Jeder, der an Fuerteventura denkt, wird sogleich Bilder von kilometerlangen, paradiesischen Stränden und türkisfarbenes Wasser vor Augen haben. Aber wie ich selbst herausgefunden habe, hat diese Insel noch so viel mehr zu bieten als nur Sonne, Sand und Meer.
Bereits bei meiner Ankunft auf Fuerteventura spürte ich die einzigartige Atmosphäre dieser Insel. Ja, es ist schwer, dem Ruf der Strände zu widerstehen – der Spielplatz der Wind- und Wellensportler aus aller Welt. Aber ich wollte tiefer in das Herz der Insel eintauchen und die weniger bereisten Pfade erkunden.
Geologische Wunder und alte Zeichen
Wusstet ihr, dass Fuerteventura seit 2009 ein UNESCO-Biosphärenreservat ist? Oder dass es die älteste Insel der Kanaren ist, die vor rund 22 Millionen Jahren aus dem Atlantik auftauchte? Ich auch nicht, bevor ich meinen Fuß auf diese historisch reiche Insel setzte.
Der Berg Tindaya, oft als „Zauberberg“ bezeichnet, hat eine bedeutende kulturelle und historische Bedeutung. Seine Oberfläche ist übersät mit über 300 eingravierten Fußabdrücken, die als „podomorfos“ bekannt sind. Diese Gravuren, von denen angenommen wird, dass sie religiöse oder rituelle Bedeutung hatten, sind stille Zeugen der Ureinwohner Fuerteventuras. Die Atmosphäre am Berg ist tatsächlich zauberhaft, und man kann leicht spüren, warum dieser Ort als heilig betrachtet wurde.
Betancuria – ein Schatz der Kolonialzeit
Doch was mich am meisten überraschte, war das reiche kulturelle Erbe der Insel. In Betancuria, der ersten Hauptstadt der Insel, fühlte ich mich wie in eine andere Zeit versetzt. Die schmalen Gassen, die weißen Kolonialhäuser und die Geschichten, die diese Stadt zu erzählen hat, ließen mich die Zeit vergessen. Gegründet im Jahr 1404, war Betancuria die erste Hauptstadt Fuerteventuras und blieb es bis ins 19. Jahrhundert. Die Stadt, benannt nach ihrem Gründer Jean de Béthencourt, ist ein Schmelztiegel der Geschichte. Hier findet man die Iglesia de Santa María, eine beeindruckende Kirche aus dem 17. Jahrhundert, sowie das Arqueológico y Etnográfico Museum, das einen detaillierten Einblick in die vorspanische Zeit der Insel bietet. Während man durch die gepflasterten Straßen schlendert, spürt man förmlich die Geschichten, die hier erzählt werden.
Museen – Fenster zur Vergangenheit
Auch die Museen der Insel sind ein Muss für jeden Besucher. Sie bieten einen tiefen Einblick in die Geschichte und Kultur von Fuerteventura. Ich war besonders beeindruckt von den Exponaten, die die vorspanische Kultur der Ureinwohner, der Majos oder Maxos, darstellen.
Und wie könnte ich den Geschmack des berühmten Majorero-Käses vergessen? Majorero-Käse, hergestellt aus der Milch der Majorera-Ziegen, ist eine echte Delikatesse und hat mehrere Auszeichnungen auf internationalen Käsewettbewerben gewonnen. Die Käsereien bieten oft Führungen an, bei denen Besucher den Herstellungsprozess aus erster Hand erleben und die verschiedenen Reifestadien des Käses verkosten können. Jede Sorte hat ihre eigene Textur und ihr eigenes Aroma, von mild und cremig bis kräftig und intensiv.
Sterne, die zum Träumen einladen
Bevor ich Fuerteventura verließ, nahm ich mir die Zeit, den atemberaubenden nächtlichen Himmel zu bewundern. Fuerteventura ist einer der besten Orte in Europa, um die Sterne zu beobachten, nicht zuletzt wegen seiner klaren Nächte und geringen Lichtverschmutzung. Die Insel wurde von der Starlight Foundation als Reserve anerkannt, was bedeutet, dass Maßnahmen ergriffen wurden, um die Qualität des Nachthimmels zu erhalten. Es gibt viele geführte Touren, bei denen erfahrene Astronomen die Besucher durch die Wunder des Universums führen. Vom funkelnden Band der Milchstraße bis zu fernen Planeten und Galaxien, der Himmel über Fuerteventura ist wirklich ein Anblick für sich.
Abschließend kann ich sagen, dass Fuerteventura mich auf eine Weise berührt hat, die ich nicht erwartet hätte. Diese Insel hat eine reiche Geschichte, eine tiefe Kultur und eine atemberaubende Natur zu bieten. Sie lädt jeden Besucher ein, mit leichtem Gepäck zu kommen und mit einem Herz voller Erinnerungen zurückzukehren. Und ja, ich werde wiederkommen. Es gibt immer noch so viel zu entdecken.
Hier bekommt ihr weitere Informationen zu dieser Trauminsel: visitfuerteventura.com