Seit Jahren hatte ich mit glühenden Augen Berichte über Angkor verschlungen. Die Ruinenstadt, die nach ihrem Niedergang von Dschungel überwuchert wurde, zog mich magisch an.
Von den viertausend Inseln im Süden von Laos fuhr ich über 20 Stunden bis in den Westen Kambodschas. Siam Raep liegt direkt vor den Toren Angkors. Der Stadt ist deutlich anzumerken, wie rasant sie in den letzten zwei Jahrzehnten gewachsen ist, seit zu Beginn der 90er-Jahre die Demokratisierung der kambodschanischen Gesellschaft eingesetzt hat. Wenn ich die gewaltigen Hauptverkehrsadern verließ und mich mit dem Fahrrad auf eine Erkundungsfahrt in die kleinen Gassen treiben ließ, landete ich schnell in Vierteln, die fast ländlich anmuten. Wasserbüffel kreuzten meinen Weg. Der Kontrast zwischen den herrschaftlichen Hotelanlagen und den ärmlichen Behausungen, die nur einen Steinwurf entfernt liegen, erschlug mich glatt. Das Nachtleben stieß mich ab. Die Pub Street kam mir wie eine Miniaturausgabe der Kaosan Road vor. Bei meinem Besuch bekam ich so lange Kokain und Frauen von zwielichtigen, schmierigen Gestalten angeboten, bis ich angeekelt das Weite suchte.
Längst ist Angkor wieder eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Südostasiens. Der Tourismus boomt so sehr, dass den Ruinen der erneute Verfall droht; sie sind dem Ansturm nicht mehr gewachsen.
Mich beeindruckte von Anfang an die Freundlichkeit der meisten Kambodschaner. Ich hatte vermutet, dass ich nach dem Frieden von Laos mit dem Land fremdeln würde. Zwar bestätigte sich, was ich gehört hatte: Das Leben war tatsächlich hektischerer; aber die pulsierende Kraft des Lebens zog mich unerwartet stark an. Während ich im Kontakt mit Laoten oft das Gefühl hatte, erst das Eis brechen zu müssen, um wirklich in Kontakt zu treten, so erschienen mir die Khmer offener und direkter. Ständig blieb ich stehen, unterhielt mich mit Moto- und Tuk-Tuk-Fahrern, mit Händlern, Soldaten und behinderten Menschen, die von Minen verstümmelt worden waren. Viele erzählten erstaunlich offen vom Krieg und ihrem Schicksal. Die Großeltern-Generation war während der Schreckensherrschaft der Roten Khmer in einem bestialischen Genozid dezimiert worden. Wer auch nur im Verdacht stand, ein Intellektueller zu sein, war seines Lebens nicht mehr sicher. Mit Gewalt siedelte Pol Pot die Bevölkerung wieder aufs Land und träumte von einer kommunistischen Bauerngesellschaft. Nicht mal die Roten Khmer selbst waren im Strudel von Misstrauen und Denunziation vor den Schergen aus ihren eigenen Reihen sicher. Pol Pot hatte das denkbar grausamste Regime geschaffen. Noch heute ist das dunkle Kapitel nicht aufgearbeitet. Der aktuelle Premierminister ist früherer Offizier der Roten Khmer und alte Seilschaften haben noch immer Bestand. Die beachtlichen Einnahmen die Angkor einbringt gehen größtenteils an eine private Firma. Trotzdem schien mir die Hoffnung vieler junger Menschen auf eine bessere Zukunft groß. Selten habe ich eine dynamischere Jugend erlebt – trotz lähmender Korruption und himmelsschreiender Ungerechtigkeiten. Die jungen Khmer blicken nach vorne und sind extrem offen für Einflüsse von außen.
Wer sich auf die Standardtour begibt und sich nur einen Tag Zeit nimmt, um die Tempel in einem Rundumschlag zu besuchen, dem entgeht fast zwangsläufig viel von dem Zauber, der von den Bauwerken ausgeht. Der wird immer noch staunend vor den gigantischen Tempeln stehen, aber es wird schwierig, inmitten von Menschenmassen, Geschnatter und Blitzlichtgewitter ein Gefühl von Mystik zu empfinden. Am Abend mag man dann in einer Bar sitzen und der Meinung sein, für die nächsten zehn Jahre genug Tempel gesehen zu haben. Die 1000 Bilder verschwinden in der Schublade. Nur ein weiterer Strich auf der Bucket List.
Als ich am zweiten Abend loszog, um den Sonnenuntergang zu betrachten, wusste ich endgültig, was ich nicht wollte. Der Tempel, den alle Touristen ansteuern, liegt auf einer Anhöhe. Einige nutzen den Service, auf einem Elefanten nach oben getragen zu werden. Von oben hat man einen wunderbaren Blick auf den Dschungel und die Tempelanlage von Angkor Wat. Man bekommt einen guten Eindruck von den immensen Dimensionen. Alles wäre wunderbar, stünde man nicht in einer Menschentraube. Unter diesen Umständen kommt kaum Atmosphäre auf. Ich hatte mir hingegen eine existentielle Erfahrung erhofft und nahm mir daher alle Zeit, die Erhabenheit der Kulisse auf mich wirken zu lassen. Ich buchte ein Ticket, das mir innerhalb einer Woche drei Tage Eintritt verschaffte.
Ich begann die Tempel in meinem ganz eigenen Rhythmus zu erkunden. Es gelang mir immer wieder, den Massen zu entgehen, die die Tempel wie die Lemminge besichtigten, indem ich die Tempel in anderer Reihenfolge erkundete. Ich fand günstige Momente, in denen ich die Tempel fast alleine erkunden konnte.
Wenn mir doch eine Gruppe in die Quere kam, die mit großen Bussen einfallen, wartete ich geduldig ab, bis sie weitergezogen war und ich mich wieder in die Atmosphäre versenken und sie tief in mich einzusaugen konnte.
Ich kehrte zum Hotel zurück, wenn ich genug in mich aufgesogen hatte und ließ die Impressionen lange auf mich wirken und zog erst dann wieder los, wenn das Feuer in mir loderte. Die Wahl einsamer Streifzüge an der Seite eines freundlich-zurückhaltenden Fahrers, der geduldig vor den Tempeln wartete, war Gold wert.
Beim letzten Besuch habe ich die Ruinen mit dem Fahrrad erkundet. Diese Erfahrung erschien mir die individuellste Möglichkeit, die Ruinenstadt zu erleben. Auf diese Weise erschließt sich einem die wahre Größe am eindrucksvollsten.
Mich berauschten schon die Fahrten auf dem Rücksitz meines Fahrers: wir fuhren gemächlich durch die Dschungellandschaften und weitläufigen Tempelanlagen; dabei lauschte ich den Klängen des Soundtracks von Into the wild – Musik, die mich tief im Inneren berührte. Die Zeilen die Eddie Vedder in society vortrug, schienen wie für mich geschrieben worden zu sein:
“It’s a mystery to me
We have a greed with which we have agreed
You think you have to want more than you need
Until you have it all you won’t be freeWhen you want more than you have
You think you need
And when you think more than you want
Your thoughts begin to bleedI think I need to find a bigger place
›Cause when you have more than you think
You need more spaceSociety, you’re a crazy breed
I hope you’re not lonely without me”
Angkor war vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Zentrum des Khmer-Königreichs Kambuja. Als das Khmer-Reich durch Landgewinne in fortwährenden Kriegen mit Cham, Thai und Vietnamesen seine größte Ausdehnung erreichte, umfasste es neben Kambodscha Teile der modernen Staaten Thailand, Vietnam, Laos und Myanmar. Das mächtige Imperium erstreckte sich über ein Drittel des südostasiatischen Festlandes. Schriftlichen Aufzeichnungen haben nicht überdauert. Einzig die detaillierten Berichte chinesischer Diplomaten, Händler und Reisender und die Steinreliefs geben Zeugnis über das Leben in der Stadt.
Angkor liegt in einer Ebene nördlich des Tonle-Sap, einem See im Westen Kambodschas. Eine ganz wesentliche Voraussetzung für die blühende Hochkultur Angkors war der Bau eines ausgeklügelten und weitverzweigten Bewässerungssystems. Das Wetter in der Region hängt vom Sommermonsun ab. Der meiste Regen fällt zwischen Juni und November. Entsprechend kurz ist die Wachstumsperiode für die Pflanzen. Dazu kommen erhebliche jährliche Schwankungen. Manchmal bleibt der Monsun ganz aus. So sind Missernten durch Dürren oder Überschwemmungen die Regel. Die Lösung bestand in gigantischen Wasserspeichern, um den Regen in feuchten Jahren zu speichern und in trockenen wieder abzugeben.
Bei drohenden Überschwemmungen konnte man das Wasser schnell in den Tonle-See ablaufen lassen. Diese Anlage ist ein Meisterwerk der Ingenieurkunst und bis heute sind nicht alle Geheimnisse ihrer Funktionsweise gelüftet. Der Tonle-See, der in der Trockenzeit dem Mekong zufließt, kehrt unter den Wassermassen des Monsunregens seine Richtung um und die Fläche des Sees vergrößert sich immens. Es entstehen Überschwemmungsebenen – ideale Voraussetzungen für den Anbau von Reis. Der gewaltige Fischbestand im See stellt zudem eine wichtige Proteinquelle dar. Diese Faktoren boten die Voraussetzung für die Khmer, intensiven Reisanbau zu betreiben und damit die die Grundlage für ihre Hochkultur zu schaffen. Nur mit mehreren Reisernten konnte solch ein großes Volk ernährt und Überschüsse erzielt werden. Handel blühte auf, der den Bau der Tempelanlagen finanzierte.
Ich war vom ersten Moment an gebannt von Angkor. Beim Streifzug durch die Tempel ergriff mich tiefe Andacht. Ich war wie geblendet von der außergewöhnlichen Architektur. Auf eine merkwürdige Weise fühlte ich mich, als würde ich heim kommen. Ich empfand Demut vor der Schöpfungskraft der Erbauer. Sie hatten sich über Jahrhunderte mit immer gewaltigeren Tempeln, Bewässerungsanlagen und Palästen gegenseitig übertrumpft. Trotz aller Bewunderung, sollte man sich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es am Ende Sklaven und einfache Bauern waren, die sich zu Tode schufteten, um die Visionen der Mächtigen wahr werden zu lassen.
Angkor Wat ist rein von den Dimensionen das eindrücklichste Bauwerk. Schon der erste Blick aus der Ferne sprengt jegliche Vorstellungskraft, egal wie oft man Bilder oder Videos gesehen hat. Die Spitzen der Tempel ragen lockend über die Umfassung der Außenmauer. Der Tempelkomplex liegt da wie eine Insel – umschlossen von einem gewaltigen Wassergraben. Er scheint übermächtig und uneinnehmbar.
Gebannt lief ich auf einem 300 m langen Damm über den mächtigen Wassergraben. Er symbolisierte den Ur-Ozean und diente zugleich als Wasserreservoir. Die Außenmauer ist mit lebhaften Reliefs bedeckt, die ganze Mythenzyklen von Kriegszügen, Ritualen und Alltagsleben der Khmer am Königshof und auf den Märkten darstellen.




Unwillkürlich fragte ich mich, wie es möglich war, solche monumentalen Anlagen zu errichten. Was hatte die Herrscher zu solchen Visionen inspiriert? Doch das wäre, als wollte man die griechische Antike ohne die Kenntnis ihrer Mythen und philosophischen Texte verstehen.
Nach einigen hundert Metern gelangte ich zum zentralen Komplex. Ich betrat fünf konzentrische und rechtwinklige Höfe mit Türmen in Form von Lotosblüten, die Brahma, den Schöpfergott symbolisieren.
Von hier aus gelangt man ins Zentrum der Anlage, dem Allerheiligsten.
Im Zentrum steht der mit 65 Metern höchste Turm.
Darin befindet sich das Hauptheiligtum für den Gott Vishnus – den Erhalter der Welt. Der Turm symbolisiert den Berg Meru aus der Hindumythologie, den Mittelpunkt des Universums. Er ist ein Abbild des Kailash in Westtibet.
Die Tempelanlage ist gespickt mit Darstellungen, die in den Stein gemeißelt sind.
Unweit von Angkor Wat befindet sich das Areal von Angkor Thom (die große Stadt). Mit diesem Machtzentrum hatte Angkor seine größte Ausdehnung erreicht. Im Großraum Angkor sollen etwa 750 000 Menschen gelebt haben – eine für die damalige Zeit unvorstellbare Zahl! Noch eindrücklicher als die Einwohnerzahl war die gigantische Ausdehnung der Stadt. Man gelangt über gewaltige Tore hinein, die einst für Elephanten gedacht waren.
Das interessanteste Bauwerk von Angkor Thom ist das Hauptheiligtum – der Bayon.
Es besteht aus gewaltigen Skulptur-Türmen, die auf allen vier Seiten mit dem Antlitz Buddhas geschmückt sind. Man vermutet, dass die Gesichter gleichzeitig den Herrscher Jayavaram VII. darstellen. Die Könige des Khmer-Reiches betrachteten sich als irdische Inkarnation der Götter. Es ist erstaunlich, welch lebendige Ausdruckskraft in diesen aus massiven Steinblöcken zusammengefügten Gesichtern liegt. Mir schien die Mimik der Gesichter tiefe Güte, Anmut und Weisheit auszustrahlen.
Besonders zur Zeit des Sonnenuntergangs kam ich regelmäßig hierher. Die meisten Touristen strömten zum Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang; am Bayon wurde es angenehm ruhig. Im schwindenden Licht war die Majestät des Bauwerks am eindrücklichsten. Die Gesichter schienen in der goldenen Abendsonne zu lächeln. Dann verwandelten sie sich in Schemen. Im Dämmerlicht verwischten sich Vergangenheit und Gegenwart.
Die ältesten Tempel im Stadtgebiet von Siam Raep ist die Roulos-Gruppe, die weit außerhalb des archäologischen Parks liegt und von deutlich weniger Touristen besucht wird:
Besonders faszinierend fand ich die Anlage von Bantey Srei, die sich ebenfalls einige Kilometer abseits der Hauptheiligtümer befindet. Sie wurde der Legende nach von einem Brahmanen in Auftrag gegeben – als Priester und Gelehrter Angehöriger der höchsten indischen Kaste. Er war der Guru eines Herrschers von Angkor. Die Tempel sind mit lebendigen Darstellungen aus der Mahabharata geschmückt, einem der Epen in den Veden, den Ursprungstexten, auf denen der Hinduismus basiert. Mythologische Bilder mit Tempeltänzerinnen, Göttern und Dämonen schmücken die Tempel genauso wie Alltagsszenen.




Shivas Reittier Nandi:
Erst später wurden die Heiligtümer Angkors in buddhistische Wats (Klöster) umgewandelt.
Dabei vermischten sich hinduistische und buddhistische Elemente mit den früher vorherrschenden von Geistern und Dämonen.
Meine Lieblingstempel waren Ta Prohm und Preah Khan. Im Gegensatz zu den meisten anderen Tempeln lässt man hier zu, dass Baumriesen auf den Mauern und Tempeln wachsen. Das erweckt den Eindruck, als erobere sich der Dschungel die Tempel zurück, und vermittelt ein Gefühl davon, wie Angkor gewirkt haben muss, als es nach seinem Niedergang vollständig vom Dschungel überwuchert war. Gerade das grüne Labyrinth des Dschungels trägt erheblich zur mystischen Atmosphäre bei, einer Aura vergangener Zeiten und einer vergangenen Welt. Die Natur zeigt deutlich, wie schnell sie sich nach dem Niedergang einer Hochkultur zurückholt, was ihr der Mensch in Jahrhunderten abgerungen hat.
Ich meinte zu erahnen, wie sich Henri Mouhot gefühlt hatte, als er 1860 auf diese unglaublichen Bauwerke inmitten des Dschungels stieß. Sein Bericht machte Angkor in Europa bekannt. Angkor war jedoch nie in Vergessenheit geraten. Die Khmer wussten auch nach dem Niedergang um die Existenz der alten Tempel. Angkor Wat wurde durchgängig verehrt, das Umland von Reisbauern und Fischern bewohnt.
Immer wieder ließ ich mich in einsamen Nischen nieder und genoss die wundervolle Atmosphäre für einige Stunden: Ich lauschte den Klängen des umgebenden Dschungels; ich war umgeben von mächtigen Bäumen, Tempeln und Mauern, fühlte mich erfüllt und glücklich. Ich spürte, wie sich tiefer innerer Frieden in meinem Herzen ausbreitete. Ich gab mich diesem Gefühl voll hin.
Ich liebte es, durch die dunklen Räume zu schleichen, jeden Winkel zu erkunden, dem Schattenspiel zu folgen und dann wieder im gleißenden Licht der Sonne zu stehen und auf den Dschungel zu blicken; wann immer ich die Tempel durchstreifte, empfand ich kindliches Staunen und Ehrfurcht; Das Gefühl von Zeitlosigkeit und Frieden war vollkommen. Die Größe der Herrscher Angkors war lange vergangen; aber sie haben etwas geschaffen, was uns noch heute tief im Inneren berührt und uns daran erinnert, welche Schöpferkraft wir in uns tragen. Die Frage ist nur, wie wir sie einsetzen: zum Wohl oder zum Verderb der Menschheit.
Der Verfall der Bauwerke, die noch heute solche Andacht auslösen können, war einer der eindrücklichsten Erfahrungshorizonte für mich: Weltreiche gelangen zu Größe, Macht und Ruhm. Sie entwickeln außergewöhnliche Kultur. Doch diese Konzentration an Macht war nur möglich, weil sie auf dem Rücken vieler Menschen ausgebildet wurde, die viel Verachtung, Unterordnung und Leid kannten. Irgendwann ist jedes Großreich durch seine Dekadenz zugrunde gegangen. Auch die Gesellschaft von Angkor war kollabiert. Es war wohl eine ganze Reihe von Faktoren, die zum schleichenden Untergang des Khmer-Reiches geführt hatten. Schon lange waren die Bäume an den steilen Hängen der nahen Kulen-Berge im Norden der Stadt vollständig abgeholzt worden. Erosion führte zu Überschwemmungen; Sedimente setzten sich in den Bewässerungskanälen fest. Es kam zu einem Klimawandel. Sowohl die Dürren als auch die Überschwemmungen wurden immer verheerender. Es gelang nicht mehr, das Wassersystem an diese Extreme anzupassen. Das Khmer-Reich stellte sich neu auf und verlagerte seinen Schwerpunkt von der Landwirtschaft in den Ebenen von Angkor auf den Seehandel mit Indien, China und der islamischen Welt von Pnom Penh aus, bis die Vietnamesen die Khmer überflügelten. Schließlich konnte man dem Druck der Thai aus dem Westen und den Vietnamesen aus dem Osten nichts mehr entgegensetzen.
Vielleicht liegen diese Wellenbewegungen in der Natur der Schöpfung: Geburt, Aufstieg, Größe, Übermaß und Niedergang. Weltreiche sind entstanden und wieder vergangen. Doch niemals zuvor besaß die Menschheit solch zerstörerischen Waffen und einen solch (selbst)destruktiven Lebensstil. So stellt sich mir die Frage, ob wir als ganze Spezies vor dem Untergang stehen, ob sich die Natur überhaupt noch von unserem drohenden Kollaps erholen kann oder ob wir nicht doch einen Weg finden, aus den wiederkehrenden Fehlern der Geschichte zu lernen und eine weitere Stufe in der Evolution zu erklimmen, und zu einem Gleichgewicht finden, das uns auch in Zukunft Existenz ermöglich.













































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