Surfen ist für alle da

Onkel Greg sagt: Der bes­te Sur­fer ist der, der am meis­ten Spaß hat.


 

 

Wir sit­zen auf einem Motor­boot. Es fährt so schnell, dass es so laut ist, dass man sich nicht unter­hal­ten kann. Dabei reden die ande­ren sonst eigent­lich immer ziem­lich viel. Wir sind Sani, Lea und ich, die schon seit eini­ger Zeit gemein­sam Nica­ra­gu­as West­küs­te rauf- und run­ter­sur­fen. Wir sit­zen zu dritt auf dem Boot, mit dem fast glei­chen Surfsuite und mit acht ande­ren Sur­fern. Die defi­ni­tiv alle bes­ser eng­lisch und bes­ser sur­fen kön­nen als wir.

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Wir füh­len uns wie die klei­nen Cou­si­nen in die­sem Wolf­pack. Zu Besuch beim gro­ßen Onkel und den Cou­sins. Wir wer­den mehr­mals täg­lich bekocht und danach ins Boot gela­den, das die Cou­sins dann mit uns drin ins Was­ser las­sen. Auf dem Surf­board wer­den wir bera­ten und assis­tiert, beim Wel­len rei­ten foto­gra­fiert und beju­belt und anschlie­ßend mit einem küh­len Drink emp­fan­gen.

0.a.Boat

Abends nach unse­rem gro­ßen Fami­li­en­di­ner spie­len wir ger­ne ein Spiel mit ame­ri­ka­ni­schen Slang­wör­tern, von denen wir die Hälf­te nicht ver­ste­hen. Doch unse­re Cou­sins haben einen Hei­den­spaß dabei, sie uns zu erklä­ren. Der Spaß beruht aber wohl nicht im Erklä­ren, son­dern in der Vul­ga­ri­tät der Wör­ter. Cou­sins eben. Wir spie­len Bil­lard und hau­en uns brü­der­lich, wenn einer gewinnt. An der Wand hän­gen ein­ge­rahm­te Bil­der von Wel­len wie Fami­li­en­mit­glie­der. Onkel Greg kann von jeder den Cha­rak­ter beschrei­ben. Wir sind wie eine gro­ße Fami­lie und wir füh­len uns hier ein­fach nur wohl. Onkel Greg will ein­fach nur, dass alle eine gute Zeit haben. Und die haben wir.

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Das Boot hüpft ordent­lich über die Wel­len, die Haa­re wehen im star­ken Fahrt­wind und immer wie­der spritzt küh­len­des Meer­was­ser ins Boot. Die Wild­was­ser­fahrt endet an einer von Nica­ra­gu­as schöns­ten Wel­len. Der Strand ist unbe­rührt und men­schen­leer mit palm­grü­nen Pal­men und sand­far­be­nen Sand. Unser Boot las­sen die Jungs ein­fach auf den Strand lau­fen, schließ­lich gibt es nie­man­den, der sich dar­an stö­ren wür­de. Wir schnap­pen unse­re Bret­ter und pad­deln in die Wel­len.

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0.a._Dinner

Da ist für jeden eine dabei. Man­che kom­men groß wie gan­ze Wän­de ange­rollt. Über die freu­en sich beson­ders Jared und Sean. Cou­sin Jared ist eigent­lich Sur­f­leh­rer etwas wei­ter im Süden Nica­ra­gu­as, aber besucht gera­de Onkel Greg. Er woll­te eigent­lich nur für ein paar Tage kom­men, jetzt ist er schon seit ein paar Wochen da und surft jeden Tag mit Onkel Greg. Zwi­schen den Wand­wel­len kommt er immer wie­der mit sei­nem Board und eini­gen hilf­rei­chen Tipps zu uns gepad­delt. Wenn wir dank ihm dann die Wel­le noch schö­ner neh­men, hat er noch mehr Spaß. Cou­sin Sean ver­bringt ein­fach alle Zeit, die er kann in Nica­ra­gua zum Sur­fen. Wenn er zwi­schen­durch mal nach Hau­se in die USA fährt, kommt er immer wie­der schnell zurück und fragt sich, war­um er die­sen Ort eigent­lich ver­las­sen hat­te. Das Sur­fen macht ihm ein­fach zu viel Spaß – und das schon sehr lan­ge. 1996 hat­te er ein Bild von sich im Sur­fers Maga­zi­ne. Eine gan­ze Dop­pel­sei­te. Hoch­glanz. Das ist sowas wie ein Rit­ter­schlag und Hei­li­gen­schein gleich­zei­tig für einen Sur­fer.

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Ab und an kom­men mit­tel­gro­ßen Wel­len, die beson­ders wild sind. Sie sprit­zen viel Weiß­was­ser auf manch­mal kommt noch eine zwei­te gleich dahin­ter. Über die freu­en sich Cou­sin Keith und Cou­sin Matt beson­ders. Sie haben klei­ne wen­di­ge Bret­ter, um beson­ders vie­le Flips und Tricks zu machen. Sie sprin­gen über die Wel­len, spie­len mit ihnen und haben ein­fach Spaß. Manch­mal so doll, dass sie sich zwi­schen­durch vom Salz­was­ser­schlu­cken über­ge­ben müs­sen.

0.a._Keith

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Onkel Greg freut sich über ganz sanf­te Wel­len, die lang­sam, aber sicher hin­ein­ge­rollt kom­men. Er hat ein gro­ßes Long­board, mit dem er beson­ders ein­fach die Wel­le nimmt und dann lang­sam und läs­sig auf ihr glei­tet. Dann macht er Quatsch auf sei­nem Long­board – vom hin­te­ren ans vor­de­re Ende lau­fen, sich im Kreis dre­hen, einen Kopf­stand machen oder das Board falsch her­um neh­men und beim Auf­ste­hen dre­hen. Beson­ders viel Spaß aber hat er dabei, sei­nen Hund Luke auf’s Surf­brett zu set­zen und in die Wel­le zu schub­sen. Er sagt ‚My only job is to get peo­p­le sur­fing’. And dogs.

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Cou­sin Sean II kommt aus Kana­das Inland und stand vor vier Tagen das ers­te Mal auf einem Surf­board. Er hat ein­fach Spaß an jeder Wel­le, die er bekommt – ob groß, klein, wild oder sanft. Die meis­ten davon nimmt er auf dem Bauch lie­gend, manch­mal schafft er es auf die Knie. Dann freu­en sich alle mit ihm und ein Jubel­schrei geht durch das Was­ser.

0.a.Shawn Canada

So unter­schied­lich wir auch alle sind – in Wel­len­prä­fe­renz, Surf­stil und Pro­fig­rad – wir sind eine gro­ße Sur­fer­fa­mi­lie. Jeder hat Spaß im Was­ser und jeder hat Spaß am Spaß des ande­res. Egal wie es aus­sieht, wie gut man ist oder wie sehr man sich ver­bes­sert, die Emo­ti­on wird immer die glei­che gute Emo­ti­on sein: Spaß! Spaß! Und das ist auch das wich­tigs­te. Denn der bes­te Sur­fer ist der, der am meis­ten Spaß hat.

 

Dan­ke Surf Tours Nica­ra­gua für die­sen Spaß.

 

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Antworten

  1. Avatar von Nora

    Tol­le Ein­stel­lung. Und den Bil­dern nach hat­tet ihr alles viel Spaß 🙂
    Ich möch­te unbe­dingt mal sur­fen ler­nen. Ob es dann noch ein zwei­tes Mal gibt, wird sich dann zei­gen 😉
    Wel­ches Land kannst du denn für die ers­ten Ver­su­che emp­feh­len?

    1. Avatar von Lena

      Mach das unbe­dingt! Sur­fen ist viel mehr als die Welt der coo­len Son­nen­bril­len­ty­pen.
      Eigent­lich gibt es in jedem Surf­er­land gute Anfän­ger­strän­de. In Zen­tral­ame­ri­ka wür­de ich Nica­ra­gua emp­feh­len. Wenn du nicht ganz so weit willst, ist auch MArok­ko super!

  2. Avatar von Nils

    Echt sehr coo­ler Arti­kel. Ich scheint viel Spaß gehabt zu haben. 🙂
    Sur­fen steht auf mei­ner to-do Lis­te auf jeden Fall ganz oben. Viel­leicht ja dann auch an einem so schö­nen Ort.

    1. Avatar von Lena

      Mach das unbe­dingt Nils! Denn es fühlt sich tat­säch­lich viel bes­ser an, als es aus­sieht.
      Und wenn du dir einen nicht ganz so über­lau­fe­nen Strand aus­suchst, ist er sicher auch so schön. Viel Spaß!

  3. Avatar von Sabine

    Genau! Ein wei­ser alter Mann 🙂 Nie­mals den SOUL ver­ges­sen, das wich­tigs­te bei Sur­fen <3

    1. Avatar von Lena

      Unbe­dingt! Ohne den ist es nur ein Kampf und gar kein Spaß mehr.

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