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Reisen bedeutet für mich mehr als nur Urlaub. Es ist ein Weg, neue Kulturen zu entdecken, Horizonte zu erweitern und sich selbst besser kennenzulernen. Vietnam stand lange auf meiner Bucketlist – ein Land voller Kontraste, das im Vergleich zu seinem beliebten Nachbarn Thailand bisher eher ein Geheimtipp war. Gemeinsam mit meinem Mann haben wir unseren Jahresurlaub genutzt, um das Land intensiv zu erleben: als Backpacker, von Nord nach Süd – mit einem traumhaften Finale auf der Insel Phu Quoc.
Unsere Route – von Nord nach Süd
Sapa & Lao Chai
Unsere Reise begann ganz oben im Norden, in Lao Chai nahe Sapa, bekannt für seine spektakulären, terrassenförmigen Reisfelder. Mit dem Motorroller erkundeten wir gemeinsam mit Einheimischen die Umgebung und erfuhren eine überwältigende Gastfreundschaft. Am Ende des Tages wurden wir in ihr Zuhause eingeladen – ein schlichtes Holzhaus mit Lehmwänden, ohne Innenwände oder Decke. Ein paar Stühle um einen Tisch, der Boden aus festgestampfter Erde, Tücher als Raumteiler und ein einziges Dekoobjekt: eine militärische Urkunde. Trotz der Einfachheit spürten wir tiefes Glück und Zufriedenheit. Diese Begegnung hat mich berührt – Menschen mit wenig Besitz, aber großer Wärme und Offenheit.
Hanoi & Halong-Bucht
In Hanoi tauchten wir in das ursprüngliche Vietnam ein: köstliche Pho-Suppe, cremiger Eierkaffee, das traditionelle Wasserpuppentheater und die berühmten Bahnschienen, die mitten durch die Stadt verlaufen. Ein Abstecher zur Halong-Bucht offenbarte die magische Seite des Landes. An Bord einer Dschunke verbrachten wir aufregende Tage mit internationalen Reisenden, unter anderem beim nächtlichen Tintenfischangeln. Ein Scheinwerfer am Bug des Schiffes zog die Tiere magisch an, und wir durften selbst zur Angel greifen – ein Moment zwischen Staunen und Spaß. Am nächsten Tag bereitete der Schiffskoch die frische Beute zu. Tagsüber erkundeten wir die Bucht mit ihren Floating Villages, einer Perlenfabrik und der eindrucksvollen Sung-Sot-Höhle. Die Stille zwischen den Kalksteinfelsen ließ uns das Besondere dieses Ortes intensiv spüren.
Hoi An
Weiter ging es mit dem Nachtzug Richtung Hoi An – ein Erlebnis für sich. Das Viererabteil teilten wir mal mit Chilenen, mal mit Vietnamesen. Die engen Kabinen förderten ein Gefühl von Gemeinschaft, wir tauschten Mahlzeiten, Geschichten und Lächeln.
Hoi An empfing uns mit einem ganz eigenen Zauber: bunte Lampions schmückten die Straßen, und ich ließ mir ein Kleid maßschneidern – morgens gemessen, nachmittags abgeholt, perfekt passend. Ein Kochkurs führte uns auf den Markt, wo wir exotische Früchte wie Jackfruit, frisches Gemüse und Meeresfrüchte einkauften. Neben dem Kochen halfen wir im Garten, ernteten unter anderem Erdnüsse und lernten die vietnamesische Küche mit allen Sinnen kennen.
Mit dem Easy Rider durch Südvietnam
Mit einem Easy Rider-Fahrer ging es quer durch Südvietnam. Unser Rucksack war unser ständiger Begleiter, ebenso wie die Erlebnisse, die sich unterwegs boten: Plantagen mit Kaffee, Maracuja, Kakao, Kautschuk und Cashew sowie Besuche in kleinen Fabriken – von der Reisnudelproduktion bis zur Cashewnussverarbeitung. Die Begegnungen mit den Menschen hinterließen bleibende Eindrücke: offene Gespräche, einladende Straßenküchen, Brücken mit Kriegsspuren und eine Tasse Catwiesel Coffee, die nach Abenteuer schmeckte.
Ho-Chi-Minh-Stadt & Mekong-Delta
Ho-Chi-Minh-Stadt überraschte uns mit westlichem Flair, kolonialer Architektur und einem pulsierenden Nachtleben. In den Restaurants entdeckten wir französische Einflüsse auf den Speisekarten und beim Besuch einer Schule im Hinterland zeigte sich einmal mehr, wie vielseitig dieses Land ist.
Die Schifffahrt im Mekong-Delta war ein weiteres Highlight: Floating Markets, süß-exotische Früchte und intensive Einblicke in die Geschichte Vietnams, etwa durch die Tunnelanlagen von Cu Chi. Dieser Abschnitt der Reise war zugleich bewegend und informativ.
Phu Quoc
Zum Abschluss flogen wir nach Phu Quoc. Die Insel mit ihren traumhaften Stränden bot uns Raum für Reflexion und Ruhe. Mit dem Roller besuchten wir eine Pfefferplantage, erkundeten das Kokosnuss-Gefängnis und ließen unsere Erlebnisse bei entspannten Strandabenden Revue passieren.
Vietnam hat mich verändert. Es hat mich herausgefordert, meine Komfortzone zu verlassen und innerlich zu wachsen. Dieses Land beeindruckt durch seine Vielfalt, seine bewegte Geschichte – vor allem aber durch seine Menschen: bescheiden, herzlich und zufrieden mit wenig. Diese Reise war kein gewöhnlicher Urlaub. Sie war ein Geschenk – und ein Kapitel, das bleibt.
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