Wer es wäh­rend eines Auf­ent­halts in Süd­bo­li­vien bei einem Besuch der Salar de Uyuni belässt, ver­passt etwas. Denn noch viel ein­drück­li­cher sind die Lagu­nen im Reserva Nacio­nal de Fauna Andina Edu­ardo Aba­roa, die sich über das Hoch­land in der Grenz­re­gion zu Chile ver­tei­len. Rei­sende ohne zoo­lo­gi­sches Vor­wis­sen wun­dern sich über die Fla­min­gos auf knapp 4000 Metern. Und plötz­lich ist das Was­ser auch noch bunt.

Laguna Canapa

Die Fla­min­gos der Laguna Cañapa sind eher scheu, sie wei­chen den klein­schrit­ti­gen Bewe­gun­gen des Rei­sen­dem am Ufer mit groß­zü­gi­gem Vor­sprung aus und ver­le­gen ihren Ruhe­platz an die andere Seite des Ufers. Den­noch, die gespie­gel­ten Berge im glas­kla­ren Was­ser des Sees geben ein fei­nes Pan­orama ab.

Laguna CanapaLaguna Canapa

Laguna Hedi­onda

Spä­tes­tens an die­sem Ort lässt sich die Sze­ne­rie kaum noch ver­ar­bei­ten, ohne in spon­tane Aus­rufe des Stau­nens zu ver­fal­len. Die Fla­min­gos stol­zie­ren durch die Lagune, als lie­fen sie auf einem Spie­gel. Wenn der Foto­graf weit genug in die Hocke geht, bil­det das Ufer auf der ande­ren Seite durch die Per­spek­tive eine Sym­me­trie­achse. Die Tiere bewe­gen sich – wenn über­haupt – nur lang­sam, und das Bild scheint in einem nahezu sur­rea­len Pan­orama zu ver­har­ren. So viel Anmut hat der Rei­sende in die­ser unwirt­li­chen Land­schaft nicht erwar­tet. Erst als der Guide zum Auf­bruch bit­tet, kön­nen sich die Augen von dem See abwenden.

Laguna HediondaLaguna HediondaLaguna HediondaLaguna HediondaLaguna HediondaLaguna HediondaLaguna HediondaLaguna HediondaLaguna Hedionda

Laguna Honda

Ein kal­ter Wind fegt über die Ebene. Ob die Vul­kane hin­ter der Lagune zwei oder zwan­zig Kilo­me­ter ent­fernt sind, lässt sich in die­ser Land­schaft nicht sagen. Das Was­ser des Sees schim­mert durch Mine­ra­lien grün wie aus­geb­li­chene, matte Jade. Es sieht ein biss­chen so aus, als befände man sich, ja wirk­lich, auf einem frem­den Planeten.

Laguna HondaLaguna HondaLaguna HondaLaguna HondaLaguna HondaLaguna Honda

Arbol de Piedra

Wind und Sand haben eigen­tüm­li­che Mono­li­the geschlif­fen, die wie Bau­klötze in der Land­schaft herum lie­gen. Vor dem arbol de pie­dra, dem Stein­baum, hal­ten die Gelän­de­wa­gen, damit die Tou­ris­ten Fotos machen kön­nen. Man­che klet­tern auch auf die haus­ho­hen Fels­bro­cken in der Umge­bung hinauf.

Arbol de PiedraArbol de PiedraArbol de PiedraArbol de PiedraArbol de PiedraArbol de Piedra

Laguna Colo­rada

Die Aus­sicht ist hier noch umfas­sen­der, der See noch weit­läu­fi­ger. Bak­te­rien und Mine­ra­lien sor­gen dafür, dass das Was­ser der Lagune eine rote Farbe annimmt. Die bekann­ten drei Fla­min­go­ar­ten der Region ver­sam­meln sich in dem Hoch­ge­birgs­see, aber der Laie kann sie natür­lich kaum unter­schei­den. Die Berge thro­nen, wie immer, in nicht abschätz­ba­rer Ent­fer­nung über dem Was­ser. Auch hier geht der Wind schnei­dend, man kann sich kaum über eine gewisse Distanz unterhalten.

Laguna ColoradaLaguna ColoradaLaguna ColoradaLaguna ColoradaLaguna ColoradaLaguna Colorada

Nacht­la­ger

Die Pen­sion für die Nacht besteht aus eini­gen schmuck­lo­sen Bara­cken. Von hier kann man am Nach­mit­tag noch ein­mal los­wan­dern, bergan für zwei Stun­den oder drei, und dann über die Hoch­ebene schauen, den Blick schwei­fen las­sen über die ver­schie­de­nen Far­ben, die sich auf­ein­an­der sta­peln in der Entfernung.

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Gey­sire und heiße Quellen

Der nächste Tag beginnt zwei Stun­den vor Son­nen­auf­gang, es ist bit­ter­kalt in die­ser Höhe. Mit dem ers­ten Tages­licht erreicht der Gelän­de­wa­gen einen Berg­rü­cken, auf dem Gey­sire Dampf ins Däm­mer­licht ent­las­sen. Mit dem Wagen keine halbe Stunde wei­ter ent­fernt befin­den sich heiße Quel­len, die aus dem Innern der Erde beheizt wer­den. Das Was­ser ist so warm wie in einer Bade­wanne, es ist wah­res Ver­gnü­gen. Einige Tou­ris­ten trauen sich trotz­dem nicht, ihre Klei­dung bei Tem­pe­ra­tu­ren um den Gefrier­punkt abzu­le­gen und in das Becken ein­zu­tau­chen. Dampf strahlt in der Morgensonne.

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Cate­go­riesBoli­vien
  1. Hey,

    die Fotos sind wirk­lich schön. Boli­vien was eigent­lich nie so mein Rei­se­ziel, aber wenn ich mir die Fotos angu­cke dan über­lege ich mich das noch mal. Was darf ich den wirk­lich nicht ver­pas­sen in Bolivien?

    1. Die Salz­wüste und die Lagu­nen waren mein per­sön­li­ches High­light. Spek­ta­ku­lär und ziem­lich ein­zig­ar­tig ist auch die Mög­lich­keit, von La Paz mit einem Moun­tain­bike knapp 3000 Höhen­me­ter hinab in die Yun­gas zu fah­ren, also vom Hoch­ge­birge in die Tro­pen. Die Tour bie­ten ver­schie­dene Agen­tu­ren in La Paz an, ist mitt­ler­weile so ein Tou­ris­ten-Klas­si­ker, aber des­halb nicht weni­ger bewe­gend. Als Stadt hat uns vor allem Sucre gefallen.

  2. Pingback:Die Welt ist toll, geh raus! - Interview mit Johannes von Reisedepeschen.de • Yeev!

    1. Wir haben in Uyuni eine orga­ni­sierte 3‑Ta­ges-Tour mit zwei Über­nach­tun­gen gebucht – hat etwa 80 Euro gekos­tet inklu­sive Guide, Über­nach­tun­gen, Essen und Wasser.

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