Schlagwort: Gastfreundschaft
Von Schmugglern und fliegenden Fischen
Wenn wir morgens aufwachen, auf einer feuchten Wiese oder im warmen Sand, hinter Raststätten oder in einer verlassenen Berghütte, in weichen Gästebetten neu gewonnener Freunde oder im Schutz einer Stadtmauer, ist das was noch am selben Tag vor uns liegt, welchen Menschen wir begegnen, in welch wundersame, manchmal skurrile oder gar unheimliche Welten wir eindringen werden, fast immer so ungewiss wie die Aussicht auf den nächsten Schlafplatz.
„Weil ihr Gäste seid in unserem Land!“
Und auch wenn ich aufgehört habe die Situationen zu zählen, so erinnere ich mich an jede einzelne Einladung zum Tee, zu einem Picknick, einem Abendessen, an jedes Gästezimmer das uns für die Nacht angeboten wurde, jeden Parkplatz oder Garten für unser Auto, jede spontane Hilfe in zunächst aussichtslosen Situationen, an das Wasser das uns immer und überall zur Verfügung gestellt wurde, oder die einfache Frage „Hey, braucht ihr Hilfe?“ ... unabhängig des Alters, der Kultur, der Religion oder des Vermögens dieser Menschen.
Dubai und die Makrele zwischen den Zähnen
Der Bus kommt zum Stehen, wir überwinden die 200 m Klimaanlagenfreie Zone wie Nichtschwimmer eine 50 m Bahn und ich erkunde angeschwitzt und mit geheuchelter Euphorie die Dubai Mall. Herausstechend und sicherlich diskutabel, das über drei Stockwerke einnehmende Dubai Aquarium.
Dubai – dem Himmel so nah
Die vielen Lichter der Skyline nehmen Form an. Unter anderem kann ich den Schatten das Burj Khalifa entdecken. Wie ein überdimensionaler Stalagmit wächst das welthöchste Gebäude 828 meter in den Nachthimmel. Gottes Zahnstocher, wenn man so will, oder die späte Vollendung des Turmbaus zu Babel.
Megalonissos – der griechische Kontinent III
Mit ein paar Kraulzügen vertreibe ich den Rakínebel, der sich zwischen meinen Schläfen festgesetzt hat und werde an Land schnell mit Kaffee versorgt. Zum letzten mal spielt uns Nikos ein Lied, bevor wir uns wie alte Freunde in die Arme fallen und verabschieden.
Megalonissos – der griechische Kontinent II
Kreta trägt jetzt dick auf, plötzlich taucht der schneebedeckte Berg Psilorítis (2.456 m) im Ida-Gebirge vor uns auf, und wirkt bei 27 Grad Lufttemperatur wie eine Fata Morgana. Entlang der Schotterpisten, tauchen immer wieder Ziegen und Schafe auf, die eigentlichen Bewohner der Hochebene und liefern mit ihren Halsglocken den Soundtrack zum Trip.
Vom Feuer geküsst – Palma de Mallorca
Dann baut sich der Teufel in Person neben mir auf, nimmt einen kräftigen Schluck aus der Spritflasche und bringt seine vorher noch friedlich lodernde Fackel zum Explodieren! Angestachelt, wage ich mich, wie ein Grabenkämpfer, weiter in die Massen und komme endlich zum Zug.
Die unsichtbare Stadt – Santiago de Chile
Ich trinke abwechselnd Kunstmann Bier und Pisco Sour, um Jetlag und Kulturschock in Einklang zu bringen. Später gesellt sich der pololo/ der Freund von Lisa hinzu, der mir das Buch Santiago Bizarro von Sergio Paz ans Herz legt. Santiago sei eine unsichtbare Stadt, sagt er, die sich nur mit viel Geduld erschliessen lasse und so einem fortschreitenden Puzzlespiel gleich Form annehmen würde.