Ich mach was mir gefällt: Das ist sie, die Essenz meiner Reise. Meine neue Arbeits- (und Lebens-) Philosophie, sozusagen. Ist das nicht etwas egozentrisch, Herr Klaus? Ich glaube nicht: Ein Plädoyer für ein selbstbestimmtes Leben.
1. Zeit (nicht) verschwenden
Ich kenne das Büro. Es kann nett, ja sogar spaßig sein. Je nachdem. Aber oft war es für mich dies: eine enorme Verschwendung meiner Lebenszeit. Am Büro an sich liegt es natürlich nicht, es ist völlig unschuldig! Aber die Gruppendynamiken eines Teams führen zumeist dazu, dass man eben nicht sagen darf: „Oh, es ist nichts zu tun, ich geh jetzt, bis dann!“ Nein, das ist nicht okay, und deswegen bleibt man sitzen und wird eine Koryphäe im großen Feld der Arbeitssimulanten. Bekommt Rückenprobleme. Und geht pünktlich und latent unzufrieden in den Feierabend.
Ich will nur noch meine Zeit verschwenden, wenn ich Lust drauf hab. Und dann richtig.
2. Verantwortung übernehmen
Ich habe ein Bedürfnis nach Sicherheit. Doch eins glaube ich: es gibt wenige Orte auf der Erde, wo man weniger Angst haben müsste vor den Unbilden des Schicksals als in Deutschland. Trotzdem wächst das Sicherheitsbedürfnis ständig an; egal ob ich – objektiv – gut behütet bin, subjektiv scheint es immer zu wenig. Also: Risiko vermeiden. Wenn ich in einem festen Arbeitsverhältnis stehe, gebe ich die Verantwortung ab und bekomme jeden Monat mein Gehalt. Feine Sache.
Doch wer entscheiden will, über sich und seine Zeit, muss Verantwortung übernehmen. Ich will selbst bestimmen, wann ich arbeite und wann ich andere Dinge tue. Wie ich mein Leben gestalte, und nicht nur die wenige Zeit, die übrigbleibt, wenn ich abends nach Hause komme, zu oft müde und genervt.
Ich warte nicht darauf, dass mich der Staat durchfüttert, und liege derweil auf der faulen Haut. Aber es ist gut zu wissen, dass ich ihn im Rücken habe, und er mich sogar bei meinen Vorhaben unterstützt.
3. Was Spaß macht, wird besser
Spaßgesellschaft. Ein tolles Wort. Was ist denn so schlecht daran? Wenn mehr Menschen Spaß hätten, würden nicht so viele mit einer gequälten Fresse durchs Leben stapfen. Wenn man Freude an einer Sache hat, wird sie fast automatisch besser. Und gute Arbeit bringt Erfolg.
Nun: Ich bin nicht (nur) ein Träumer. Ich weiß, dass ich viele Dinge machen muss, die keinen Spaß machen. Bürokratie besiegen, Akquise starten, vieles andere. Aber es ist trotzdem etwas anderes, wenn ich Unangenehmes für ein Ziel erbringe, was mich antreibt. Eine Sache, hinter der ich stehe, die ich selbst forme. Und ich weiß: Wenn man diese Dinge erstmal angeht, sind sie nur halb so schlimm.
Ich mag es zu arbeiten, auch viel, vor allem wenn ich meine Vorstellungen umsetzen kann.
4. Mehr Zeit für das, was wichtig ist
Zeit. Wie habe ich sie genossen im letzten Jahr. Selbstbestimmte Zeit, freie Zeit, Zeit mit Freunden, Zeit allein. Zeit um was zu schaffen, Zeit um den Kopf klarzubekommen, oder um anderen zu helfen. Für Dinge die zählen, langfristig. Und auch, um sie gepflegt zu verplempern.
Zeit ist mein Luxusgut, und mir viel wert. Mehr als ein Auto, oder anderer Krams. Sogar mehr als Reisen.
Mein Lebensinhalt ist nicht mein Job. Er ist nur eine Facette, eine Wichtige allerdings.
5. Alles wird gut
Beim Reisen habe ich eine tiefgreifende Erfahrung gehabt: Irgendwie läuft’s schon. Und meistens gut. Darauf vertraue ich – auch zurück in der Heimat. Und bisher kann ich mich nicht beklagen. Mein Privileg: Ich muss gerade nur auf mich selbst achtgeben. So wie auf der Reise. Eine Chance, die ich nicht vorbeigehen lassen will. Ich darf Scheitern.
Deswegen mach ich mich jetzt selbstständig, und tue nur das, was mich interessiert.
Zumindest so lange, wie ich‘s mir leisten kann. 🙂





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