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Im Grunde wollte ich gerne etwas länger in La Paz bleiben, doch nach dem Rückflug von Rurrenabaque wurde mir etwas anders. Der Höhenunterschied von ca. 3.550 m hat mir ein wenig zu schaffen gemacht. Mit zwei kurzen Pausen habe ich im Grunde 24 Stunden durchgeschlafen. Außerdem weiß ich jetzt was Appetitlosigkeit ist. Daher bin ich mit Jakob zusammen (ich traf ihn zuvor in Cuenca und Cusco) bis nach Sucre gefahren, nur um dort wieder im gleichen Hostel wie die beiden Holländer zu landen.
Und wie sich herausgestellt hat, war dies eine gute Idee, andernfalls wäre ich nicht mehr so schnell aus La Paz heraus gekommen. Denn zu diesem Zeitpunkt war ganz Bolivien auf der Straße. Soviel ich verstanden habe, ging es um ein Gebiet namens TIPNIS. Ein geschützter Nationalpark, durch den eine Hauptverkehrsstraße gezogen werden soll.
Die in TIPNIS einheimische, indigene Bevölkerung demonstrierte dagegen und als diese Demonstration brutal niedergeschlagen wurde, rannte ganz Bolivien auf die Straße.
Bolivien hat einen besonders hohen prozentualen Anteil indigener Bevölkerung. Der Präsident ist selbst indigener Abstammung und hat sich immer stark für den Naturschutz eingesetzt. Nun fühlt sich »sein Volk« durch den Straßenplan und das brutale niederschlagen der Demonstration verraten.
Erst einmal dachte ich, dass ich sofort darüber schreibe, doch wie immer gibt es auch eine zweite Seite. Die Straße soll (laut amerika21) seit den 70er Jahren gebaut werden. Dies ist per Gesetz festgelegt worden. Des Weiteren bringt sie Möglichkeiten wie fließendes Wasser in Gegenden die bis dato abgeschottet waren. Der Prozentsatz der indigenen Bevölkerung, die ursprünglich gegen die Straße war, war relativ gering. Doch durch das falsche Handhaben der Situation befand sich auf ein Mal ganz Bolivien auf der Straße. Dies also nur als kurze Zusammenfassung von dem was ich verstanden habe. Thanks for sharing pictures again, Michiel
Aber sonst geht das Leben in Bolivien seinen gewohnten Weg. Die Märkte sind immernoch geschäftig und riechen von unglaublich gut bis fleischig-unangenehm, die großen Dinosaurier-Fußsupren in Sucre beleiben so groß und beeindruckend wie immer und Touristen wie ich gehen das erste mal in ihrem Leben klettern.
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Liebe Silvia,
das sind bemerkenswerte Bilder mitten aus einem nicht einfachen Konflikt, der nichts an Brisanz verloren hat. Wie es dir damit ergangen? Als wir in Buenos Aires waren, kam es zeitgleich auch zu einer großen Demonstration gegen die schlechte Wirtschaftslage und die Regierung, und diese Stimmung aus Wut, Verzweiflung und Gewalt hat es uns nicht leicht gemacht…
Herzliche Grüße
Susanne&DirkHallo ihr beiden,
tatsächlich war es gar nicht so schlimm in meinem Fall. Die meiste Zeit der Demonstrationen habe ich in Sucre verbracht. Die meisten Fotos stammen auch tatsächlich von dort. Einen Teil bin ich mit den Studenten mitgelaufen und war sehr fasziniert und mitgerissen. Ich denke, dass es in LaPaz jedoch wesentlich unangenehmer war. Dort habe ich jedoch nicht allzu viel mitbekommen.
Viele Grüße
Sia
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