Die alba­ni­schen Alpen wer­den auf der mon­te­ne­gri­ni­schen Sei­te die „ver­fluch­ten Ber­ge“ genannt. Viel­leicht liegt es an den schrof­fen Fel­sen, die aus den Buchen­wäl­dern und blu­men­be­wach­se­nen Almen in den Him­mel empor­sto­ßen. In jedem Fal­le sind die Men­schen wohl etwas thea­tra­lisch… 😉

Valbo­na war für mich eine Über­ra­schung. Ich hat­te einen klei­nen Ort erwar­tet, viel­leicht mit einem klei­nen Mini­markt, und einem Café, wo die Män­ner abhän­gen. Doch als wir mit dem VW-Bus zum zwei­ten Mal das tro­cke­ne Fluß­bett über­quert hat­ten, wur­de klar, dass wir bereits vor­bei­ge­ru­ckelt waren… Die­se drei Höfe, die alle paar hun­dert Meter am Hang ste­hen sind also Valbo­na. Ein ein­sa­mes Schild weist uns den Weg zu einem „Hotel Fami­li­ar“… (Am nächs­ten Tag ent­de­cke ich noch drei Höfe, die teil­wei­se auch Über­nach­tun­gen und Essen anbie­ten, immer kor­rekt blei­ben).

Zeit­rei­se.

Die Natur, die Pan­ora­men, Stra­ßen und Pfa­de, die mit Lat­ten­zäu­nen umgrenz­ten Höfe. Die aus Natur­stei­nen und Holz gebau­ten Häu­ser und Scheu­nen, gackern­de Hüh­ner flat­tern her­um, glück­li­che Schwei­ne grun­zen. Am Abend wer­den eine hand­voll glo­cken­läu­ten­de Zie­gen und Kühe in die Stäl­le getrie­ben. Die Men­schen, freund­lich, auch wenn man kein Wort ver­steht. Das Essen, ein­fach aber sät­ti­gend und gut. Die Satel­li­ten­schüs­sel.

So war es viel­leicht in den Alpen, vor hun­dert Jah­ren. Ohne die Satel­li­ten­schüs­sel.

Die meis­ten der weni­gen Tou­ris­ten blei­ben eine Nacht, um sich dann auf eine Tages­wan­de­rung in einen ande­ren Ort, Theth, zu machen. Das ist wohl sehr schön, aber da ich weder Lust hat­te, mein Gepäck durch die Ber­ge zu schlep­pen noch einen Trä­ger zu bezah­len, und auch kei­ne Kar­te hat­te, blieb ich ein­fach drei Näch­te bei den net­ten Men­schen.

Und wan­der­te ein­mal mit einer Grup­pe, die ich unter­wegs traf nen Berg hin­auf:

Am nächs­ten Tag wan­der­te ich in die ande­re Rich­tung das Tal ent­lang und ent­deck­te ver­las­se­ne Höfe, die seit den Unru­hen Ende der 90er Jah­re nicht mehr bewirt­schaf­tet wer­den.

Zur Auf­mun­te­rung noch­mal eines mei­ner hun­dert­tau­sen­den Pan­ora­men:

Danach gab’s erst­mal ein gutes Tira­na (ist eigent­lich nicht so beson­ders, lei­der).

Noch viel mehr süße Blü­mel­ein, gei­le Ber­ge und lus­ti­ges Getier gibt’s hier.

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  1. Avatar von Bernd
    Bernd

    Also dass Tira­na Bier nicht schmeckt kann ich nicht bestä­ti­gen. Nach einem anstren­gen­den Wan­der­tag (wir waren die­ses Jahr eine Woche Wan­dern in Mon­te­ne­gro und den nord­al­ba­ni­schen Alpen) kommt Tira­na Bier sehr gut. Die­se Gegend ist wie aus der Zeit gefal­len, sehr exo­tisch mit wirk­lich net­ten Men­schen. Die Bil­der sind toll. Vie­len Dank dafür.

    Grü­ße Bernd

    1. Avatar von Johannes Klaus

      Hi Bernd! Jetzt weiß ich das lei­der auch nicht mehr so genau, wie das schmeck­te 🙂 Aber nach einem lan­gen Wan­der­tag wür­de mir wohl auch alles ganz gut schme­cken 😉

  2. Avatar von klys

    hey ralf,
    freut mich sehr, dass ich dich ein wenig inspi­rie­re, wäh­rend ihr in deutsch­land tran­spi­riert…
    mei­ne mei­nung zu dem rtw-ticket oder über­land­rei­sen-dilem­ma ist wahr­schein­lich offen­sicht­lich! ich den­ke, dass bei­des sei­ne guten sei­ten hat – und es kommt auf dich an, wie du die zeit gestal­ten willst. aber da dich dies hier inter­es­siert, wür­de ich wet­ten, dass die über­land­ge­schich­te dir mehr brin­gen wird. flü­ge unter­wegs zu buchen wird auch auf mich zukom­men, und ist meist kei­ner­lei pro­blem. doch du bist im kopf frei, und musst nicht stän­dig ter­mi­ne ver­schie­ben, umbu­chen etc.
    ich habe kei­nen fes­ten zeit­rah­men, zurück kom­me ich, wenn das geld alle ist, oder ich kei­ne lust mehr habe! Ein wun­der­voll ent­spann­tes gefühl.
    wün­sche dir alles gute beim träu­men und pla­nen, und ste­he ger­ne für fra­gen zu ver­fü­gung!

    1. Avatar von Ralf
      Ralf

      Ja RTW-Tickets haben sicher Vor­tei­le, z.B. ein garan­tier­tes Wei­ter­flug­ti­cket (für Län­der die sowas ver­lan­gen, ziem­lich vie­le lei­der) und eine rela­tiv fes­te Kos­ten­kal­ku­la­ti­on im Vorraus. Und es kommt natür­lich dem teu­to­ni­schen Pla­nungs­drang ent­ge­gen… 😉
      Die Nach­tei­le wie­gen aller­dings schwer. Am Schwers­ten: Der Ver­lust von Spon­ta­ni­tät (»ich muss in 2 Wochen dort­hin um den Flug nach XY zu krie­gen oder »ach wie gern blie­be ich hier noch nen Monat, kann aber lei­der nich«). Da der gan­ze Sinn er sol­chen Rei­se eigent­lich das Aus­le­ben von »Frei­heit« ist (zumin­dest ist das für mich neben »Neu­gier auf die Welt« der größ­te Moti­va­tor) — ist es eigent­lich Quatsch sich in so ein Kor­sett zu zwän­gen. Auch müs­sen RTW-Tickets nicht immer zwin­gend güns­ti­ger sein als selbst buchen, vor allem wenn man viel Über­land macht und war­tet bis güns­ti­ge Flü­ge da sind…

      Hmm jetz hab ich das alles erkannt – jetzt muss ich nur noch mei­nen teu­to­ni­schen Pla­nungs­zwang able­gen und mich ein­fach mal auf ein Risi­ko ein­las­sen. Naja ein paar Mona­te hab ich eh noch Zeit.…

    2. Avatar von klys

      Abso­lut mei­ne Mei­nung. Und eins kann ich dir sagen: es ist weder gut mög­lich noch nötig, im vor­hin­ein zu pla­nen. Mei­ne kon­kre­te Rou­te hat sich schon in die­sen zwei Mona­ten sehr oft geän­dert, und das war immer gut so.
      Wel­che Plät­ze man als inter­es­sant erlebt, und wel­che nicht, ist nicht abzu­se­hen. War­um sich ein­engen las­sen?
      Aus­ser­dem: die klei­nen Her­aus­for­de­run­gen (Wie kom­me ich in ein land ohne Wei­ter­rei­se­nach­weis, etc.) lösen sich vor Ort doch manch­mal ganz anders und uner­war­tet ein­fach als vor­ge­stellt. Da wür­de ich mir kei­ne Sor­gen machen.

    3. Avatar von Ralf
      Ralf

      Ja sowas hab ich mir schon gedacht. Bin mal gespannt zu lesen wie’s bei dir klappt bei dei­nem wei­te­ren Weg Rich­tung Osten. Gutes Gelin­gen.

  3. Avatar von Ralf
    Ralf

    Hi woll­te nur ein­fach mal schrei­ben wie gelun­gen ich dei­ne Sei­te fin­de! Bin über dei­nen Post im Forum von http://www.weltreise-info dar­auf auf­merk­sam gewor­den. Ich will auch bald eine län­ge­re Rei­se machen und fin­de Blogs wie den Dei­nen sehr inspi­rie­rend und moti­vie­rend. Was ich vor allem toll fin­de ist dei­ne Art zu Rei­sen: Über­land – gemäch­lich – mit dei­nem eige­nen Tem­po – grad so wie du Lust hast. So lang­sam dass du echt Zeit hast die Län­der und Leu­te wahr­zu­neh­men. Das ist für mich die wah­re Art zu Rei­sen. REISEN im eigent­li­chen Sin­ne. Woll­te mir eigent­lich ein RTW Ticket neh­men aber jetz über­le­ge ich ernst­haft es auch Über­land zu pro­bie­ren, ohne Ter­min­druck… Bin mal gespannt wie du das syri­sche Visums­pro­blem löst.…

    Wei­ter so – freue mich auf die kom­men­den Berich­te!

    Ach ja, noch eine Fra­ge: Hast du einen fes­ten Zeit­rah­men, wie z.B. 12 Mona­te, oder reist du ein­fach so lan­ge du Lust (oder Geld) hast?

    P.S. Bil­der sind toll, vor allem von den Ber­gen und im letz­ten Bei­trag vom See: Die Pan­ora­men vom See sahen teil­wei­se aus wie gewis­se Sze­nen in Herr der Rin­ge (die Gefäh­ren glaub‹ ich…)

  4. Avatar von Stefan

    Suuper, bin über­rascht wie schön die Alpen in dem Alba­ni­en sind und das sag ich als Schwei­zer.
    Wir gehen in 40 Tagen um die Welt aller­dings mit Flie­ger und als ers­tes Rich­tung Wes­ten. Aber auch wir sind irgend­wann in Asi­en, also bis dann:-)
    Ich ver­link dich mal auf mei­ner Sei­te wenns dich nicht stört

    1. Avatar von klys

      fein, fein, eine schö­ne sei­te habt ihr. link wird gesetzt! viel spaß bei den vor­be­rei­tun­gen…

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