Ich bin gut drauf!

Es liegt Schnee und knie­tief ver­sinke ich in dem wei­ßen Zeug, das der rhein­hes­si­sche Win­ter mir so oft ver­sagt. Die Luft wird dünn und zwingt mich zu Pau­sen. Für mich, der auf N.N. einen Mara­thon deut­lich unter 3 h läuft, ein völ­lig unge­wohnte Erfah­rung. Der schwere Ruck­sack drückt unan­ge­nehm auf den Schul­tern und scheu­ert an der Hüfte. Ich bin hung­rig und obwohl ich heute schon sechs Stun­den Berge hin­auf mar­schiere, weiß ich, dass ich mein Nacht­la­ger erst nach etwa wei­te­ren acht Stun­den errei­chen werde, wenn ich schnell bin, wenn ich nicht abstürze.

Doch selbst der kalte Wind kann mir das Grin­sen nicht aus dem Gesicht wischen. Atem­los genieße ich es zu lei­den. Das Leben ist schön und so ist Kirgistan.

Zen­tral­asien ist eine wun­der­bare Gegend für Men­schen mit Inter­esse an frem­den Kul­tu­ren, mit Liebe zur Natur und Hang zur Selbstkasteiung…Menschen wie mich.

Zen­tral­asien ist eine Schatz­truhe für Rei­sende und Kir­gi­stan, zwi­schen China im Nord­os­ten, Kasach­stan im Nor­den, Tadschi­ki­stan im Süd­wes­ten und Usbe­ki­stan im Nord­wes­ten, ihre Perle.

Ich bin hier um zu wan­dern. Meist zu Fuß, einige Male hoch zu Ross.

Wochen­lang brennt die Sonne bei 40° C in den Tälern, friere ich bei 0°C und Eis­re­gen in den Höhen, Schlafe in mei­nem Zelt und manch­mal als Gast in Jur­ten. Trinke das klare Was­ser der Bäche und das rau­chig bit­te­ren Kumys der Hir­ten. Ich lebe von gefrier­ge­trock­ne­ter Trek­king-Nah­rung, Nüs­sen, von Brot und fri­scher But­ter. Fleisch ist sel­ten und meist so alt, dass es sauer schmeckt.

Das Land selbst ist so viel­ge­stal­tig und schön, dass ich hier nicht mehr weg möchte.

Meine erste Tour führt mich von Osh ins Pamir, ein Rei­se­be­richt in Bildern:

Der Jay­maa Bazaar ist einer der größ­ten und far­ben­frohs­ten Märkte in ganz Zen­tral­asien und ein guter Ort um die letz­ten drin­gen benö­tig­ten Dinge ein­zu­kau­fen. Da ich den Tag über ohne grö­ßere Pau­sen wan­dere, stärke ich mich mit­tags nur mit einer Hand voll Nüs­sen und getrock­ne­ter Früchte.

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Der Basar in Osh ist, nach dem ver­wir­ren­der­weise „Osh Bazaar“ genann­ten Basar in Bish­kek, der zweit­größte des Landes.

Ich schlen­dere ein wenig durch Osh, esse mich noch ein­mal rich­tig an Shash­lik satt, zer­lege den Ben­zin­ko­cher und „tanke“ Sprit. In mei­nem Homestay lasse ich alle über­flüs­sige Aus­rüs­tung zurück.

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Oben: Moschee. Rechts: Ein Liter Ben­zin reicht mir für mehr als drei Wochen. Unten: Marsch­rutka, in den meis­ten Ex-Sowjet­re­pu­bli­ken das Nah­ver­kehrs­mit­tel der Wahl

Mit einer gemie­ten Marsch­rutka fahre ich andern­tags Rich­tung Kojo Kelen. Die Hitze ist nur schwer erträg­lich und der rus­si­sche Fah­rer hält mehr als ein­mal an, um den durs­ti­gen Mer­ce­des Bus mit fri­schem Kühl­was­ser zu ver­sor­gen. Über Schot­ter­pis­ten geht es einige Stun­den durch ödes Land, bis wir an einem klei­nen Stau­see ras­ten um den Motor küh­len zu lassen.

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Oben: Kir­gi­sen wer­den zwar nicht im Sat­tel gebo­ren, Rei­ten ler­nen sie aber meis­tens in den ers­ten vier Lebensjahren.

Mit­tags errei­chen wir das Dorf Kojo Kelen. Die Erde, aus der die ein­fa­chen Hüt­ten vie­ler Bewoh­ner hier gebaut sind, ist tief­rot und zeu­gen von Armut. Ich schlage mein Zelt auf einer klei­nen Wiese auf und ver­staue ‑auf loka­len Rat hin- meine Lebens­mit­tel gut, denn nachts kämen die Wölfe aus den umlie­gen­den Bergen.

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Oben: Far­ben­spiel der Natur. Rechts: Stein­bock­köpfe kenn­zeich­nen einen spi­ri­tu­el­len Ort. Unten: Der Win­ter hier in den Ber­gen ist rau, Heu muss für das Vieh gela­gert werden.

Die Natur hier ist wirk­lich atem­be­rau­bend schön, meh­rere Stun­den wan­dere ich durch blü­hende Berg­wie­sen und genieße die Stille. Mich begeis­tert das Far­ben­spiel der nahen Berge im sin­ken­den Son­nen­stand und gerne würde ich noch tage­lang blei­ben um mich satt zu sehen.

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Wer würde hier nicht gerne eine Zeit lang ver­wei­len. Unten: der Autor neben dem Schä­del eines Marco-Polo Scha­fes. Eigent­lich streng geschützt wer­den die Tiere in den Ber­gen lei­der immer noch bejagt.

Als die Däm­me­rung fällt, bereite ich mir ein kar­ges Mahl auf dem fau­chen­den Ben­zin­ko­cher und falle – nach­dem ich erfolg­los mit dem Tele nach Wöl­fen Aus­schau gehal­ten habe –  bald in einen tie­fen Schlaf. Dann, am nächs­ten Mor­gen, bre­che ich sehr früh auf. Ich will ein Jai­loo, einer der Som­mer­wei­den, errei­chen und von dort an Tag 3 den Jip­tik Pass zu überschreiten.

Erst geht der Weg noch freund­lich bergan und ich schwitze in der gro­ßen Hitze. Unter­wegs begeg­nen mir freund­li­che Men­schen, ich bin ein Kuriosum.

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Oben und Rechts: Frauen bei der Feld und Haus­ar­beit. Unten: Die Kin­der sind auch hier neugierig.

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Oben: Idyll. Rechts: Wilde Orchi­deen ste­hen am Bach­lauf. Unten: Fahr­zeuge sind hier sel­ten und das Pferd oder der Esel Fort­be­we­gungs­mit­tel der Wahl.

Nach eini­gen Stun­den wird der Weg immer stei­ler und ich frage mich ob ich nicht hätte mehr Gepäck in Osh zurück­las­sen sol­len. Dann wird es plötz­lich stark win­dig, der Him­mel zieht sich in Minu­ten völ­lig zu und es beginnt zu reg­nen. Auf einer expo­nier­ten Berg­kuppe ducke ich mich im Eis­re­gen zwi­schen die Fel­sen und esse ein paar Hand voll Nüsse und Tro­cken­obst. Auch wenn der Regen nur kurz anhält sind die kom­men­den Stun­den, in denen ich mich müde und tdurch­nässt durch hohe, nasse Vege­ta­tion zum Jai­loo durch­kämpfe, kein Vergnügen.

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Über 3000 Metern kühlt es deut­lich ab und Nach­mit­tags reg­net es prak­tisch immer. Doch auch hier ste­hen ganze Wie­sen in vol­ler Blüte.

Ich bin müde und nehme gerne das Ange­bot der Hir­ten an, in ihrer Jurte zu schla­fen. Das Abend­essen ist spär­lich und wie immer, wenn ich schnell auf über 3000 m auf­steige, habe ich Kopf­schmer­zen und leide unter Schlaf­lo­sig­keit. Was wäre das Rei­sen ohne die denk­wür­di­gen klei­nen Unannehmlichkeiten.

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Die Hir­ten ver­brin­gen die Som­mer auf den Jai­loos, den Som­mer­wei­den im Gebirge. Dort hüten sie meist Schafe, die oft nicht ihre eige­nen sind, son­dern wohl­ha­ben­de­ren Fami­lien gehö­ren. Die zahl­rei­chen Wölfe schmä­lern das ohne­hin schon geringe Einkommen.

Heute ist der längste Tag. Das ist nicht geschla­fen habe ist ein denk­bar schlech­ter Ein­stieg und meine Eupho­rie ist gering, als ich mit stei­fen Glie­dern in der mor­gend­li­chen Kälte starte.Doch schon kurze Zeit spä­ter wärmt mich hier im Hoch­ge­birge die Sonne und die Land­schaft zieht mich in ihren Bann. Über Stun­den geht wei­ter berg­auf, über Hoch­wie­sen, auf denen etwa hun­dert halb­wilde Yaks wei­den, die mich mehr als ein­mal bei ihren gegen­sei­ti­gen Ver­fol­gungs­jag­den im Lie­bes­rausch fast über den Hau­fen ren­nen. Wäre ich hier Erst­be­ge­her, ich würde diese Gegend Yaki­stan nennen.

Ich raste auf einer Wiese voll blü­hen­der Berg­as­tern, ein gro­ßes Geröll­feld erstreckt sich vor mir. Es sind noch etwa zwei Stun­den bis zum Jip­tik Pass, auf fast 4200 m und ich muss mich beei­len, will ich mein Nacht­la­ger auf der ande­ren Seite noch vor Ein­bruch der Dun­kel­heit errei­chen. Ich neh­men einen Schluck des star­ken kir­gi­si­schen Cognacs, den ich für worst-case Sze­na­rien ein­ge­packt hatte und mache mich auf den lan­gen, beschwer­li­chen Weg.

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Berg­welt mit Yaks, mehr fällt mir dazu nicht ein, reicht aber glaube ich auch.

Es ist eine elende Schin­de­rei aber ich genieße es. Über aus­ge­dehnte Geröll­fel­der geht es bergan. Der erste Schnee wird sicht­bar und dann steht auf 4000 m die Que­rung einer tief ver­schnei­ten Berg­flanke auf dem Programm.

Als Tra­di­tio­na­list habe ich lange Jahre Wan­der­stö­cke ver­ach­tet. Ich gebe unum­wun­den zu, nun bin ich sehr dank­bar dafür, die ein­ge­packt zu haben. Der Schnee ist so tief, dass ich mit dem schwe­ren Ruck­sack bis zum Knie, manch­mal sogar bis zur Hüfte ein­sinke. Alle 50 m muss ich pau­sie­ren um meine Sau­er­stoff­schuld aus­zu­glei­chen. Ich bin so durs­tig, ich esse Schnee, alle zehn Schritte eine Hand voll.

Als ich um die Mit­tags­zeit end­lich den Pass errei­che und in der Ferne die wei­ßen Gip­fel der Sie­ben­tau­sen­der des Pamir sehe, bricht Eupho­rie aus.

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Geröll­fel­der und schnee­be­deckte Hänge. Der Blick auf den Pamir vom Jip­tik Pass aus (Unten) ist schwer erarbeitet.

Mehr rut­schend als klet­ternd steige ich nach kur­zer Rast auf dem Pass ab. Die Nord­seite liegt schon kom­plett im Berg­schat­ten und ist emp­find­lich kühl.Durch Wie­sen aus wil­den Zwie­beln wan­dere ich mei­nem Ziel ent­ge­gen, einige Flüsse müs­sen gequert wer­den und lei­der gelingt das nicht immer tro­cke­nen Fußes. Mehr als ein­mal steige ich bar­fuß mit dem schwe­ren Ruck­sack in das viel­leicht 4°C kalte Was­ser. Zwi­schen grü­nen, sanft geschwun­ge­nen Hügeln folge ich einem kla­ren Flüss­chen, hoffe bei jeder Bie­gung end­lich die Jur­ten zu sehen, nahe denen ich heute nach cam­pie­ren will. Und dann end­lich, nach ins­ge­samt 12 Stun­den errei­che ich bei ein­bre­chen­der Däm­me­rung den Rast­platz. Im Wind­schat­ten der Jurte koche ich, umringt von neu­gie­ri­gen Kin­dern und deren Eltern, mein Abend­essen. Es wird immer käl­ter, der Wind nimmt zu, lang­sam wird es wirk­lich unge­müt­lich. Wei­ter im Süden färbt sich der Pamir in den Feu­er­schein der unter­ge­hen­den Sonne und ich ziehe mich in mein Zelt zurück.

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Eine raue und doch schöne Gegend. Unten: Son­nen­un­ter­gang über dem Pamir.

Der nächste Mor­gen ist kalt und stark win­dig. Der Nebel scheint nur wenige Meter über dem Boden zu schwe­ben. Mit Sturm­haube und dich ein­ge­packt folge ich einige Stun­den dem Fluss­lauf und errei­che am spä­ten Vor­mit­tag eine pri­mi­tive Berg­ar­bei­ter­sied­lung. Kohle, die dicht an der Ober­flä­che liegt, wird hier mit ein­fa­chen Mit­tel abge­baut. Die Behau­sun­gen der Arbei­ter sind ärm­lich und wir­ken ziem­lich trost­los, Melancholie.

Ich errei­che gegen Mit­tag den Ort Sary Mog­hol auf 3000 m. Müde und durch­ge­fro­ren stärke ich mich in einem Guest­house des CBT und ruhe mich einige Stun­den lang aus. In etwa 25 km Ent­fer­nung sind die Aus­läu­fer des Pamir zu sehen, das Ziel ist nahe. Die­ses Jahr bin ich der erste Tou­rist, der den Jip­tik Pass began­gen hat. Der Koor­di­na­tor des CBT in Sary Moghul möchte viele Infor­ma­tio­nen: liegt am Pass noch Schnee, ist der Weg noch begeh­bar, wie lange habe ich gebraucht..und ich nutze die sel­tene Gele­gen­heit von einem gut Eng­lisch spre­chen­den Kir­gi­sen mehr über sein Land zu erfah­ren. Doch ich habe noch einen lan­gen Weg vor mir und so bre­che ich am Nach­mit­tag gen Süden auf.

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Oben: Nebel nur wenige Meter über dem Boden. Rechts: Straße in Sary Mog­hol, der Pamir im Hin­ter­grund. Unten: Ein­fa­che Behau­sun­gen der Bergarbeitersiedlung.

Über die ros­tige Kari­ka­tur einer Brü­cke geht es über einen rei­ßen­den Fluss, vor mir lie­gen 20 km weite, offene Steppe bis zum Pamir. Die offen­sicht­li­che Karg­heit fas­zi­niert mich, ent­puppt sie sich doch bei genaue­rem Hin­se­hen als ein Bio­top der Fülle. Üppige Blu­men blü­hen gelb und rot und Stein­ad­ler krei­sen über mei­nem Kopf. Hin und wie­der hört man die schril­len Warn­pfiffe der Mur­mel­tiere, die sich durch ihre hel­lere Fär­bung deut­lich von denen des euro­päi­schen Alpen­raums unter­schei­den. Die Sonne scheint, es ist ange­nehm warm, vor mir liegt der Pamir und ich habe offen­sicht­li­che Mühe, die Kamera aus der Hand zu legen.

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oben: Blick auf den Pamir, rechts: Marco-Polo Schaf Gehörn, unten: die Steppe blüht

Nach etwa 25 Kilo­me­tern errei­che ich mei­nen letz­ten Lager­platz die­ser Tour. An den Tulpar Seen, die wie flüs­si­ges Glas auf 3400 m zwi­schen sanft geschwun­ge­nen Hügeln, gegen­über schnee­be­deck­ter Berge lie­gen. Dichte schwarze Wol­ken ver­hei­ßen nichts Gutes, doch ich schaffe es im letz­ten Moment mein Zelt fer­tig auf­zu­stel­len und mich in Sicher­heit zu brin­gen, bevor eine Stunde lang hef­ti­ger Eis­re­gen auf die Ebene nie­der­geht. Die Zeit reicht für nicht mehr als einen klei­nen Aus­flug in die nähere Umge­bung, Hir­ten trei­ben auf Pfer­den die Schafe ins Gat­ter, auch hier gibt es viele Wölfe. Dann wird es schnell dun­kel und emp­find­lich kalt. Zusam­men­ge­kau­ert zwi­schen Gras­hü­geln wärme ich mich am Ben­zin­ko­cher und bereite mir ein spar­ta­ni­sches Mahl. Gerne hätte ich noch den nahezu per­fek­ten Ster­nen­him­mel pho­to­gra­phiert, doch mir ist ein­fach zu kalt und ich bin müde.

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Um die Tulpar Seen

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oben: der Pik Lenin hüllt sich in dichte Wol­ken und ist kaum zu sehen, sein nied­ri­ge­rer Nach­bar­gip­fel jedoch schon. rechts: Alm­ab­trieb Kyr­gyz-Style. unten: tra­di­tio­nel­les Jur­ten­dach von innen, das Jur­ten­kreuz fin­det sich auch auf der kir­gi­si­schen Fahne

 

Es ist der letzte Tag die­ser Tour. Bei Son­nen­schein und ange­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren steige ich wei­ter auf. Ich sitze im T‑Shirt auf 3800 m  auf einer Blu­men­wiese und pick­ni­cke mit Aus­sicht auf den wol­ken­ver­han­ge­nen Pik Lenin, den mit 7134 m zweit­höchs­ten Gip­fel des Pamir.Ein per­fek­ter Tag. Nur ein­mal wird die Stille kurz durch­bro­chen, als einer der Hir­ten eine Herde Yaks ins Hoch­ge­birge treibt. Sonst habe ich diese phan­tas­ti­sche Berg­welt ganz für mich.

Mir gegen­über, auf der ande­ren Seite einer tie­fen Schlucht, liegt das Basis­la­ger für Expe­di­tio­nen auf den Lenin. Ich bin noch zu früh hier, die Sai­son star­tet in frü­hes­tens zwei Wochen und so ste­hen die gel­ben Zelte noch ver­waist. Mit etwas Geduld gelingt es mir Bil­der der scheuen Mur­mel­tiere zu schie­ßen, die sich bei Gefahr sofort in ihre tie­fen Erd­baue zurückziehen.

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oben: im Hin­ter­grund in Wol­ken der Lenin Pik, rechts: auch hier oben blüht das Leben, unten: Bergpanorama

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oben: Berg­as­tern und schnee­be­deckte Berge, rechts: die Tulpar Seen sind trotz des Viehs sehr klar, unten: Mur­mel­tier mit Geduld und gro­ßer Brennweite

Ich habe den Tag frei in einer der schöns­ten Berg­land­schaf­ten die ich auf mei­nen Rei­sen gese­hen habe. Ich wan­dere, beob­achte die Tiere der Berg­welt, werde Zeuge einer Yak-Geburt.….die Zeit ver­rinnt im Flug und viel zu schnell wird es wie­der Abend. Als ich am nächs­ten Mor­gen Abschied nehme, bin ich zwar trau­rig, diese gran­dio­ses Gegend zu ver­las­sen, gleich­zei­tig freue ich mich aber auf meine wei­tere Reise durch Kir­gi­stan, weiß ich doch, wie schön das Land auch an ande­rer Stelle ist.

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oben: das kir­gi­si­sche Arbeits­tier schlecht­hin, die Rei­ter­tra­di­tion ist hier in Zen­tral­asien noch erhal­ten geblie­ben, rechts: Yak, unten: kir­gi­si­sche Jurte

 

 

 

 

Cate­go­riesKir­gi­si­stan
  1. Cornelius Daniel - corny - says:

    Hallo Till,
    Deine Rei­se­be­richte lese ich gerne. Es sind Geschich­ten, die teil­weise phan­ta­sie­voll geschrie­ben sind. Einige Dei­ner Rei­sen sind jedoch gefähr­lich. Passe auf Dein jun­ges Leben auf! Ich grüsse Dich aus „good old Mainz“!
    Yabo­nah Cor­ne­lius – corny -

  2. Pingback:Essentiallins 2: Travel Essentials Summer 2018 | the lins

  3. WANDA says:

    Hallo Till,
    super schön und fes­selnd dein Rei­se­be­richt. Beim Lesen konnte ich gut deine Freude an dem Land und den Men­schen spüren.Du bist ein guter Erzähler,der mir gleich dass Gefühl gab dabei zu sein.
    Deine Bil­der dazu mach­ten die Reise noch perfekt.
    Wei­ter so und noch viel Neu­gierde und Spass beim Erkun­den frem­der Kulturen.

  4. Jessie says:

    Oh tolle Bilder :)
    Die­ses Jahr star­tet mein Fern­wan­der­trip und ich werde irgend­wann auch durch Kir­gi­stan zu Fuß unter­wegs sein.

    Daher inter­es­sie­ren mich die genaue Route und eben­falls Infos wie es bzgl Essen / Trin­ken kau­fen ist. Wie ver­hält sich das mit zel­ten? Ist es über­all erlaubt?

  5. Beein­dru­ckend, Till. Wie lange bist du ins­ge­samt unter­wegs gewe­sen? Und wie viele Kilo­me­ter bist du gewan­dert? Kann man unter­wegs Essen kau­fen oder hast du das meiste getra­gen? Ich würde gerne mehr über die prak­ti­sche Umset­zung erfahren.

    1. Till says:

      Die Tour hat ins­ge­samt 6 Tage gedau­ert. Die gesamte Kilo­me­ter­zahl kenne ich nicht, ich war aber täg­lich zwi­schen 8 und 12 h unter­wegs, ohne große Pau­sen zu machen.
      Ver­pflegt habe ich mich kom­plett selbst, wobei ich hier nur emp­feh­len kann, das Gepäck so leicht wie mög­lich zu hal­ten (ich trug 25 kg, das war viel zu viel).
      Ver­pfle­gungs­mög­lich­kei­ten sind, abge­se­hen von Sary Moghul, nicht beson­ders gut. Tro­cke­nes Brot und fri­sche But­ter bei den Hir­ten auf ihren Jai­loos. Was­ser kann man trin­ken, man sollte nur dar­auf ach­ten, dass auch in gro­ßen Höhen z.T. Vieh gehal­ten wird, also Was­ser bes­ser ober­halb neh­men oder Abko­chen (Certisil/Mikropur hatte ich auch dabei) In Osh auf dem Basar las­sen sich prima getrock­nete Früchte und Nüsse als Weg­zeh­rung kaufen.
      Zum Kochen am bes­ten Ben­zin­ko­cher mit­neh­men, ich bin mit 1 L Ben­zin einen gan­zen Monat lang aus­ge­kom­men. In den Tälern ist es im Som­mer sehr heiß (bis über 40°C) wäh­rend man in der Höhe durch­aus Schnee haben kann und es Nachts bis unter den Gefrier­punkt sinkt. Ich habe auch hef­tigs­ten! Regen erlebt. Auch wenn ich eigent­lich kein Freund bin von Wan­der­stö­cken, waren die sicher eine mei­ner bes­ten Inves­ti­tio­nen für die Kir­gi­stan Reise. Häu­fig ist das Gelände weg­los, sehr steil mit Geröll oder manch­mal Schnee. Ich war der erste Rei­sende, der Ende Juli über den Jip­tik Pass gekom­men war, nur 2 Wochen vor­her war der noch nicht pas­sier­bar. Achja, über­flüs­si­gen Proviant/Equipment kann man in Osh in den Guest­häu­sern zurücklassen.

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