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Sind Dir Asien, Afrika und Lateinamerika zu weit weg? Asien, Afrika, Lateinamerika und vieles mehr kannst Du jetzt bis Oktober als Wochenendausflug auf der Expo 2015 in Mailand anschauen.
Warum die Expo besuchen?
Du liebst Reisen? Ferne Länder waren seit der Expo 2000 in Hannover nicht mehr so nah, wie jetzt in Mailand.
Auf der Expo versucht jedes der 145 teilnehmenden Länd sich von seiner besten Seite zu zeigen. Die Länder-Pavillons beziehen sich stark auf die Kultur eines jeden Landes und es gibt landestypische Gerichte.
Die Expo ist großartig für uns Reisefreunde
Gerade wenn Du schon viele Länder gesehen hast, ist die Expo eine schöne Erinnerungshilfe:
- • Mit dem BBQ Geruch von gleich 6 riesigen US Food-Trucks, wirst Du sofort zurück versetzt nach San Francisco.
- • Vor dem nepalesischen Tempel, stehst Du wie in Kathmandu vor dem Erdbeben.
- • Der malaysische Pavillon bringt Dich mitten in den Regenwald von Borneo – nur die Orang Utans fehlen.
Statt Orang Utans gibt es übrigens jede Menge andere Zweibeiner: die Expo ist wirklich SEHR beliebt. Das wirkt sich leider auf die Wartezeiten vor den Pavillons aus.
Nepal-Pavillon auf der Expo 2015
145 Pavillons und ein bisschen Kritik
Die Länder-Pavillons unterscheiden sich stark in Größe und Aufmachung. Die karibischen Staaten teilen sich gemeinsam einen Raum, während Brasilien und Malaysia gleich einen Regenwald simulieren. Und Gastgeber Italien hat ein megalomanisches Monstrum hingestellt.
Das offizielle Motto der Weltausstellung ist »Feeding the Planet, Energy for Life«. Daran haben sich viele Länder stark bis sehr stark gehalten und einige Länder fast gar nicht. Turkmenistan und China, ich schaue Euch an.
Es geht bei dem Thema also um Nachhaltigkeit, Energie, Ernährungssicherung und die Zukunft vom Essen:
- • Der Iran stellt Energie-Konzepte vor.
- • Im Oman geht es ganz pragmatisch um Wasser.
- • Israel brüstet sich mit seinen Innovationen im Nahrungssektor.
- • Präsident Obama im US-Pavillon spricht über alles Mögliche, außer Monsanto.
Kleinere Länder gruppieren sich nach Ernährungs-Themen, z.B. die Reis-Länder, die Wüstengebiete oder sogar die Kaffee-Länder.
Natürlich ist das mit dem Leitmotiv alles nur Show und die Darstellung auf der Expo mit Glas- und Metallpalästen ist geradezu zynisch. Besonders deutlich wird der Jahrmarkt der Eitelkeiten in den Firmen-Pavillons wie Nestlé oder New Holland Agriculture.
An arme Menschen, die hungern müssen wirst Du auf der Expo sicher nicht denken. Erst recht nicht, wenn Du erfährst, wie teuer der Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate war.
Die Expo ist halt Show und Effekthascherei und das war sie schon immer, angefangen beim Eiffelturm bei einer der ersten Weltausstellungen.
Äthiopien, Heimatland des Kaffees auf der Expo
Mein Highlight: Insekten als Future Food
Es gibt natürlich auch auf der Expo Erkenntnisse für die Nahrungsicherung der Zukunft, aber man muss sie schon suchen, z.B. im »Future Food Pavillon«.
Ich meine nicht den kitschigen »Supermarkt der Zukunft«. Hier gibt es Zukunft aus den 60ern, mit albernen Roboterarmen und Star Trek Bildschirmen.
Neben dem sinnlosen Supermarkt, in einem nahezu unbeachteten Gebäude, neben Spielzeug wie einem 3D-Nudelprinter steht eine große Idee: Dosen mit eingemachten Insekten und Trockeninsekten in der Tüte, made in Thailand.
Dazu musst Du wissen, dass Insekten eine viel nachhaltigere Proteinquelle sind, als Tier- und Pflanzenprodukte. Wir alle müssten statt Soja und Fleisch mehr Mehlwürmer und Heuschrecken essen.
Wenn Du schon mal in Thailand oder Mexiko warst, hast Du wahrscheinlich eh schon Insekten probiert. In diesen Ländern werden Insekten ganz normal gegessen.
Das zeigt auch, dass unser Ekel vor Insekten antrainiert ist und wir uns an Mehlwurmwurst gewöhnen können, wenn wir nur wollen. Und mal ehrlich: auf der Pizza, im Chili oder als Bratling merken wir eh keinen Unterschied.
Außerdem geht’s ja nicht um Esskultur oder Ästhetik. Die Grönland-Wikinger sind angeblich untergegangen, weil sie wegen einem kulturellen Tabu keinen Fisch essen wollten. So viel zur Esskultur…
Manche Early Adopter haben übrigens jetzt schon eine Insektenfarm auf dem Balkon. Mehr Infos zum Thema Edible Bugs und Tiny Farms bei Wikipedia und Openbugfarm.
Eingemachte Insekten, von Grashüpfern bis Würmern
Pavillon-Highlights
Es ist vollkommen unmöglich alle Pavillons an einem Tag zu sehen. Selbst in 2 Tagen schaffst Du das nicht. Mein Kumpel Roland hat’s versucht. Es ist auch nicht wichtig, ob Sonntag oder Montag, die Besuchermassen sind unter der Woche nur ca. 10% geringer.
Such Dir am besten ein paar Länder aus, die Dich interessieren. Und dann passe Deine Route nach Gefühl an. Die Wartezeiten vor den Pavillons können sehr lang werden, 1 Stunde und länger.
Ein paar Pavillon-Highlights ohne große Warteschlangen waren für uns:
- • Brasilien
Ein Netz gespannt über dem Urwald - • Russland
Spiegel-Pavillon trifft Frankensteins Labor - • Vino d’Italia
1.300 italienische Weine zum Probieren mit Automatik-Selbst-Bedienung - • Oman
Opulentes Wüstenschloss mit Wasserfall - • USA
Vertikale Farmen, und der Pavillon mit der besten Aussicht auf andere Länder, v.a. Russland 😉 - • Äthiopien
Traditionelle Kaffeezeremonie, Schultertanz und Injeera mit Wat
Eine positive Ausnahme bei der nervigen Warterei ist die Schweiz. Du kannst Dir Deinen Timeslot vorher online reservieren, ganz ohne Wartezeiten. Der Pavillon der Schweiz ist auch sehr sehenswert mit einem einzigartigen Konzept zum Nachdenken.
Auch bei Allitalia und Etihad gibt es Online Zeitfenster. Hoffentlich gibt’s Online-Timeslots ab der nächsten Expo in jedem Pavillon…
Kasachstan: schöner Pavillon heißt lange Schlange
Lange Anstehen, lohnt sich das?
Lange Warteschlangen bedeuten nicht unbedingt, dass der Pavillon sich lohnt. Ganz im Gegenteil, gerade bei Multimedia-Shows gibt es immer Wartezeiten.
Für uns waren Multimedia-Shows die weniger interessanten Pavillons, es sind halt nur »bessere Kinosäale«. Videos schaue ich mir lieber auf Youtube an 😉
Ein paar der besten Pavillons mit langen Warteschlangen (ca. 1 Stunde) sind:
- • Kasachstan
- • Japan
- • Südkorea
- • Malaysia
- • Italien
- • Vereinigte Arabische Emirate
Wir waren 12 Stunden auf der Expo und konnten nur 2 Pavillons mit Schlange sehen, Malaysia und Israel.
Mein Kumpel Roland ist deswegen am nächsten Morgen spontan einfach nochmal zur Expo. Die ersten 3 Tipps sind von ihm.
Die letzten 2 Tipps sind von einem italienischen Polizisten, der mit uns nach Dienstschluss ein Bierle getrunken hat. Er hat in seinen 3 Wochen auf der Expo alle Pavillons sehen können.
Russland Pavillon oder Dr.Frankenstein’s Labor?
Essen auf der Expo 2015
Wie beim Reisen ist das Wichtigste auf der Expo das Essen und damit meine ich nicht das Expo-Motto. Restaurants und Essensstände bestimmen das Bild der Expo und viele Pavillons bieten eigene landestypische Spezialitäten an:
- • in den Nahost-Pavillons gibt es Falaffel und Hummus
- • in Thailand gibt es grünes Curry und Chiang Bier
- • in Vietnam kannst Du Pho Bo oder Bun Bo Hue bestellen
- • in Äthiopien und Eritrea gibt es Injeera mit Wat
- • die USA rücken gleich mit 6 riesigen BBQ Food-Trucks an
- • Experimentierlustige freuen sich über z.B. Krokodil-Burger
Italien ist Ausrichter der Expo und lässt sich was Gaumenfreuden angeht nicht lumpen. im Bereich Eataly gibt es Spezialitätenrestaurants aus ALLEN Teilen Italiens, sicher 2 Duzend davon.
Im Vino d’Italia Pavillon gibt es außerdem 1.300 italienische Weine zum Testen mit einem genialen Automatik-Selbstbedienungs-System, ähnlich wie in der Münchner Stammbar.
Vino d’Italia, das Letzte was Weinliebhaber von der Expo sehen 😉
Spartipps beim Essen
So schön die Essens-Vielfalt auf der Expo auch ist, die gesalzenen Preise laden leider gar nicht zum Schlemmen ein. Eine Bratwurst oder Currywurst im deutschen Pavillon kostet z.B. 5,50 Euro, ne Brez’n 2,00 Euro und das sind noch die günstigeren Gerichte in den Pavillons.
Wenn Du einfach nur schnell was Günstiges hinter die Kiemen brauchst, schau zum zentral gelegenen Future Food Pavillon. Hier gibt es italienische Pizza, Kaffee-Spezialitäten, italienisches Eis und in dem kleinen Convenience-Store sogar Bier und andere Getränke.
Ansonsten bietet der Supermarkt der Zukunft alles außer Zukunft, z.B. ne kleine Bäckerei und Obst. Es ist ein echter Coop-Supermarkt mit Verkauf.
Im gesamten Bereich Essen der Zukunft entspricht das Preisniveau Gott sei Dank der italienischen Gegenwart und die nehmen sogar altmodische Euros 😉
zum Beispiel:
- • 5,00 EUR Pizza
- • 1,30 EUR Capuccino
- • 1,00 EUR Bier oder Cola
Abends legt nebenan ein Hipster DJ mit Holzfällerbart auf. So kann man den Tag bei nem 1 Euro Bier gut ausklingen lassen.
Kostenlose Wasserstellen zum Auffüllen, gibt es überall auf der Expo, sogar wahlweise mit Kohlensäure. Nimm ne große Flasche mit, es ist heiß.
Ausgerechnet Weissrussland präsentiert sich ökologisch-modern
Essens-Empfehlung: Äthiopisch
Bitte vergiss nicht, Du hast nur 3 Mahlzeiten pro Expo-Tag. Jedes Mal wenn Du eine günstige Pizza isst, verschwendest Du eine davon!
Wenn Du nicht in einer Weltstadt lebst, kommt es nicht jeden Tag vor, dass Du so viel exotisches Essen probieren kannst. Schau Dir das umfangreiche Angebot an und versuch mal was Neues.
Es gibt neben teuren Hauptmahlzeiten auch immer wieder nette Sachen für zwischendurch, z.B. einen Chai Milchtee in Bangladesch (1 EUR) oder einen Trinkjoghurt in Palästina (1 EUR).
Besonders nahe legen möchte ich Dir äthiopisches/eriträisches Essen. Das ist einmalig auf der Welt. Grundlage der äthiopischen Küche ist der Sauerteig Injeera und dazu gibt es verschiedene Curries (Wat).
Im äthiopischen Pavillon im Kaffee-Bereich der Expo gibt es einen Teller Injeera mit verschiedenen Wat für 14 Euro. Besser Du gehst bis ganz nach hinten in den Wüstengebiet-Bereich. Dort bekommst Du im Eritrea Pavillon einen fast identischen Teller für 8 Euro.
Wie gut ist äthiopisches Essen?
Ich versuche seit 2 Jahren mindestens einmal im Monat äthiopisch zu essen. Ich besuche sogar im August zum ersten Mal Äthiopien – vor allem wegen dem super guten Essen 😉
Injeera und Wat im eriträischen Pavillon
Events auf der Expo 2015
Neben den Pavillons und dem Essen lebt die Expo auch von den Events. Rund um die Uhr gibt es Tänze, Musik, eine Wassershow und sogar Workshops und Kochkurse. Bei unserem Besuch, war außerdem Nationalfeiertag von Mali mit ausgelassener Stimmung im Mali-Pavillon.
Du wirst an einem Expo-Tag zufällig in solche Events hineinlaufen. Wenn Du lieber planen willst, dann schau auf die Expo Seiten Everyday Events und Event Schedule.
Das Online Programm ist leider sehr unübersichtlich. Besser aufbereitet ist das Event-Programms auf der Expo selbst an den Info-Terminals auf dem ganzen Gelände.
Ich habe mir in den Arsch gebissen, dass wir den Auftritt der »Som Tam Percussion«-Gruppe vor dem Thai Pavillon verpasst haben. Wenn Du schon mal einen Thai Som Tam Papaya Salat gegessen hast, lachst Du Dich schlapp über dieses Foto.
Ein besonderes Event auf der Expo 2015 ist der Auftritt des Cirque du Soleil, jeden Abend im Freilufttheater. Tickets für den Premium-Zirkus gibt es schon ab 25 Euro. Das ist viel günstiger als in anderen Locations, wie z.B. Las Vegas oder New York.
Iranisches Flair in Südeuropa
Praktische Expo Infos
Die Expo 2015 geht noch bis zum 31. Oktober 2015 und hat täglich von 10:00 Uhr bis Mitternacht geöffnet.
Anreise
- • MeinFernbus und andere Buslinien fahren nach Mailand, siehe fromAtoB.de*., z.B.:
19 Euro: Zürich, Genf
25 Euro: München, Innsbruck, Freiburg
29 Euro: Stuttgart
33 Euro: Frankfurt - • Die Bahn hat ihr Europa Spezial Italien ab 29 Euro, die SBB fährt ab 20 Euro von Zürich und die ÖBB ab 29 Euro von Wien (Sitzplatz im Nachtzug).
- • Milan Bergamo ist ein Billigflieger Airport, Flüge ab Deutschland gibt es mit Ryanair schon für unter 25 Euro von z.B. Düsseldorf, Köln, Frankfurt Hahn, Bremen.
Einfach mal bei Skyscanner schauen*. - • Die Metro in Mailand zur Expo Station Rho Fiera kostet 2,50 Euro. Achtung: ein Metro Tagesticket Innenraum gilt nicht für die Expo.
Expo Tickets
- • Buche die Eintrittskarte vorher online und spare 5 Euro gegenüber dem Ticketpreis vor Ort
(34 Euro statt 39 Euro) - • Für 2 Tage in Folge, gibt es einen Rabatt
(57 Euro statt 68 Euro) - • Für 3 Tage gibt es keinen Rabatt mehr
- • ab 19:00 Uhr kostet das Ticket nur noch 5 Euro
- • Der Season-Pass, eine Flat-Rate bis zum Ende der Expo kostet 115 Euro
- • Vorher Buchen: Cirque du Soleil und Schweizer Pavillon
Praktisches
- • Mailand selbst ist viel schöner als sein Ruf, gute Mailand Tipps bei Inka @blickgewinkelt.de.
- • Es wird heiß, vergiss nicht die Sonnencreme und eine große Flasche Wasser.
- • Dorm-Betten in Mailand gibt es ab ca. 15 Euro (Hostelbookers*)
- • Hotelzimmer in Mailand gibt es ab ca. 40 Euro (Budgetplaces *, Agoda*)
*Affiliate-Links: ich bekomme eine Provision, ohne dass es Dich mehr kostet
Netz über dem Regenwald von Brasilien
Fazit Expo 2015
Als mein Kumpel Roland meinte, er fährt zur Expo und hat noch 2 Plätze frei, waren wir fast nicht mitgekommen. Das wäre ein Fehler gewesen. Danke Roland 😉
Sowieso, Italien ist immer eine Reise wert! Keine Stunde hinterm Brenner in einem kleinen Örtchen beim Mittagessen vor einer Bar, waren wir schon wieder Hals über Kopf verliebt in dieses Land.
Ich finde die Expo 2015 in Mailand übrigens schöner als die Expo 2000 in Hannover. Ist aber auch schon ne Weile her.
Die nächsten Weltausstellungen sind die Expo 2017 in Kasachstan und Expo 2020 in Dubai, also wieder weiter weg.
Lass Dir die Expo in Mailand nicht entgehen. Du hast noch bis Oktober Zeit.
Warst Du schon auf der Expo in Mailand? Kennst Du noch mehr Tipps?
Antworten
[…] schreibt über 40 Grad im Schatten in Griechenland. Juli hat bei Amsterdam in Kunst übernachtet. Florian erzählt von den Highlights der Expo und von essbaren Insekten. Und Julia schreibt darüber, wie sie über […]
Hi, das mit den Insekten habe ich gerade gestern in einem Radio-Beitrag gehört. Echt spannend und es scheint sich ja auch wirklich was zu tun. Gibt diese Knabbertierchen ja schon bei uns online zu kaufen und sogar ein richtiges Insektenkochbuch:
Dann muss ich wohl auch mal über meinen Schatten springen und das Futute-Food selber probieren 🙂
Viele Grüße! SashCoole Sache mit dem Kochbuch. Ich hoffe unsere Enkel lachen einmal über unsere Berührungsängste mit Insekten. 😉
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