Berbera – welch ein Name! Man schmeckt geradezu die exotischen Gewürze auf der Zunge, um die die Händler feilschen und sieht die Piraten das erbeutete spanische Gold entladen, hört die Möwen um die Reste des Fangs streiten und Kolonialherren bei einem Gin Tonic über den Sonnenuntergang über dem indischen Ozean sinnieren.
Um ehrlich zu sein, das war einmal. Berbera ist heute ein staubiges Städtchen am Meer, was nur durch seine dekorativ verfallenden kleinen kolonialen Gebäude an eine glorreiche Vergangenheit erinnert. Im Hafen liegen riesige halbversunkene Schiffe, rostende Denkmäler, wie für die Kulisse eines Hollywood-Filmsets. Das Leben spielt sich in kleinen, aus Holz und Müll gebauten Hütten am Straßenrand ab, wo Tee, Orangen und Khat verkauft wird. Postapokalyptisch sieht das Land aus, wenn man nach Osten in Richtung der Strände läuft, ein paar Kamele liegen müde auf der von Müll und Ruinen verzierten Erde.
Doch der Strand ist schön und das Meer herrlich warm; ein waghalsiger Unternehmer hat sogar begonnen ein Resort zu bauen – leider wurde er offensichtlich von einer Militärkaserne inspiriert.

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