Stavanger

Reklame

Meine Kreuzfahrt mit MSC Cruises ab Hamburg: Zwischen Notizen, Nordlicht und Norwegen

Manch­mal braucht es nicht mehr als ein biss­chen See­luft und einen frei­en Platz an der Reling, um den Kopf neu zu sor­tie­ren. Nach Wochen vol­ler Dead­lines, Tusche­kleck­se und kaput­ter Dru­cker­pa­tro­nen stand fest: Ich brau­che eine Pau­se. Eine ech­te. Ich suche nach Kreuz­fahr­ten ab Ham­burg. Eine Woche. Nor­we­gi­sche Fjor­de. Ich. Mein Skiz­zen­buch. Und sonst nichts. Los geht’s.

1. Hamburg: Abfahrt mit Franzbrötchen

Ich kom­me einen Tag frü­her an und strei­fe durch Plan­ten un Blo­men, skiz­zie­re das Tro­pen­haus und beob­ach­te, wie eine älte­re Dame eine Tau­be aus­schimpft, weil die­se ihr Franz­bröt­chen geklaut hat. Ich lie­be die­se Stadt.

Pünkt­lich um 18 Uhr heißt es: Lei­nen los. Die Möwen krei­schen zum Abschied, und ich leh­ne am Gelän­der, wäh­rend sich die Lich­ter des Hafens lang­sam hin­ter uns zurück­zie­hen.

2. Seetag: Kaffee, Kabine, Kontemplation

Ein Tag auf See ist wie eine rie­si­ge Aus­zeit-Klam­mer. Ich ver­brin­ge ihn lesend am Pool, skiz­zie­rend in der Lounge und beob­ach­tend – was ande­re Gäs­te so trei­ben.

Mein High­light: ein älte­rer Herr, der täg­lich die­sel­be Jog­ging­run­de um Deck 15 dreht, dabei aber jedes Mal ein ande­res Stirn­band trägt. Respekt.

3. Stavanger & der Lysefjord: Felswände und Fernweh

Sta­van­ger wirkt auf den ers­ten Blick wie ein ruhi­ger Küs­ten­ort – bis man in den Lys­efjord hin­ein­glei­tet. Die Fel­sen ragen steil auf, das Was­ser liegt glatt wie Glas. Ich buche spon­tan eine MSC-Boots­tour zum Prei­ke­sto­len – nein, ich bin nicht hoch­ge­klet­tert, aber ich habe ihn gezeich­net. Mit ordent­lich Respekt.

4. Måløy: Fisch, Farben, Fjordlicht

Måløy hat nicht viel: einen Hafen, bun­te Häu­ser, und eine fast unwirk­lich schö­ne Licht­stim­mung. Ich sit­ze auf einer Kai­mau­er, esse eine Fisch­sup­pe aus einem Papp­be­cher und kritz­le eine Möwe mit einem Bein.

Die Leu­te grü­ßen hier noch im Vor­bei­ge­hen. Ich grin­se zurück.

5. Nordfjordeid: Mein Lieblingsort (psst!)

Ich gebe es zu: Ich hat­te Nord­fjord­eid gar nicht auf dem Schirm. Aber es ist wie aus einem Kin­der­buch gefal­len: klei­ne Holz­häu­ser, sanf­te Hügel, kla­re Luft.

Ich lau­fe ein­fach drauf­los, fin­de einen klei­nen Steg am See – und blei­be. Stun­den­lang. Mein Skiz­zen­buch ist fast voll.

6. Bergen: Endlich Farbe!

Ber­gen war der ein­zi­ge Ort auf der Rou­te, den ich kann­te – und trotz­dem haut es mich um. Die bun­ten Bryg­gen-Häu­ser, die Seil­bahn auf den Fløy­en, der Geruch nach Zimt und Fisch in den Gas­sen.

Ich mache einen MCS Land­aus­flug mit ande­ren Allein­rei­sen­den, wir lachen viel und tau­schen Adres­sen aus. Viel­leicht sehe ich Clai­re aus Lyon ja wirk­lich mal wie­der.

7. Noch ein Seetag: Jetzt aber mit Wehmut

Zurück an Bord mer­ke ich, wie sehr ich das Schau­keln des Schif­fes schon in mein Herz geschlos­sen habe. Ich gehe ins Thea­ter, las­se mich im Spa durch­kne­ten und zeich­ne abends die unter­ge­hen­de Son­ne mit rot­wein­ro­ten und apri­ko­sen­gel­ben Stif­ten.

Letz­ter Abend. Mein Buch ist voll. Mein Kopf auch – mit Geschich­ten.

8. Hamburg (wieder): Zurück mit Rückenwind

Ankunft um 8 Uhr. Ich will nicht von Bord. Doch ich weiß: Ich kom­me wie­der. Viel­leicht Rich­tung Island. Viel­leicht Rich­tung Süden. Aber defi­ni­tiv mit MSC Crui­ses.

Und mit einem fri­schen Skiz­zen­buch.

Die­se Rei­se hat mir gezeigt, dass man gar nicht weit rei­sen muss, um tief durch­zu­at­men. Ham­burg als Start­punkt ist per­fekt: leben­dig, gut erreich­bar – und sobald man den Hafen ver­lässt, beginnt die Ruhe.

Die nor­we­gi­sche Küs­te hat mich ver­zau­bert. Nicht mit Spek­ta­kel. Son­dern mit Stil­le, Wei­te, Far­be. Genau das, was man braucht, wenn man sich selbst mal wie­der begeg­nen will.



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