Dein Warenkorb ist gerade leer!
Bolivien, August 2011.
Smalltalk mit frisch gebackenen Eltern verläuft irgendwie immer gleich. Auch in Bolivien. Wurde man einmal darüber aufgeklärt, welches Geschlecht das Baby hat und wie alt es ist, kann man fast nicht umhin, auch nach dem Namen des Kindes zu fragen. Doch als ich diese Frage stelle, erklärt mir der Mann, dass das Baby noch keinen Namen hat. Ich wundere mich, frage mich, wie sie es dann wohl ansprechen. In diesem Moment blickt mir die Frau fest in die Augen. “Wie heißt du denn?”, will sie wissen. Ich sage es ihr. “Ein schöner Name”, meint sie, redet eher mit sich selbst, als mit mir. “Wir könnten unser Mädchen ja auch so nennen”, fügt sie dann noch hinzu.
Ich muss weiter, zahle und verabschiede mich. Während ich das Geschäft verlassen, grüble ich, ob es überhaupt gut für das Kind wäre, wenn es einen Namen hätte, den seine Eltern nicht einmal wirklich aussprechen können. Und frage mich, wie dieses junge Paar auf die Idee kommt, seinem Kind einen eher in Europa üblichen Vornamen zu geben. Doch dann denke ich mir, dass sie wahrscheinlich nicht einmal wissen, wie man meinen Namen überhaupt schreibt und das Kind wohl nicht so heißen wird, wie ich.
Erschienen am
Antworten
Sehr traurig, dass ein Kind bzw. ein Mensch keinen Namen hat. Dann ist er oder sie ein Niemand und es will doch wirklich keiner ein Niemand sein. Normalerweise ist es doch üblich bei der Geburtsurkunde einen Namen zu vergeben, vor allem in Südamerika ist es doch üblich, dass die Kinder meist 2 Vornamen haben, oder irre ich mich?
Die Geschichte ist ja nun auch schon. wie ich sehe 3 Jahre her. Dann hoffe ich mal, dass das kleine Wesen mittlerweile einen Namen hat.
VG Nils
Solche Geschichten stimmen einen nachdenklich. Ab und zu – gerade in der besinnlichen Weihnachtszeit – tut das auch ganz gut. Grüße aus Sterzing südtirol
Schreibe einen Kommentar