel und Matt­aram, die Haupt­stadt der Nach­bar­insel von Bali. Danach fuh­ren wir an der West­küste ent­lang, bis wir wie­der land­ein­wärts fuh­ren, um schließ­lich Senaru zu errei­chen. Dort nah­men wir einen Bana­nen-Pfann­ku­chen und Lom­bok-Kaf­fee zu uns. Um uns herum wucherte eine tro­pi­sche Land­schaft mit Bana­nen, Avo­cado- und Man­go­bäu­men, die in der rei­chen Vul­kanerde präch­tig gedei­hen. Anschlie­ßend stie­ßen wir zu unse­rer Gruppe. Wir waren zu acht, dazu kam Addy unser Füh­rer, den ich aus nach­voll­zieh­ba­ren Grün­den fortan lie­ber Guide nenne, und drei Träger.

Die erste Etappe unse­rer Wan­de­rung führte durch tie­fen Schlamm, bevor wir den Ein­gang des Rin­jani-Natio­nal­parks erreich­ten. Hier betra­ten wir den Dschun­gel. Mit der Machete war ein Weg frei­ge­schla­gen worden.

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Wur­zel­trep­pen führ­ten uns an mäch­ti­gen Bäu­men, Affen, einer Eule und Zika­den mit ihren schril­len Sire­nen vor­bei. Ich ließ mich etwas zurück­fal­len, um die Geräusch­ku­lisse in mich auf­zu­sau­gen. Die Affen kamen nun näher – unsere Gruppe hatte sie eher in die Flucht geschlagen.

Ich war bezaubert.

Bei der ers­ten Mahl­zeit, berich­tete mir mein Kom­pa­gnon Ulf von den Über­le­gun­gen der Gruppe zu mei­ner Per­son: Wer war die­ser bär­tige, lang­haa­rige Mann in der oran­ge­far­be­nen Tracht, der Monate in Indien ver­bracht hatte und der von Medi­ta­tion sprach, als man ihn fragte, warum er so lang­sam gegan­gen war?

Ver­stärkt wurde die Irri­ta­tion durch die koket­ten Scherze, die Ulf, Tho­mas (der uns seit Bali beglei­tete) und ich über das “Baba Life” betrie­ben. Für mich ist das mehr als ein Spiel – ein sol­ches wäre respekt­los, aber ohne Selbst­iro­nie wäre es nur albern. Ich mag ein­sam im Hima­laya gewan­dert sein und ja, mich zieht es in eine scha­ma­nisch-spi­ri­tu­elle Rich­tung, aber ich bin kein hei­li­ger Mann und immer noch ein Kind des Wes­tens. Ich war nicht mehr oder weni­ger als alle Ande­ren – alles und nichts zugleich.

Jeden­falls frem­delte die Gruppe – noch. Und mir ging es nicht bes­ser. Dies war der erste Treck, den ich NICHT alleine unter­nahm und ich hatte viel Zeit in Ein­sam­keit ver­bracht – in jedem Fall wenig Kon­takte zu ande­ren West­lern gepflegt – ganz bewusst.

Doch ich fand nach und nach eine Balance zwi­schen Momen­ten des Allein­seins und Begeg­nung. Es war wun­der­bar, ein­mal eine sol­che Erfah­rung zu tei­len – und mit Ulf hatte ich den bes­ten Com­padre an mei­ner Seite, den ich mir vor­stel­len konnte.

Nach eini­gen Kilo­me­tern wan­delte sich die Land­schaft das erste Mal radi­kal. Nach dem Regen­wald betra­ten wir eine Zone, die von zier­li­chen, moos­be­wach­se­nen Bäu­men beherrscht wurde.

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Und von dich­tem Nebel. Er ver­lieh der Umge­bung eine mys­ti­sche Unschärfe.

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Bei der nächs­ten Rast ”tes­tete” ich das Gepäck unse­rer Trä­ger, das sie auf einer Holz­stange über den Schul­tern balan­cier­ten. Ich schätze die Stange wog zwi­schen 35 und 40 Kilo­gramm. Die jun­gen Män­ner mar­schier­ten damit in Flip­flops herum als wäre es nichts.

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Der Füh­rer der Klein­gruppe, die mit uns par­al­lel lief, war Sulei­man, der seit über 20 Jah­ren immer und immer wie­der den Berg bestieg. Kaum vorstellbar!

Es wurde nun stei­ler und fel­si­ger. Der Nebel lich­tete sich lang­sam und der Blick wei­tete sich, je höher wir kamen.

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Auf­grund der Aus­sicht auf die sanf­ten grü­nen Hügel hät­ten wir uns auch in den schot­ti­schen High­lands oder im Auen­land befin­den kön­nen. Die Sze­ne­rie wirkte irreal und berau­schend zugleich.

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Kurz bevor wir den Kra­ter­rand erreich­ten, klarte der Blick noch wei­ter auf und gab die Sicht bis zur Küste und den gan­zen Weg, den wir bereits zurück­ge­legt hat­ten, frei.

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Wir hat­ten nun 2000 Höhen­me­ter über­wun­den und befan­den uns auf 2600 Höhen­me­tern über dem Mee­res­spie­gel. Ich wech­selte ein paar Worte mit dem Kol­le­gen aus Hong-Kong. Er war von unse­rem Trip voll­kom­men begeis­tert – gro­ßer hätte der Kon­trast zu sei­ner Hei­mat­stadt kaum sein können.

Als wir unse­ren Lager­platz erreich­ten, lag der Vul­kan­see zunächst unter Wol­ken ver­bor­gen – nur die ers­ten in der Gruppe hat­ten bereits einen Blick dar­auf wer­fen kön­nen. Aber mir war nicht bange – ich war mir sicher, dass er sich noch­mal zei­gen würde. Wir mach­ten Bekannt­schaft mit eini­gen unglaub­lich freund­li­chen Ein­hei­mi­schen, die uns auf ein paar Pur­joints mit Gras aus Aceh in Suma­tra ein­lu­den. Instant con­nec­tion. Dann war es auch für mich soweit; als die Wol­ken­de­cke jäh auf­brach, blieb uns nur ungläu­bi­ges Stau­nen ob der Pracht, die uns dar­ge­bo­ten wurde:

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Unter uns lag der tief­blaue See. Die Hänge des rie­si­gen Kra­ter­rands, auf dem wir uns befan­den, waren dicht bewal­det. Auf einer stern­för­mi­gen Halb­in­sel, thronte der per­fekt geformte Vul­kan­ke­gel, gespren­kelt in einem tie­fen, vul­ka­ni­schen Rot­ton. Aus dem Vul­kan stieg eine weiße Rauchfahne.

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Der rie­sige Kra­ter zeugt von einer rie­si­gen Explo­sion und erin­nerte mich schon allein anhand der Größe ent­fernt an die mit Meer­was­ser gefüllte Cal­dera von San­to­rin in der Ägäis – doch die Umge­bung hätte unter­schied­li­cher nicht sein können.

Sehr span­nend ist auch der Mythos des Rin­jani, den vorab gele­sen hatte:

“Lange, bevor unsere indo­ne­si­schen Inseln ihre heu­tige Form besa­ßen, begab es sich, dass der Gott des Feu­ers sich gegen den Gott des Mee­res empörte und beide gegen­ein­an­der Krieg führ­ten. Ihr müsst wis­sen, dass dem Gott des Feu­ers einst die gesamte Erde zu Eigen war. (…) Dann kam der nei­di­sche Gott des Was­sers. Er ließ es reg­nen und wollte auf diese Weise alles Land durch seine feuch­ten Heer­scha­ren, die Was­ser­mas­sen, erobern. (…) Aus­zu­schlie­ßend brach er mit sei­nen nim­mer­mü­den Zäh­nen Stück um Stück von den Küs­ten der Kon­ti­nente. Seht nur, was von unse­rem Indo­ne­sien übrig blieb: unzäh­lige Inseln! Der Rest des Kon­ti­nents hin­ge­gen liegt am Mee­res­bo­den. Als die Not groß war, rie­fen unsere bedräng­ten Urvä­ter (…) den Gott des Feu­ers zu Hilfe. Jedoch es kam, wie es immer kommt wenn man einen Gewal­ti­gen zum Schutz in sein Haus holt: Der Gott des Feu­ers half den Malayen wohl gegen die nagende Mee­res­flut, blieb aber dann im Lande.

Von die­sem Tag an muss­ten die Insel­be­woh­ner unter sei­ner Gewalt­tä­tig­keit lei­den. Seit­her müs­sen in jeder Gene­ra­tion Tau­sende durch das Feuer ster­ben, wel­ches er aus der gebors­te­nen Erde schleu­dert. Aber der Feu­er­gott schuf auch Neu­land, denn wenn das aus­ge­spie­nen Feuer erlo­schen ist und die geschmol­zene Erde erkal­tet, ver­wan­delt es regen in frucht­ba­res Acker­land.(…) Aber­tau­sende muss­ten diese Hilfe gegen des Gott des Was­sers mit ihrem blü­hen­den Leben bezahlen! (…)

So maßen sich die bei­den herrsch­süch­ti­gen Göt­ter mit­ein­an­der(…). Schließ­lich waren sie des Kamp­fes müde. Der Feu­er­gott, Gott Api, zog sich hier­auf dort­hin zurück, wo er die höchste Burg hat und die gläu­bi­gen Mas­sen ihn seit jeher am meis­ten hul­dig­ten und Opfer dar­brach­ten (…), den Rin(d)jani. (…)

Dort oben lebt er seit­her, jedoch nicht allein. Für den Fall, dass ihn der Was­ser­gott wie­der bedrän­gen sollte, hat sich der Feu­er­gott eine Gei­sel mit in seine Burg genom­men: ein Kind des Meer­got­tes namens Segare Anak. (…) Es ist gefan­gen, Gott Api hält es in sei­nem Schlosse hin­ter hohen Zin­nen fest. (…) Er liebt es, jeden Mor­gen sein schreck­li­ches Ant­litz in dem strah­len­den Auge des Sees zu spie­geln. Aber da wird der Gott der feuch­ten Mächte jedes Mal von neuem böse: er schickt dicke Wol­ken, dass sie sein Kind ver­hül­len, oder er trübt durch Regen­schauer die reine, klare Was­ser­flä­che. Aber im Übri­gen ist der Was­ser­gott macht­los. Das Kind des Mee­res war­tet auf seine Befrei­ung. Es sehnt sich nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung mit dem Meere!

(…) Wir sind uns des­sen bewusst, dass man den Feu­er­gott erzürnt, wenn man das “Kind des Mee­res” auch nur zu erbli­cken sucht, geschweige denn seine gehei­lig­ten Was­ser durch unsere Anwe­sen­heit ver­un­rei­nigt! Ver­ständ­lich, wer lässt denn schon seine Gemah­lin von Frem­den betrach­ten? Ihr wisst nicht, dass Gott Api das lieb­rei­zende Kind zu sei­ner Frau gemacht hat? (…) Der “Gunung Baru”, der “neue Berg” ist aus die­ser Ver­bin­dung entsprossen.”

Gefun­den in “Reise Know-How Bali & Lom­bok” – ver­kürzte Abschrift des Aus­zugs aus dem Buch “Kleine Inseln – große Aben­teuer” von Heinz Krup­arz.

Wir bezo­gen unser Zelt und schwelg­ten im Anblick der majes­tä­ti­schen Kulisse. Der dra­ma­ti­sche Son­nen­un­ter­gang schien Ewig­kei­ten anzudauern.

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Der Blick vom Aus­sichts­punkt ober­halb unse­res Lagers war atem­be­rau­bend. Der Blick reichte im Wes­ten über die Gili-Inseln bis zum hei­li­gen Berg Agung auf Bali:

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Im Nor­den und Osten waren wei­tere Inseln zu erkennen.

Danach saßen wir in (nun) trau­ter Runde um ein klei­nes Lager­feuer, hör­ten Musik und genos­sen die laue Nacht. Als wir gerade eine Sport­zi­ga­rette kon­su­mier­ten, sahen wir etwas Unfass­ba­res. Ulf sah es zuerst, aber er traute sei­nen Augen nicht und schwieg. Als auch ich einen Zug nahm und nach oben blickte, fiel mir die Kinn­lade her­un­ter: über uns hatte sich ein rie­si­ger Licht­ring um den Mond gebil­det. Ein Halo.

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Der ganze Him­mel war von Wol­ken bedeckt und sparte nur die­sen Kreis aus. Erst viel spä­ter zog eine ein­zelne Wolke unter­halb des Phä­no­mens hin­durch. Es wurde spät. Nachts schlie­fen Hunde direkt am Zelt und bell­ten von Zeit zu Zeit laut­stark. Doch das war nichts gegen den sym­pa­thi­schen Chi­ne­sen, der sich als wahre Schnarch­ma­schine her­aus­stellte – wir rät­sel­ten, wie sein schmäch­ti­ger Kör­per diese unglaub­li­che Reso­nanz erzeu­gen konnte. Ent­spre­chend kurz war auch diese Nacht. In der Nacht hat­ten wir alle Alb­träume. War dies der Zorn des Feu­er­gotts? Ich träumte, wie ein Teil mei­ner Fami­lie mich ver­stieß. Ich erwachte mit einem Grauen.

 

Am nächs­ten Mor­gen stie­gen wir über einen stei­len Abhang zum See hin­un­ter. Der böige Wind war das alles beherr­schende Geräusch. In kur­zen Momen­ten der Wind­stille war es gera­dezu toten­still. Eine majes­tä­ti­sche Ruhe. Ich nahm mir wie­der Zeit, um den Anblick zu genießen.

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Dann nahm ich Tempo auf und erreichte den See als Erster.

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Segare AnakDie Gei­ßel des Feu­er­gotts.

Wir ver­weil­ten 3 Stun­den am See. Zunächst medi­tierte ich ein wenig, erwies dem für Bali­ne­sen wie Sasak (der Bevöl­ke­rung von Lom­bok) glei­cher­ma­ßen hei­li­gen Ort meine Auf­war­tung. Ich ver­spürte eine starke Ener­gie. Ich über­wand mich und schwamm auf den tie­fen und dunk­len See hin­aus. Unter Was­ser war nichts zu erken­nen. Es war bit­ter­kalt. Nie­mand folgte mir. Die Trä­ger fisch­ten wäh­rend­des­sen in einem atem­be­rau­ben­den Tempo einen Fische aus dem See. Jeder Wurf ein Treffer.

Danach ging ich gemein­sam mit den ande­ren zu den wohl­tu­en­den hei­ßen Quel­len. Unsere Mus­keln und Gemü­ter ent­spann­ten sich. Wir waren von einer bizar­ren, atem­be­rau­ben­den Land­schaft umgeben.

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Die bei­den Pools, in denen wir bade­ten hat­ten ein tie­fes, schwef­li­ges Gelb und die bei­den Minia­tur­was­ser­fälle boten einen Mas­sa­ge­strahl aus der Rubrik hard­core.

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Nach der Rück­kehr am Lager, wur­den wir wie­der mit Essen ver­wöhnt: Reis, Gemüse, Ei, Hühn­chen, Chili und Prawn­cra­cker. Direkt danach brach die Gruppe auf.

Nach dem hei­ßen Quel­len und mit dem vol­len Magen war mir nicht danach, gleich wei­ter­zu­zie­hen. Außer­dem wollte ich noch einen stil­len Moment am Ufer ver­brin­gen und medi­tie­ren. Andacht. Addy wusste schon, das er da einen ganz spe­zi­el­len Fall in sei­ner Gruppe hatte und ver­si­cherte mir mit einem Aus­druck zwi­schen Lächeln und Belus­ti­gung, ich solle ruhig noch medi­tie­ren, ich würde mei­nen Weg schon fin­den und die Gruppe wie­der einholen.

Auch nach 20 Minu­ten fühlte ich mich wei­ter schlapp und so machte ich mich ganz lang­sam auf den Weg. 1000 Schritte sollst Du tun, danach ließe sich wie­der über Tre­cking reden. Eine gute Ent­schei­dung. Ruhe. Bis­wei­len lief ich mit den Trä­gern, die in ihren Flip­flops und allen Vor­rä­ten und Zel­ten plau­dernd den stei­len Weg in einer gera­dezu pro­vo­zie­ren­den Läs­sig­keit meis­ter­ten. Es war ange­nehm Ihnen zu lau­schen und nichts zu ver­ste­hen. Dann ging ich wie­der allein durch den dich­ten Nebel. Es wurde immer stei­ler, ich fand immer bes­ser in Tritt und über­holte schließ­lich einen Teil der Gruppe. Tho­mas hatte sich für sei­nen gro­ßen Ruck­sack  mit dem gan­zen Photo-Equip­ment ent­schie­den – ein gro­ber Feh­ler. Ich mied die gro­ßen Stu­fen, die für ein Hotel­pro­jekt am Kra­ter­rand errich­tet wor­den waren, das glück­li­cher­weise auf­ge­ge­ben wor­den war.

Schließ­lich erreich­ten wir den letz­ten Lager­platz – das Base­camp des Gunung Rin­jani. Die Zelte waren bereits auf­ge­baut. Wir befan­den uns in einer trü­ben Suppe, die unmög­lich machte, zu erken­nen, in wel­cher Umge­bung wir uns befan­den. Nur eins war offen­sicht­lich: Unmen­gen von Müll. Eine Schande ange­sichts der Bedeu­tung des Ber­ges. Doch für das Plas­tik­pro­blem muss erst Bewusst­sein wach­sen – auch bei uns hat das sehr lange gedau­ert. Und nur weil das Pro­blem in der “west­li­chen” Welt nicht mehr so stark sicht­bar ist, heißt das kei­nes­wegs, dass wir das Pro­blem im Griff hät­ten – man denke nur an den “Müll­kon­ti­nent” im Pazi­fik. Abge­se­hen davon macht es mich bis­wei­len fast wütend, wenn ich Tou­ris­ten höre, die mei­nen, dies sei nur ein Feh­ler der Ein­hei­mi­schen. War es nicht der Tou­ris­mus und die ein­sei­tige Glo­ba­li­sie­rung, die den Grund­stein für das Pro­blem gelegt hat­ten? Und wo blieb der Tech­no­lo­gie­trans­fer? Wir besa­ßen Wis­sen über Recy­cling­ma­nage­ment, aber zu wenig altru­is­ti­sche und zu viele wirt­schaft­li­che Inter­es­sen, um das Pro­blem anzu­ge­hen und vor Ort Struk­tu­ren auf­zu­bauen. Bei­des lässt sich durch­aus kombinieren.

Doch zurück zur Gruppe, zu Addy und den Trä­gern: Mis­ter Kool und sei­ner Gang…

Ich über­gab ihnen die Kon­trolle über meine kleine Musik­box, was zur Folge hatte, dass wir nach eini­ger inter­na­tio­na­ler Musik bei deut­schem Rap lan­de­ten. Ihnen war schließ­lich egal, ob sie eng­lisch oder deutsch nicht ver­stan­den. Ihnen ging es um die Beats und die waren gut. So lausch­ten wir dem neuen Patch­works-Pro­du­zen­ten­al­bum, Genet­tik und lan­de­ten schließ­lich bei Creutz­feld & Jacob. Skur­ri­ler geht’s kaum…

Es reg­nete sich immer wei­ter ein. Ich hielt es noch eine Stunde drau­ßen aus, dann saß ich mit Ulf im Zelt, hör­ten sei­nen Rap, phi­lo­so­phier­ten und erstell­ten Noti­zen zum Treck. Als ich um Mit­ter­nacht ein letz­tes Mal das Zelt ver­ließ, hatte es gerade end­lich auf­ge­hört zu reg­nen – nach 8 Stun­den. Es war ein klei­nes biss­chen kla­rer und ich hatte Hoff­nung, dass wir doch den Gip­fel in Angriff neh­men konnten.

2 Stun­den spä­ter war die Nacht vor­bei. Ich war extreme ent­schlos­sen und bes­ter Laune. Tho­mas nicht. Er machte alles madig. Ich ent­fernte mich von ihm, um posi­tiv zu blei­ben. Ich wollte nicht mit ihm strei­ten. Schließ­lich waren wir zu fünft beim Auf­stieg (von 11 Per­so­nen in bei­den Grup­pen). Ange„führt“ von unse­rem Addy. Wir waren extrem müde – nur das Adre­na­lin lies uns lau­fen. Wie in Trance stie­gen wir in der Dun­kel­heit auf­wärts. Es war neb­lig-feucht und wir began­nen schnell zu schwit­zen. 2/​3 des Wegs waren anstren­gend, steil, aber mach­bar. Lei­der waren die Stirn­lam­pen von Ulf und mir aus­ge­spro­chen schlecht und als ich zwi­schen­zeit­lich den Anschluss ver­lor, hatte ich große Mühe, den nun immer schma­ler wer­den­den Grat, halb­wegs aus zu leuch­ten. Stel­len­weise war der Weg nicht mal einen Meter breit. Der Vul­kan­sand, auf dem wir lie­fen, war feucht und es ging 2 Schritte hoch und einen run­ter. Die­ses letzte Stück war kri­mi­nell. 45 Grad Stei­gung. Ich rannte immer ein paar Schritte hoch, hielt dann schwer atmend inne. Diese Etappe war ein Rhyth­mus­kil­ler. Kaum stand man, begann man erbärm­lich zu frie­ren. Also wei­ter ein paar Schritte hoch. Schein­bar unend­lich. Nur Wille hielt uns auf dem Weg.

End­lich erreich­ten wir den Gip­fel und das Adre­na­lin, das uns hoch­ge­peitscht hatte, ent­lud sich in einem berau­schen­den Glücksgefühl.

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Wir hat­ten uns selbst bezwun­gen, den Berg in uns selbst. Sicher, der Blick hätte noch impo­san­ter sein kön­nen; aber es war durch­aus wahr­schein­lich gewe­sen, dass wir ange­sichts des schlech­ten Wet­ters gar nichts hät­ten sehen können.

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Die Sonne ver­steckte sich teil­weise hin­ter den Wol­ken und im schnei­den­den Wind war es bit­ter­kalt. Ich meine sibi­risch. Wir stan­den nun auf dem höchs­ten Gip­fel des zweit­größ­ten Vul­kans Indo­ne­si­ens auf 3729 Metern. Mit größ­ter Mühe hiel­ten wir es knapp 20 Minu­ten auf dem Gip­fel auf. Wir wur­den in kei­ner Weise ent­täuscht. Die Beloh­nung war rie­sig: Da stan­den wir nun ÜBER den Wolken.

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Auf der einen Seite waren dichte Wol­ken, so dass wir den See nicht sehen konn­ten. Auf der ande­ren Seite reichte der Blick weit über den Ozean hin­aus. Und es sollte noch bes­ser wer­den: auf dem Weg hinab, klarte die Wol­ken­de­cke auf und der See samt Vul­kan wur­den deut­lich sicht­bar. Auf der ande­ren Seite sahen wir unser nächs­tes Ziel: Sum­bawa. Wilde Zacken deu­te­ten auf die gewal­ti­gen vul­ka­ni­schen und Fal­tungs­pro­zess an, die diese Inseln geschaf­fen hat­ten. Die Insel schwebte über den Wol­ken. Him­mel und Meer waren verschmolzen.

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Nun konn­ten wir auch erken­nen, welch wahn­sin­ni­gen Grat wir erklom­men hat­ten. Die Land­schaft wirkte exter­res­trisch. Wild. Zu bei­den Sei­ten lau­erte der jähe Abgrund.

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Ulf berich­tete mir spä­ter, dass er bei der Bestei­gung zu weit an den rech­ten Rand getre­ten, abge­rutscht, und zu sei­nem gro­ßen Glück vor­wärts auf seine Hände gefal­len war. Spä­tes­tens auf dem Weg hinab, rea­li­sierte er was für ein Rie­sen­glück er gehabt hatte! Das dürfte er wohl nie mehr vergessen…

Ich tat mich mit Kyle, einem Kana­dier, zusam­men und gemein­sam nah­men wir uns alle Zeit der Welt, um die gigan­ti­sche Land­schaft tief in unsere Her­zen aufzunehmen.

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Im Gegen­satz zum unglaub­lich har­ten Auf­stieg, war es nun eine wahre Freude im Vul­kan­sand hinab zu sliden. Dazu hat­ten wir den unglaub­li­chen Blick hin­un­ter auf den grün­lich-bläu­lich-schim­mern­den See und sei­nen Vul­kan. Das war der krö­nende Abschluss.

Was folgte war ein zäher Durch­hal­te­ma­ra­thon. Wie­der pas­sier­ten wir die ver­schie­de­nen Kli­ma­zo­nen. Nach ins­ge­samt 12 Stun­den Marsch erreich­ten wir Sem­ba­lun. Wir hat­ten rie­si­ges Glück gehabt. Was wir sehen durf­ten, war ein Geschenk des Him­mels an uns.

 

Anmer­kung: Unter­nehmt den Treck NICHT in der Regenzeit!!!

Cate­go­riesIndo­ne­sien
Oleander Auffarth

Grenzenlose Neugier auf fremde Kulturen und die Suche nach einer neuen Essenz für mich und die Welt zog mich 2009 nach Indien. Seitdem bin ich dem Reisen und der Magie der Suche verfallen.

  1. Laura Weber Roldán says:

    Hallo Orlean­der,

    Ich habe dei­nen Post ganz gespannt gele­sen und fand ihn sehr sehr toll. Mein Freund und Ich flie­gen in 2 Wochen nach Indo­ne­sien und woll­ten eigent­lich sowohl Bromo als auch Rindani bestei­gen aber ich hatte gele­sen, dass der Natio­nal­park zu sei in der Regen­zeit und ich dachte, dass dan auch keine Tours ange­bo­ten wer­den. Du hast die Tour ja auch in der Regen­zeit gemacht und ich habe in den Kom­men­ta­ren gele­sen, dass es sehr anstren­gend war. Emp­fiehlst du es trotzdem? 

    Liebe Grüsse!

    1. Hallo Laura! Zunächst vie­len Dank! Es war bei uns Anfang Dezem­ber, als wir den Rin­jani bestie­gen haben. Ich kann Dir nicht genau sagen, ob Tou­ren die ganze Regen­zeit über ange­bo­ten wer­den. Gene­rell ist die Bestei­gung mit soviel Regen wie bei uns mehr als grenz­wer­tig. Ich würde vor Ort schauen, ob sich das Wet­ter zwi­schen­zeit­lich sta­bi­li­sert und nur dann gehen. Soll­ten keine Tou­ren zum Gip­fel mehr ange­bo­ten wer­den, gibt es viel­leicht die Mög­lich­keit zumin­dest zum Kra­ter­rand vor­zu­sto­ßen oder aus­schließ­lich zu den Hei­ßen Quel­len zu gehen. Genaue­res könnt ihr wohl nur vor Ort raus­fin­den. Lom­bok ist auf jeden Fall immer eine Reise wert! Liebe Grüße!

  2. Susanne says:

    Hallo Ole­an­der,

    vie­len Dank für dei­nen aus­führ­li­chen Bericht! Wir sind Ende Dezem­ber auf Lom­bok. Wir infor­mie­ren uns gerade inten­siv über die Ran­jani Bestei­gung, sind aber total unsi­cher wegen der Regen­zeit. Einen Anbie­ter haben wir bereits kon­tak­tiert, und der meinte, er macht die Tour immer und auf jeden Fall und hat wegen Wet­ter noch nie abge­bro­chen. Naja, was man so über die Locals liest, kein Wun­der, die brau­chen offen­sicht­lich nicht mal Schuhe… Warum emp­fiehlst du die Tour nicht in der Regen­zeit? Hast du Erfah­run­gen mit dem Wet­ter im Dezember/​Januar auf Lombok?

    Viel Spaß wei­ter­hin auf dei­nen Rei­sen und bes­ten Dank schon einmal!
    Susanne

    1. Hallo Susanne,

      Sicher ist es mög­lich, die Tour wäh­rend der Regen­zeit zu unter­neh­men, haben wir ja auch getan. Ich würde emp­feh­len, den Treck in der Tro­cken­zeit zu unter­neh­men, aber auch nicht grund­sätz­lich von der Wan­de­rung in der Regen­zeit abra­ten. Ich habe die Regen­zeit auf Lom­bok sehr genos­sen. Es reg­net nur sel­ten lange am Stück, häu­fi­ger sind unwet­ter­ar­tige Wet­ter­um­schwünge inner­halb kür­zes­ter Zeit. Am Berg wirkt sich das natür­lich viel stär­ker aus.
      Durch den anhal­ten­den Regen über die ganze Nacht hin­weg, war der früh­mor­gend­li­che Auf­stieg hef­tig. Gerade der san­dige Lava­bo­den war so rut­schig, dass die Bestei­gung unglaub­lich kräf­te­zeh­rend war. Einige haben daher den fina­len Auf­stieg gar nicht erst mit­ge­macht oder unter­wegs auf­ge­ge­ben. Es war bis zuletzt unklar, ob unser Auf­stieg mit einer Aus­sicht ver­bun­den war – glück­li­cher­weise haben sich die Wol­ken noch etwas gelich­tet zum Son­nen­auf­gang. Doch es hätte durch­aus sein kön­nen, dass wir im Nebel fest­ste­cken. Selbst dann wäre die Wan­de­rung eine groß­ar­tige Erfah­rung gewesen.
      Die Ein­hei­mi­schen, die regel­mä­ßig den Rin­jani bestei­gen, waren tat­säch­lich selbst bei glit­schigs­tem Unter­grund in Flop­f­lops unter­wegs. Allen ande­ren ist fes­tes Schuh­werk wärms­tens zu empfehlen!
      Unter­nehmt die Tour also ruhig, seid aber gefaßt dar­auf, dass es mit etwas Pech wesent­lich anstren­gen­der wird und keine Garan­tie auf gute Sicht besteht. Sollte sich abzeich­nen, dass das Wet­ter beson­ders schlecht ist, würde ich die Tour ver­schie­ben oder mich ent­we­der nur auf die Wan­de­rung zum Kra­ter­rand oder zu den hei­ßen Quel­len beschränken.

      In jedem Fall wün­sche ich viel Freude auf Lom­bok, es ist eine außer­ge­wöhn­lich schöne Insel. 

      Liebe Grüße! Oleander

  3. Nico says:

    Wow :)

    Echt ein super Bei­trag. Trotz­dem hätte ich ein paar Fra­gen zu die­ser Tour und hoffe dass du sie mir beant­wor­ten kannst. 

    1. Da meine Freun­din und ich als Back­pa­cker unter­wegs sein wer­den und diese Tour unbe­dingt machen wol­len, woll­ten wir wis­sen ob man sein Rei­se­ge­päck vor­her irgendwo ver­stauen kann oder ob man sich für sein Gepäck ein Hotel buchen sollte? Denn wir hat­ten nicht vor unser Gepäck mit auf den Berg zunehmen :) 

    2. Was sind denn etwa die Preise für diese Tou­ren? Und gehen alle 2 Nächte und 3 Tage?

    3. Letzte Frage: Kann man die Tour von über­all aus spon­tan buchen? Also z.B. Senggigi?

    Vie­len Dank für deine Hilfe 

    LG Nico

    1. Lie­ber Niko! Danke zunächst für Dein Feed­back! Zu Dei­nen Fra­gen: Die Tour ist mit Sicher­heit von Sen­gigi oder auch von den Gili-Inseln buch­bar. Es sollte über­haupt kein Pro­blem sein, Euer Gepäck in einem Hotel zu hin­ter­le­gen, in das ihr nach der Tour zurück­kehrt. Außer­halb der Regen­zeit gibt es viele Anbie­ter für die Tour. Es wer­den unter­schied­li­che Rou­ten ange­bo­ten – von einer Nacht am Kra­ter­rand bis hin zur 4- tägi­gen Tour. Am gän­gigs­ten ist aber die von mir beschrie­bene Vari­ante. Preise sind Ver­hand­lungs­sa­che, star­ten bei gutem Geschick zwi­schen 25 und 30 Euro am Tag mit Füh­rer, Trä­gern, Zel­ten und Schlaf­sä­cken. LG Oleander

  4. Valeria says:

    Hallo Orlean­der,

    ich habe eine Frage :) Wann warst du da? Bwz. wüsste ich gerne wel­che Sachen ich dafür brau­che und ob es da kalt ist?
    Ich gehe in Mai nach Bali, dann auf Lom­bok und es wird so ein Trek­king ange­bo­ten. Mich hat das neu­gie­rig gemacht, die Land­schaft … usw, würde sehr gerne mitmachen.
    Aller­dings habe ich ein paar beden­ken, kann es jeder machen? Ich bin Sport­lich gehe regel­mä­ßig ins Fit­ness­stu­dio und habe „nor­mal“ Aus­dauer, mache Yoga…
    Kann ich mich daran wagen?

    Ich freue mich auf deine Antwort.

    P.S. finde toll was du gemacht hast… auch mit Indien und so ! Respekt. 

    Liebe Grüße
    Valeria

    1. Liebe Vale­ria,

      Zunaechst vie­len Danke fuer Deine Rueck­mel­dung! Ich war waeh­rend der Regen­zeit in Lom­bok, was nicht der ide­alste Zeit­punkt fuer die Bestei­gung ist. Im Mai sind die Bedin­gun­gen sicher deut­lich bes­ser. Es spricht sicher nichts gegen eine Bestei­gung, vor allem wenn Du fit bist. Es ist eine anstren­gende Wan­de­rung, aber gut mach­bar. Die große Her­aus­for­de­rung ist der letzte Tag mit dem stei­len Auf­stieg hoch zum Gip­fel. Da muss man alle Wil­lens­kraft mobi­li­sie­ren. Aber selbst wenn man die­ses letzte Stueck nicht mehr in den Bei­nen hat und im Base­camp ver­blei­ben muss, lohnt sich die Wan­de­rung sehr; es ist eine phan­tas­ti­sche, urzeit­lich anmu­tende Land­schaft und ich kann Dir die Erfah­rung nur ans Her­zen legen! Warme Klei­dung ist fuer den Gip­fel Pflicht, dort ist es wirk­lich eisig. Ansons­ten ist ein Schlaf­sack und Zelt von Noe­ten, so dass eine orga­ni­sierte Tour zu emp­feh­len ist. Herz­li­che Gruesse und span­nende Erfah­run­gen in Indonesien!

      Ole­an­der

  5. Björn says:

    Wow ein wirk­lich schö­ner Arti­kel, klasse geschrie­ben und tolle Fotos!!! Wir waren die­ses Jahr im Sep­tem­ber auf dem Rin­jani und deine Bil­der haben die Erin­ne­run­gen mal wie­der auf­ge­frischt :) Respekt zur Gip­fel­be­stei­gung!!! Uns haben 300m vor­her lei­der die Kräfte verlassen.
    Bei uns war aller­dings die Orga­ni­sa­tion ein Desaster…uns ging beim Auf­stieg das Was­ser aus, unsere Por­ter waren meist nach uns da, und unser Guide war auch sel­ten bei uns…sehr aben­teu­er­lich! Wir haben unsere teil­weise nicht so schö­nen Erleb­nisse auch auf unse­rem blog http://www.travfi.com geschrie­ben /​ in nem Video festgehalten..vllt hilft das auch dem ein oder ande­ren zu ent­schei­den ob er die Tour macht :)

    1. Hallo Björn!

      Vie­len lie­ben Dank! Es ist sicher keine Schande, 300 Meter vor dem Gip­fel auf­zu­ge­ben, das letzte Stück ist ja doch kri­mi­nell. Und der Aus­blick von knapp unter­halb ist sicher­lich einer der schöns­ten über­haupt, da man direkt in den Kra­ter blickt. Kommt ja auch sehr schön bei Eurem Video raus!
      Die Orga­nis­tion bei uns war eigent­lich ganz okay, muss aber auch sagen, dass ich am liebs­ten alleine gegan­gen wäre. Es war das erste Mal, dass ich so eine Aktion in einer Gruppe unter­nom­men habe. Aber Du hast recht: man sollte sich schon genau über­le­gen, wor­auf man sich ein­las­sen will. Der ein oder andere sollte viel­leicht bes­ser gar nicht los­ge­hen. Ich fands gran­dios und hoffe die Tour irgend­wann wie­der­ho­len zu können!
      Liebe Grüße!
      Oleander

  6. Oli says:

    Hi Ole­an­der,

    tolle Bil­der hast du da und eine bewe­gende Rei­se­er­zäh­lung. Im ver­gan­ge­nen Som­mer war ich eben­falls auf dem Gunung Rin­jani, habe das dann aber nicht bis ganz auf den Gip­fel geschafft. Zum einen war mir das letzte Stück ein­fach zu anstren­gend und zum ande­ren hatte ich über­haupt keine ver­nünf­tige Klei­dung dabei. Bereits am Kra­ter­rand auf 2000 Metern war es ver­dammt kalt!

    Lus­tig finde ich, dass du die Joints erwähnst, wel­che euch ange­bo­ten wur­den. Bei mir war es so, dass mein Berg­füh­rer am Ende plötz­lich mit einen gros­sen Zau­ber­pilz in der Hand auf­tauchte und meinte, dass das für ihn die Beloh­nung sei für den anstren­gen­den Trip. Das fand ich irgend­wie recht süss. :)

    Mei­nen Rei­se­be­richt fin­dest du übri­gens hier: 

    http://weltreiseforum.com/blog/gunung-rinjani-in-drei-tagen-auf-den-zweithochsten-vulkan-indonesiens/

    1. Hallo Oli­ver!

      Zunächst vie­len Dank für die Blu­men! In der Tat ist der Treck unheim­lich anstren­gend. Ich hatte auch noch den Feh­ler gemacht, am Tag vor der Wan­de­rung Sur­fen zu gehen – Krämpfe inklu­sive. Es waren drei harte Tage und trotz eini­ger zeh­ren­der Wan­de­run­gen zuvor im Hima­laya musste ich Kämp­fen. Eigent­lich schreit der Treck nach einem vier­ten Tag. Und so waren es auch nur die­je­ni­gen mit dem unbe­ding­ten Wil­len, die es bis nach oben geschafft haben.
      Lei­der geben die Tour­anbie­ter oft völ­lig fal­sche Infor­ma­tio­nen. Denn es braucht gute Schuhe und warme Klei­dung. Als ich sah wie die Hol­län­de­rin in durch­ge­lau­fe­nen Snea­k­ers und leicht beklei­det ohne Mur­ren voran mar­schierte, hat es mir fast die Spra­che verschlagen.
      Stich­wort Rauch­wa­ren: unser Füh­rer ent­zün­dete doch glatt vor dem letz­ten Ham­mer­stück zum Gip­fel eine Ent­span­nungs­zi­ga­rette. Das war nur bedingt hilf­reich und fällt wohl kaum unter die Rubrik „Doping“.
      In jedem Fall ist die Beloh­nung für die teil­weise über­mensch­li­che Anstren­gung rie­sig. Ich würde es sofort wie­der tun. Liebe Grüße!

  7. Sarah Loreen says:

    Wow Orlean­der,

    was für ein groß­ar­ti­ger Post mit so wun­der­schö­nen Pho­tos! Du machst mir rich­tig Lust meine Sachen zu packen und nach Indo­ne­sien zu flie­gen. Als ich in Indo­ne­sien war hat die Zeit lei­der nur für Java und Bali gereicht. Wobei ich wäh­rend mei­ner Wan­de­rung (http://www.youtube.com/watch?v=RWvhRwn7pQU) auf Mount Agung einen wun­der­ba­ren Aus­block auf die Sil­hou­et­ten von Lom­bock hatte. 

    Indo­ne­sien bleibt das Vul­kan­pa­ra­dies! :-P

    1. Herz­li­chen Dank, Sarah! Ich würde auch am Liebs­ten gleich wie­der nach Lom­bok zurück. Auf dem Agung war ich noch nicht. Vor allem reizt mich aber die Bestei­gung des Bromo auf Java. Indo­ne­sien hat mich gene­rell stark in sei­nen Bann gezo­gen und ich freue mich schon aufs nächste Mal!
      Liebe Grüße! Oleander

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